Trendsport Slacklining: Der neue Tanz auf dem Seil

Von Nicole Freialdenhoven
12. Oktober 2012

Waren Seiltänzer früher bewunderte Akrobaten im Zirkus, sind es heute Slackliner, die für Staunen und Nervenkitzel unter den Zuschauern sorgen: Profis legen auf den dünnen Polyesterbändern bis zu 200 Meter zurück - gerne über einem tiefen Abgrund in den Bergen oder kombiniert mit Backflips und anderen akrobatischen Einlagen.

"Slackline" heißt das Band deshalb, weil es nicht wie die Seile der Akrobaten straff gespannt wird, sondern eher durchhängt und dabei stark schwankt. Dem Slackliner wird nicht nur höchste Konzentration abgefordert, sondern auch größtes körperliches Geschick, um die Balance zu halten. Anfänger üben gewöhnlich auf kurzen Slacklines, die einen halben Meter über dem Boden zwischen zwei Bäume gespannt werden.

Wer einmal Sicherheit entwickelt hat, wechselt zu "Longbands", die bis 200 Meter lang sein können und wagt sich an akrobatische Kunststücke beim "Jumplinen" in mehreren Metern Höhe. Unfälle sind dabei durchaus möglich - Profis spannen deswegen ein zusätzliches Seil zur Sicherheit unter die Slackline und sichern sich mit einem Klettergurt. Nur wenige sind jedoch so Mutig wie der Österreicher Reinhard Kleindl: Er überquerte die Mur in Graz auf Slacklines - 500 Meter über dem Erdboden.