Hockeyschläger - Merkmale und Arten

Hockeyschläger sind Sportgeräte, die dazu dienen, den Hockeyball oder den Puck über das Spielfeld zu transportieren. Sie werden in unterschiedlichen Ausführungen angeboten. Je nach Hockeyart unterscheidet sich ihre Bauform deutlich voneinander. Hockeyschläger müssen in ihrem Aufbau dem FIH-Regelheft entsprechen, damit sie zu Wettkämpfen zugelassen werden. Auf Seite 26 des Regelheftes sind Gebote aufgeführt, die Aufbau, Ausführung und Material des Schlägers bestimmen. Informieren Sie sich über Merkmale und Arten von Hockeyschlägern.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Hockeyschläger - Merkmale und Regeln im Aufbau

Der Hockeyschläger stellt das wichtigste Spielgerät im Hockey dar. Die Hockeyspieler greifen ihn mit meist beiden Händen und befördern damit den Ball bzw. Puck; der eigentliche Ballkontakt erfolgt mit dem unteren Teil, der Kelle oder Keule.

Zudem weisen Hockeyschläger einen langen Griff auf. Die bereits im Jahre 1886 verfassten Hockeyregeln werden vom Welthockeyverband FIH von Zeit zu Zeit überarbeitet und besitzen stets nach ihrem aktuellen Stand Gültigkeit. Ursprünglich lauteten sie wie folgt:

  • Das Gewicht muss zwischen 12 und 28 oz betragen
  • Die Keule muss aus Holz bestehen
  • Die Keule muss eine Krümmung aufweisen
  • Der Schläger muss glatt sein; scharfe Kanten sind nicht erlaubt
  • Der Schläger muss durch einen Ring, der einen Innendurchmesser von 2 Zoll beträgt, durchpassen
  • Der Schläger muss flach auf der Spielseite sein

Materialien

Waren Hockeyschläger früher ausschließlich aus Holz gefertigt, haben sich zwischenzeitlich auch andere Materialien bei der Herstellung bewährt Verbundkunststoffe, wie Kevlar, gewährleisten eine größere Stabilität des Schlägers und machen ihn flexibler. Sie sind im Gegensatz zu Metallzusätzen erlaubt.

Form und Haltung

Die Vorschriften bestimmen, dass ein Hockeyschläger auf der linken Spielseite flach zu sein hat. Dabei ist davon auszugehen, dass der Schläger auf der linken Körperseite gehalten und die Keule nach vorn und oben gerichtet ist. Sie zeigt vom Spieler weg.

Sonderanfertigungen, extreme Formabweichungen und Eigenmächtigkeiten werden nicht anerkannt und führen zu Strafen. Während bei verschiedenen Sportarten Sportgeräte für Rechts- und Linkshänder unterschieden werden, gibt es diese Unterscheidungen beim Hockey nicht.

Der Durchmesser des Stockes muss so beschaffen sein, dass er durch einen Ring mit einem Innendurchmesser von 5,1 Zentimeter passt. Er muss glatt sein; scharfe Kanten sind zu vermeiden.

Das Gewicht des Schlägers beträgt zwischen 340 und 794 Gramm. Mit Ausnahme der Krümmung der Keule hat der Schläger gerade zu sein. Wird er hingelegt, darf sein Abstand von der Auflagefläche nicht mehr als zwei Zentimeter betragen.

Tapen des Schlägers

Das FIH-Regelheft erlaubt das Tapen des Schlägers mit entsprechendem Tapeband, das in unterschiedlicher Breite angeboten wird. Es soll das Stoppen des Balles erleichtern. Wichtig ist, dass der Schläger auch nach dem Tapen durch den vorgegebenen Ringinnendurchmesser von 5,1 Zentimetern passt.

Spitze eines Eishockeyschlägers und Puck auf Eis
Spitze eines Eishockeyschlägers und Puck auf Eis

Schlägerwechsel

Im Verlaufe eines Hockeyspieles ist es dem Spieler gestattet, den Hockeyschläger zu wechseln, selbst dann, wenn er einen Siebenmeter ausführen will. Dabei ist es möglich, im gegenseitigen Einverständnis den Schläger eines Mitspielers auszuleihen oder einen Zweitschläger von der Ersatzbank zu holen.

Der Schiedsrichter hat während des gesamten Spieles darauf zu achten, dass die Spieler im Umgang mit dem Schläger so achtsam sind, dass sie weder sich noch Mitspieler verletzen können. Vorschriften darüber, wie weit mit dem Schläger ausgeholt werden darf, gibt es nicht.

Unterschiedliche Arten von Hockeyschlägern

Durchmesser und Form der Keule entscheiden, für welche Hockeyart der Schläger geeignet ist.

Feldhockeyschläger

Der Feldhockeyschläger ist an einer deutlichen Wölbung der Innenseite der Keule zu erkennen. Sie soll dem Spieler harte Schläge ermöglichen.

Bei der Entwicklung der Schlägerkeulen wird inzwischen vestärkt auf eine optimale Ballführung geachtet. Der Trend zu möglichst kurzen und breiten Keulen setzt sich besonders beim Spielen auf Kunstrasen durch. Um dieser Entwicklung Grenzen aufzuzeigen, wurde vom Deutschen Hockey-Bund e.V. ein Durchmesser von unter 5,1 Zentimetern vorgeschrieben.

Schläger für verschiedene Spielpositionen und Größen

Je nach Spielposition unterscheiden sich Hockeyschläger für

  • Stürmer
  • Verteidiger
  • Mittelfeldspieler und
  • Torwart.

Für Erwachsene und Jugendliche mit einer Körpergröße über 1,50 Meter beträgt die Schlägerlänge 36,5 bis 38 Zoll, für Kinder und Jugendliche unter 1,50 Meter Körpergröße beträgt sie 33 Zoll. Für die Kleinen eignet sich besonders der Shorti, der aus einem Stück Holz gefertigt wurde.

Den Midi mit seiner etwas längeren Keule bevorzugen Stürmer und Mittelfeldspieler. Er verfügt über eine größere Fläche, um den Ball zu stoppen, auch seine Ballführungseigenschaften sind optimal.

Eine noch größere Schlagfläche besitzt der Maxi, die nur noch vom Hook übertroffen wird. Der Hook wird besonders auf Kunstrasen verwendet, wo er das Stoppen und Abwehren des Balls erheblich erleichtert.

Hallenhockeyschläger

Beim Hallenhockey wird der Ball nicht geschlagen, sondern über das Feld geschlenzt. Schlenzen stellt eine Kombination aus Aufwärts- und Vorwärtsbewegung des Balles dar.

Im Gegensatz dazu verbleibt der Ball beim Schieben flach auf dem Hallenboden. Die Rückseite der Keule beim Hallenhockeyschläger ist weniger dick als die beim Feldhockeyschläger, die auf sie wirkenden Kräfte sind aufgrund der behutsameren Ballführung geringer. Außerdem ist der Schläger leicht.

Feldhockeyspieler beim Passen eines gelben Balls
Feldhockeyspieler beim Passen eines gelben Balls

Eishockey-, Inlinehockey- und Inlineskaterhockeyschläger

Eishockey-, Inlinehockey- und Inlineskaterhockeyschläger sind länger und eckiger als die übrigen Arten. Ihre Kelle ist gekrümmt, nur bei Anfängern gerade. Die Kelle des Torwartes ist besonders lang und breit.

Tipps zur Wahl des Schlägers

Beim Kauf eines Hockeyschlägers gilt es, einige Punkte zu beachten. Wichtig ist, dass er zur Körpergröße, aber auch zum Spielstil und -level passt.

Was das Design angeht, bringen die unterschiedlichen Schlägerausführungen deutliche Gemeinsamkeiten mit sich. In den Oberflächen unterscheiden sie sich jedoch.

Da man bei den meisten Hockeyvarianten draußen spielt, sollte man zu einem Schläger mit einer Kelle aus Komposit-Material greifen; hier wird eine gleichmäßige Abtragung gewährleistet. Auch beim Schaft hat man unterschiedliche Auswahlmöglichkeiten: die hölzernen Varianten sind schwerer und steifer, und wenn sie abgenutzt sind, muss man in der Regel den gesamten Schläger ersetzen. Wer etwas mehr investiert und zu einem Schaft aus Komposit greift, kann bei Abnutzung in der Regel auch nur die Kelle austauschen.

Was die Größe angeht, stehen folgende Schläger zur Auswahl:

  • Senior-Sticks sind 1,40 bis 1,58 Meter lang und deutlich schwerer und länger.
  • Junior-Sticks weisen eine Länge von 1,16 bis 1,38 Meter auf und sind leichter und flexibler.

Für die Ermittlung der richtigen Länge (immer ohne die Kelle mit einzubeziehen) sollte man wie folgt vorgehen:

  1. Den Schläger am Schaftende in einer Hand halten
  2. Den Arm leicht beugen; er sollte sich nah am Körper befinden
  3. Den Schläger mit der Kelle nach unten auf den Boden stellen; die Kelle sollte von einem weg zeigen

Das Schlägerende sollte maximal bis zur Nasenspitze erreichen; hat man Skates an, sollte das Schlägerende maximal bis zum Kinn gehen. Generell gilt: je kürzer der Schläger, desto einfacher wird ein schnellers Spiel, da die Puck-Kontrolle verbessert wird. Ein langer Schläger hingegen sorgt für eine weitere Reichweite, da der Schuss länger und härter ausfällt.

Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Auswahl des Hockeyschlägers ist der Flex, die Steifigkeit. Diese wird mit "stiff" angegeben. Power und Kontrolle beim Spiel können damit bewertet werden: je höher der stiff-Wert, desto steifer der Schläger, je niedriger, desto biegsamer.

Als Anfänger sollte man zu einer mittleren Steifigkeit greifen. Diese würde sich in einem Bereich um 85 stiff befinden.

Schließlich stellt sich noch die Frage nach dem L- oder R-Schläger. Die Kennzeichnungen mit L oder R sagen aus, auf welcher Seite der Puck gespielt wird und die Kelle zu liegen kommt.

Man sollte sich einen Schläger nehmen und sich in die Grundstellung begeben. Nun kommt es darauf an, auf welcher Seite seines Körpers man den Puck positionieren würde: hält die rechte Hand das Schlägerende, weil man die Kelle und den Puck auf der linken Seite positionieren würde, sollte man zu einem L-Schläger greifen, und umgekehrt.