Nach dem "Phantomtor": Fußballschiedsrichter könnten es bei uns viel leichter haben

Von Frank Hertel
25. Oktober 2013

Felix Brych ist einer der besten deutschen Schiedsrichter. Gestern pfiff er die Champions-League-Partie zwischen dem AC Mailand und dem FC Barcelona (1:1) makellos. Doch am letzten Freitag gab es im Hoffenheimer Rhein-Neckar-Stadion einen gefährlichen Moment für den Unparteischen. Kurz nach dem Schlusspfiff wurde auf der Anzeigetafel des Stadions die umstrittene "Phantom-Tor"-Szene gezeigt und Stadionprecher Mike Diehl brüllte aggressiv mehrfach ins Mikro: "Der Ball war nicht im Tor!" Das machte die Hoffenheimer Fans richtig wütend. Wilde Szenen spielten sich ab. Brych wurde beschimpft und bedroht.

So funktioniert der Videobeweis

Dabei muss so etwas nicht sein. Man könnte den sogenannten Videobeweis einführen. Dabei sitzt ein Extra-Schiedsrichter am Spielfeldrand und sieht sich die Fernsehbilder und Zeitlupen an. Er kann dann per Headset den Hauptschiedsrichter informieren. Diese Praxis ist im Eishockey, im Tennis, im Volleyball und dem American Football längst etabliert.

Als Alternative: die Torlinientechnik

Es gibt auch die Torlinientechnik per Kamera oder Chip im Ball, die bereits in der englischen und der niederländischen Fußballliga genutzt wird. Diese Technik wird auch bei der WM in Brasilien Anwendung finden.

In Deutschland sagt man das, was UEFA-Chef Michel Platini sagt: Der Fußball lebt von den Fehlentscheidungen. Das mag sein, Herr Platini, aber die Rechnung zahlen die Schiedsrichter!