Massagebälle - Merkmale und Nutzen des Massageballs

Masagebälle bzw. Igelbälle sind kleine bunte Sportgeräte, die sich zur Linderung von Beschwerden oder zu deren Vorbeugung im therapeutischen Bereich einsetzen lassen. Kleine Übungen mit großer Wirkung lassen sich selbst in den beruflichen Alltag einbauen, sie tragen zum allgemeinen Wohlbefinden bei. Lesen Sie über die Arten von Massagebällen sowie deren Nutzen.

Britta Josten
Von Britta Josten

Massagebälle - Merkmale und Nutzen

Als Massageball oder Igelball bezeichnet man ein physiotherapeutisches Hilfsmittel. Dieser spezielle Ball dient vor allem zur Massage von Haut und Rücken.

Dieser besondere Ball besteht aus Gummi und ist klassischerweise mit zahlreichen Noppen ausgestattet, die in sämtliche Richtungen abstehen, weswegen er auch als Noppenball oder Igelball bezeichnet wird. Massagebälle sind in verschiedenen Größen und unterschiedlicher Festigkeit erhältlich. Die meisten Noppen- oder Igelbälle sind faustgroß und mit Luft gefüllt.

Doch es finden sich auch Bälle ohne Noppen. Bei diesen kommt es auf die Härte des Schaumstoffs an - auch dadurch lässt sich eine punktuelle Massage erzielen.

Wirkung

Massagebälle kommen zur lokalen Steigerung der Durchblutung und Anregung des Kreislaufs zur Anwendung. Zudem kann durch den Einsatz eines Massageballs steifen Gelenken, die durch eintönige Bewegungen oder falsche Belastung entstehen, wieder mehr Beweglichkeit verschafft werden.

Durch die Massage mit einem Igel- oder Noppenball wird die massierte Körperstelle stimuliert und aktiviert. Dadurch kommt es zu

  • zu einer verbesserten Durchblutung
  • zur Anregung des Kreislaufs und
  • zur Lockerung von Verspannungen.
Frau massiert Handlfächen mit gelbem Igelball, weißer Hintergrund
Frau massiert Handlfächen mit gelbem Igelball, weißer Hintergrund

Verschiedene Größen und Ausführungen des Igelballs

Igelbälle unterscheiden sich sowohl in ihrer Größe als auch in der Ausführung. Je nach Art der Noppung wird ein unterschiedlicher Massageeffekt erzielt. Das Einsatzgebiet entscheidet die Ballgröße.

Kleine Modelle

Die kleinsten Igelbälle besitzen einen Durchmesser von etwa 5 Zentimetern. Sie eignen sich bestens für Greifübungen von Kindern oder für Finger- oder Fußübungen bei Erwachsenen. Grundsätzlich besitzen kleine Igelbälle meist eine höhere Noppung als größere, da diese sich ergonomisch an Handinnen- und Fußflächen sowie Zwischenfingerbereiche anpasst.

Diese langen Noppen üben auf Kinder außerdem einen besonderen optischen Reiz aus. Sie geben den Therapiegeräten ein ähnliches Aussehen wie Spielzeug.

Das sorgt dafür, dass Kinder die farbenfrohen Bälle gern anfassen wollen. Die Oberfläche des Balles und seine Noppen sind entsprechend des Materials eher hart oder weich, so dass der Massageeffekt ein unterschiedlicher ist.

Mittlere Modelle

Igelbälle mit einer Größe zwischen 7 und 10 Zentimetern sind die am meisten verwendeten Noppenbälle. Sie umschließen Handflächen von Erwachsenen besonders gut.

Die Noppung des Balles kann stark, mittel oder schwach sein und wird für einzelne Übungen so ausgewählt, dass der gewünschte Massage- oder Greifeffekt erzielt wird. Es kommt bei der Auswahl darauf an, ob mehr Wert auf einen guten Gripp des Balles in der Handfläche gelegt wird oder ob der Massageeffekt ein besonders hoher sein soll.

Große Modelle

Große Igelbälle eignen sich für sportliche Übungen des gesamten Körpers. Mit ihnen lassen sich

  • Gleichgewicht und Bewegungsabläufe koordinieren
  • Ungleichgewichte in der Muskulatur beheben und
  • Verspannungen lösen.

Diese Igelbälle haben einen Durchmesser zwischen 60 Zentimeter und einem Meter. Der Vorteil gegenüber einem Gymnastikball besteht für Neueinsteiger und ungeübte Sportler darin, dass ein Igelball beim Drauflegen nicht wegrutschen kann. Die Noppung sorgt für den nötigen Gripp.

Abwandlungen

Abwandlungen des Igelballes sind unterschiedliche Igelringe oder Igelrollen, die ebenfalls in diversen Größen und Noppungen angeboten werden. Einige Igelbälle sind auch mit Noppung auf einer Seite der Oberfläche ausgestattet.

Sie nennen sich Halbmassagebälle. Bei ihrer Anwendung kann je nach benutzter Ballhälfte entschieden werden, ob mit oder ohne Massageeffekt trainiert werden soll.

Für Kinder ein besonders interessanter Igelball dürfte das Modell mit integrierter Tierstimme sein. Sie spricht zunächst ihre akustischen Sinne an. Die farblich kontrastierende Noppung sorgt für zusätzliche Effekte, die Greifübungen aktivieren.

Faszienball

Neben dem klassischen Noppenball gilt auch der Faszienball als beliebtes Hilfsmittel zur punktuellen Selbstmassage. Er ist auch abgesehen davon vielseitig einsetzbar und bietet beispielsweise auch Vorteile im sportlichen Bereich.

So gilt er als Massageball und Trainingsgerät. Bei der Behandlung konzentriert man sich dabei auf die Triggerpunkte, die zu unterschiedlichen Beschwerden führen können, etwa Verspannungen oder Kopfschmerzen. Angewandt werden kann der Ball beispielsweise im Nacken- oder Rückenbereich, ebenso auch an den Waden oder am Gesäß.

Ein solcher Faszienball hat in der Regel einen Durchmesser von acht Zentimeter und wiegt nur 22 Gramm, sodass er sich einfach überall hin mitnehmen lässt. Neben der Massage von verspannten Muskeln dient der Ball seiner Bezeichnung nach auch der Lockerung der Faszien, die bei Verklebungen zu Schmerzen führen können.

Einsatzgebiete

Massagebälle gelten als beliebte Hilfsmittel, wenn es um die Selbstmassage oder etwa die Massage des Parners zuhause geht. Doch die Einsatzgebiete sind deutlich breiter gefächert.

Physiotherapie

In der Physiotherapie ist der Igelball ein sehr kleines, aber effektives Sportgerät, das zur Behandlung unterschiedlichster Erkrankungen eingesetzt wird. Der Igelball eignet sich aufgrund seiner Größe zu diversen Übungen, wobei er gleichzeitig die jeweiligen Körperzonen stimuliert. Die Muskelpartien werden nicht nur besser durchblutet, sie werden massiert und auch sensibilisiert.

Physiotherapeutische Behandlung am Unterarm mit einem grünen Igelball
Physiotherapeutische Behandlung am Unterarm mit einem grünen Igelball

Massagen

Bekannt ist der Igelball hauptsächlich als unterstützende Hilfe bei der Massage. Durch

  • unterschiedlich starken Druck
  • die Rollrichtung und
  • natürlich die Auswahl der Körperzone

ist es möglich, oberflächliche, aber auch tiefere Muskelpartien anzusprechen. Dabei sind nicht nur diejenigen Muskeln gemeint, die für den Bewegungsablauf benötigt werden.

Auch die Beweglichkeit der Magen- und Darmmuskulatur lässt sich mit Hilfe eines Igelballes anregen. Wichtig ist, die entsprechenden Muskeln und ihren Verlauf zu kennen, damit sich ein positives Ergebnis einstellen kann.

Bei Erkrankungen

Für Menschen, die aufgrund unterschiedlichster Erkrankungen oder als Folge eines Unfalls oder einer Verletzung an Koordinationsstörungen leiden, ist der Igelball ein perfektes Hilfsmittel, Bewegungsabläufe zu stabilisieren. Unterschiedliche Ballgrößen garantieren ein variables Trainingsprogramm.

Kleine Bälle beispielsweise eignen sich hervorragend für Greifübungen. Einige chronische Erkrankungen gehen mit Gelenkversteifungen, insbesondere der Finger, einher. Dies ist beispielsweise bei Parkinson der Fall.

Um den Verlauf der Erkrankung aufzuhalten, ist ein regelmäßiges "Durcharbeiten" der Gelenke erforderlich. Übungen mit dem Igelball fördern dabei nicht nur die Beweglichkeit, sie verhelfen in einem gewissen Maß auch zur Erhaltung der Kraft.

Bei langem Sitzen

Übungen mit dem Igelball lassen sich auch in den Büroalltag einbauen. Wer über Stunden in starrer Sitzhaltung vor dem Computer sitzt, profitiert von kurzen Lockerungsübungen, die sich zwischendurch in den Arbeitsablauf einbringen lassen. Immerhin ist der Igelball ein so kleines Sportgerät, dass er in jeder Schreibtischschublade Platz findet und so jederzeit zum Gebrauch bereit liegen kann.

Nun werden einige Menschen einwenden, sie hätten keine Zeit für "Spielchen zwischendurch". Wird über längere Zeit aber auf den Ausgleich von Dysbalancen verzichtet, kommt es unweigerlich zu Erkrankungen des Bewegungsapparates, die nicht nur schmerzhaft, sondern auch langwierig sind.

Anwendung

Da Massagebälle einfach zu handhaben und zudem preiswert sind, eignen sie sich auch bestens für den privaten Gebrauch zu Hause oder am Arbeitsplatz, um sich auf diese Weise wieder mehr Beweglichkeit zu verschaffen.

  • Bei der Anwendung eines Massageballs legt man diesen zuerst auf den Fußboden.
  • Anschließend legt man sich selbst auf den Ball und rollt mit dem Rücken darüber.
  • Eine andere Variante ist, den Ball zwischen dem Rücken und einer Wand zu platzieren und durch verschiedene Hin- und Her-Bewegungen die behandlungsbedürftigen Körperstellen zu massieren.

Schwer zugängliche Stellen müssen allerdings von einem Masseur oder einem Partner massiert werden. Auch Fußmassagen mit Igelbällen sind durchführbar. Außerdem werden Massagebälle sogar im Rahmen von Rehabilitationen eingesetzt.

Eine falsche Handhabung ist so gut wie ausgeschlossen, sodass keinerlei Nebenwirkungen zu befürchten sind. Nicht geeignet sind Massagebälle jedoch bei Problemen mit der Wirbelsäule. Erhältlich sind Massage- oder Igelbälle zumeist in Sanitätshäusern oder über den Versandhandel.

Holen Sie sich hier weitere Tipps zur Anwendung von Massagebällen.