Justizopfer und Ex-Boxer Rubin "Hurricane" Carter ist tot - 19 Jahre zu Unrecht in Haft

Von Ingo Krüger
22. April 2014

Sein Leben wurde mit Oscar-Preisträger Denzel Washington verfilmt, Bob Dylan sang ein Lied über ihn, doch Weltmeister war er nie. Der ehemalige Boxer Rubin "Hurricane" Carter starb nun im Alter von 76 Jahren an Krebs.

Der US-Amerikaner erlangte Bekanntheit durch einen Mordprozess, in dem er zu "dreimal lebenslänglich" verurteilt wurde. Eine rassistische Jury hatte Carter und seinen Freund John Artis 1966 in New Jersey des Mordes an drei Weißen für schuldig befunden. Ein Wiederaufnahmeverfahren 1976 endete mit einem erneuten Schuldspruch.

Erst 1985 folgte der Freispruch. Ein Bundesgericht stellte fest, dass "grobe Verfahrensverstöße" vorlagen. Die Staatsanwaltschaft ließ daraufhin die Anklage fallen. 19 Jahre hatte Carter zu Unrecht im Gefängnis gesessen. Der Fall ging als einer der größten Justizskandale in die US-amerikanische Rechtsgeschichte ein.

1993 bekam der Mittelgewichtler, der 1963 den früheren Champion Emile Griffith bezwingen konnte, als erster Boxer außerhalb des Rings vom World Boxing Council den Weltmeisterschaftsgürtel verliehen.