Training auf dem Speedbike - Für wen geeignet und für welche Muskeln konzipiert?

Das Speedbike ist eine Kombination aus Mountainbike und Rennrad. Bei dieser Art Fahrrad wurden sowohl Komponenten verbaut, die für Tempo sorgen als auch solche, die das Speedbike zu einem bequemen Rad machen. Aus diesem Grunde eignet sich das Speedbike für diverse Einsatzbereiche. Lesen Sie über die Merkmale des Speedbikes und lesen Sie, für wen es sich eignet und welche Muskeln damit trainiert werden.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Speedbikes - Eine Definition

Das Speedbike ist eine Kombination aus Rennrad und Mountainbike. Seiner Bezeichnung gemäß ist es für das schnelle Fahren ausgelegt.

Das Speedbike ist im Vergleich zum Rennrad ein sehr robustes Fahrrad, das selbst für kürzere unebene Strecken geeignet ist. Zudem weist der Mountainbike-Aluminiumrahmen eine gute Ergonomie auf.

Im Gegensatz zum Rennrad sitzt der Fahrer aufrecht, also bequem. Selbst Menschen mit Rückenbeschwerden können längere Strecken ohne Einschränkungen auf dem Speedbike zurücklegen, da die Wirbel in dieser Sitzposition nicht übermäßig beansprucht werden.

Dennoch muss der Fahrer eines Speedbikes nicht auf Tempo verzichten. Durch die gute Kraftübertragung auf das Hinterrad kann innerhalb kurzer Zeit eine hohe Geschwindigkeit erreicht werden.

Man gibt also wirklich "Speed". Dies wissen auch viele Hobbyrennfahrer zu schätzen und schwören auf das Speedbike als Alternative zum Rennrad, da sie nicht so sehr auf den Straßenbelag achten müssen.

Dass das Speedbike tatsächlich ein schnelles Rad ist, beweist die Tatsache, dass es selbst bei Meisterschaftsrennen eingesetzt wird. Das Speedbike lässt sich durch die Anbringung von Lichtanlage und Schutzblechen zu einem straßentauglichen Fahrrad machen.

Richtig ausgerüstet eignet es sich für den öffentlichen Straßenverkehr. Dem Weg zur Arbeit steht dann nichts mehr im Wege, obwohl man beim Speedbike eigentlich von einem Freizeitrad spricht.

Für wen eignet sich dieser Sport?

Wer abnehmen möchte, fährt mit dem Speedbike genau richtig. Speedbiken kann als Ausdauersportart betrieben werden. Und wer Ausdauersport betreibt, der verbrennt Fett.

Nebenbei wird für einen sanften Muskelaufbau gesorgt, so dass die Proportionen des Körpers ohne allzu großen Aufwand geformt werden. Und auch andere gesundheitliche Effekte werden beim Speedbiken erzielt, beispielsweise die Verbesserung der Herz-Kreislauf-Funktion oder die Stärkung der Atemmuskulatur.

Einige Fahrradtypen sind für bestimmte Zielgruppen konzipiert. Das Mountainbike ist eher bei jüngeren Menschen beliebt, das Citybike mit tiefem Einstieg bei älteren Jahrgängen. Doch das Speedbike ist für jede Altersgruppe geeignet, sofern der Fahrer sportlich unterwegs sein möchte.

Die einen nutzen es für längere Ausflüge, die anderen für Fahrten durch die Stadt. Und wer an seinem Speedbike einen Gepäckträger anbringt, kann mit ihm sogar seine Einkäufe nach Hause bringen.

Welche Muskeln werden beansprucht?

Speedbiken geht in die Beine, besonders, wenn man ungeübt ist. Deswegen dürfte es logisch sein, dass allein die Beinmuskulatur bei dieser Sportart profitiert. Doch das stimmt nicht.

Beintraining

Natürlich ist Radfahren ein Sport, der insbesondere die Beinmuskulatur anspricht. Nicht umsonst haben durchtrainierte Radfahrer stramme Waden. Dennoch wird kein übermäßiger Masseaufbau bewirkt, weshalb Kraftsportler einen Muskelaufbau beim Fahrradfahren strikt verneinen.

Das Fahren auf dem Speedbike ist eher als Ausdauertraining zu betrachten, welches für den Fettabbau sorgt. In Kombination mit dem sanften Muskelaufbau lassen sich die Konturen des Körpers ebenmäßig formen.

Potraining

Gleichzeitig wird je nach Satteleinstellung die Gesäßmuskulatur mehr oder weniger beansprucht. Dabei gilt: Je tiefer der Sattel, desto größer die Belastung der Gesäßmuskulatur.

Allerdings ist es von Vorteil, wenn die Sitzposition von Zeit zu Zeit variiert wird. Hierdurch wird nicht nur die Intensität der Muskelbeanspruchung verändert; es erfolgt eine gleichzeitige Dehnung einzelner Muskelpartien. Das Fahren im Stehen und das Einlegen von Sprints wirken besonders effektiv.

Armtraining

Das Speedbike ist ein Fahrrad, das besonders für glatte Asphaltstraßen konzipiert wurde. Doch auch kurzzeitige Unebenheiten machen ihm nichts aus. Gerade auf diesen unbefestigten Strecken benötigt der Fahrer eine gewisse Armkraft, um das Speedbike unter Kontrolle zu halten und den Oberkörper abzustützen.

Speedbiken ist also auch ein leichtes Oberarmtraining. Ebenso fordert das Halten des Lenkers und das Bedienen der Gangschaltung Handgelenke und Finger.

Rückentraining

Nicht alle Bandscheibengeschädigten profitieren vom Fahrradfahren. Das Fahren auf einem Speedbike kommt für die meisten Betroffen aufgrund der recht aufrechten Sitzposition durchaus in Betracht.

Wer regelmäßig trainiert, stärkt seine Rückenmuskulatur, insbesondere im Lendenwirbelbereich. Auch die tiefer liegenden Muskelpartien werden gekräftigt.

Ganzköpertraining

Und nicht zuletzt ist das Speedbiken ein ganzheitliches Körpertraining, das

  • für eine bessere Durchblutung der Muskulatur sorgt
  • den Stoffwechsel und den Schlackeabbau fördert und
  • zu mehr Wohlbefinden des Bikers beiträgt.

Die tiefe und gleichmäßige Atmung stärkt das Lungenvolumen, Herz- und Kreislauffunktionen werden angeregt. Zudem kann das Speedbiken als besonders gelenkschonendes Training bezeichnet werden, da der Ablauf beim Treten in die Pedale keine ruckartigen Bewegungen erzeugt.

Durch die Gleichmäßigkeit kann es nicht zu ungleichmäßigen Belastungen einzelner Körperpartien kommen, wie man sie von einigen Kraftsportarten kennt. Das Fahren auf dem Speedbike eignet sich für jede Altersgruppe.

Technische Merkmale eines Speedbikes

Durch typische technische Komponenten wird das Speedbike zum zuverlässigen Freizeitrad, das sich durch Fahrkomfort und Langlebigkeit auszeichnet.

Lenker, Sattel und Rahmen

Auf den ersten Blick ähnelt das Speedbike einem Rennrad, auch wenn der Lenker in der Regel eine gerade Form aufweist. Zusätzlich können Bar-Ends angebracht sein, sie sind aber kein Muss.

Doch bereits beim ersten Probesitzen fällt auf, dass die Sitzposition eine viel aufrechtere ist. Sie spricht für erheblichen Fahrkomfort.

Beim Fahren bewährt sich die Geometrie des MTB-Aluminiumrahmens; sie sorgt für eine perfekte Kraftübertragung auf das Hinterrad. Stabilität ist ebenfalls gewährleistet.

Schaltung und Bremse

Auch Schaltung und Bremse sind äußerst einfach zu bedienen; sie erinnern an die des Trekkingbikes. Es kommen sowohl Kettenschaltungen als auch Nabenschaltungen zum Einsatz.

Manchmal ist eine zusätzliche Getriebekurbel angebracht. Außerdem gibt es einen Freilauf.

Acht Gänge reichen, damit der Fahrer bequem unterwegs ist. Es sind aber auch Modelle mit 24 Gängen erhältlich.

Reifen

Die Bereifung ist schmaler als bei einem Mountainbike, aber dennoch breiter als bei einem Rennrad, so dass das Speedbike auf Asphalt perfekte Fahreigenschaften aufweist.

Und auch kleine Unebenheiten machen ihm nichts aus. Üblich sind die Größen von 26 oder 28 Zoll, eine Breite von zwei Zoll und ein Luftdruck zwischen 4 und 5 bar.

In Sachen Straßentauglichkeit

Typischerweise fehlen dem Speedbike jegliche Dämpfungselemente. Federgabeln oder Sattelstützen sucht man vergeblich.

Straßentauglichkeit erlangt das Speedbike, indem eine Lichtanlage sowie Schutzbleche nachgerüstet werden. Auch die Anbringung eines Gepäckträgers sorgt für mehr Alltagstauglichkeit.

Gewicht

Besonders schwer ist ein Speedbike nicht. Etwa 10 Kilogramm wiegt es. Diese machen das Rad leicht handelbar, so dass es unter anderem als Cityflitzer geeignet ist. Und auch der Transport in öffentlichen Verkehrsmitteln stellt kein Problem dar.

Speedbiking als Wettkampfsport

Doch nicht nur Freizeitsportler interessieren sich für das Speedbike. Mancherorts werden Speedbike-Rennen als internationale Meisterschaften ausgetragen. Besonders in England sind diese Wettkämpfe beliebt.

Natürlich wurden für die Fahrer, bei denen es sich ausschließlich um Profis handelt, im Laufe der Zeit spezielle Bikes gefertigt. Deren Rahmen bestehen nicht aus Aluminium, sondern aus Karbon oder Titan. Der Preis eines solchen hochwertigen Speedbikes ist gut mit dem eines Neuwagens zu vergleichen.

Rad mit nur einem Gang: Das Single-Speed-Bike

Gewöhnlich haben Fahrräder mehrere Gänge, denn gerade Sportler schätzen diese Option sehr, um schneller fahren oder die Übersetzung an die Straßenverhältnisse (zum Beispiel ein starker Anstieg am Berg) anpassen zu können. Doch die Single-Speed-Bikes gewinnen seit einiger Zeit an Popularität, weil sie mit einigen spezifischen Vorteilen aufwarten können.

Was sind Single-Speed-Bikes?

Single-Speed-Bikes werden immer wieder auch als "Fixies" bezeichnet und beschreiben genau genommen die älteste Art und Weise, ein Fahrrad zu bauen, überhaupt: Statt mehreren Gängen gibt es nur einen.

Der Aufbau des Rads geht damit einfacher und gerade für Einsteiger ist es leichter, seinen fahrbaren Untersatz in Position zu halten, denn wenn man nach hinten tritt, gibt es nun keinen Freilauf mehr, sondern eine Rücktrittbremse, deren Bedienung viele Menschen erfahrungsgemäß einfacher finden.

Doch lange galten die Single-Speed-Bikes als nur für den Straßenverkehr oder bestenfalls noch für BMX-Räder geeignet. Dies hat sich geändert, denn gerade Hallensportler greifen vermehrt ebenfalls zu den "Fixies", die natürlich an ihre ganz persönlichen Bedürfnisse angepasst wurden.

Die Vorteile von Fixies für Sportler

Räder mit einem Gang sind leichter als die Fahrräder mit mehreren Gängen. Was auf der Straße nicht unbedingt einen großen Unterschied macht, kann in der Halle jedoch den Ausschlag über Sieg oder Niederlage eines Fahrers geben, denn die Speed-Bikes werden ohnehin so leicht wie möglich gebaut, um hohes Tempo zu ermöglichen.

Die Räder mit nur einem Gang sind dabei weniger defektanfällig, weil der Ritzelsprung beim Schalten vermieden und der Kette damit die Chance geraubt wird, aus der Fassung herauszuspringen. Zudem fällt vielen Sportlern das Nehmen von Kurven in Höchstgeschwindigkeit mit der Rücktrittbremse ebenfalls leichter als mit den beiden Handbremsen, weil der Körper in der Kurve nun in eine ideale aerodynamische Position gebracht werden kann.

Der Nachteil von Single-Speed-Bikes für Sportler

Gewöhnlich ist der eine Gang von mittlerer Belastung. Es fällt relativ einfach, ihn zu benutzen, doch gerade für den Berg oder das Anfahren an einer Ampel wäre sein Widerstand eigentlich zu groß.

Für Sportler, welche die Vorteile der Fixies nutzen möchten, bedeutet dies regelmäßige Schraubarbeit. Das hintere Ritzelblatt muss ausgetauscht und an die jeweiligen Gegebenheiten angepasst werden.