Slackliner überqueren in Venezuela den höchsten Wasserfall der Erde Salto Ángel

Von Ingo Krüger
1. Juli 2013

Slacklining ist eine Trendsportart, bei der man ähnlich dem Seiltanzen, auf einem Schlauchband oder Gurtband, dem Slackline, balanciert, das zwischen zwei Befestigungspunkten gespannt ist. Häufig ist dies in Parks zu beobachten, wenn Aktive zwischen zwei Bäumen in geringer Höhe balancieren.

Slackline-Profis bewältigen jedoch andere Entfernungen und Höhen. Die drei Highlinespezialisten Bernhard Witz, Helmar Fasold und Fabian Rupprecht flogen nach Venezuela, um den Salto Ángel, den höchsten freifallenden Wasserfall der Erde, zu überqueren. Bevor sie ihren Balanceakt in Angriff nehmen konnten, mussten sie jedoch erst mit ihren Trägern fast drei Wochen durch den matschigen Dschungel marschieren.

Erschöpft am Ziel in 807 Metern Höhe angekommen, waren sie fast nicht mehr in der Lage, den Wasserfall zu überqueren. Doch als sie überlegten, ihr Abenteuer vorzeitig abzubrechen, bot sich ihnen doch noch die Möglichkeit. Sie spannten die 25 Meter lange Slackline über der Schlucht. Damit ihnen bei einem Ausrutscher nichts passiert, hatten sie sich an dem Band gesichert.

Der 30-jährige Schweizer Bernhard Witz und der 25-jährige Deutsche Helmar Fasold schafften die Überquerung ohne Sturz. In der Fachsprache "Onsight Fullman" genannt. Fasolds Landsmann Fabian Rupprecht gelang dies jedoch nicht, da er kurzzeitig die Orientierung verlor. Ihre Erstbegehung tauften die drei auf den Namen "Lost World" ("Vergessene Welt").