Faustball - Regeln, Ausrüstung und Spielfeld

Faustball ist ein beliebtes Rückschlagspiel, das Volleyball ähnelt. Es lässt sich sowohl in einer Halle als auch auf dem Feld spielen. Dabei treten zwei Mannschaften gegeneinander an. Jedes Team besteht dabei aus fünf Mitspielern; der Ball wird mit Arm oder Faust ins gegnerische Feld geschlagen. Lesen Sie über die Regeln sowie die Ausrüstung des Rückschlagspiels Faustball.

Von Jens Hirseland

Faustball - Die Grundregeln

Beim Faustball handelt es sich um ein Rückschlagspiel für zwei Mannschaften. Sie stehen sich auf zwei Halbfeldern gegenüber; eine Mittellinie wird durch ein Band aus Netz gebildet.

Jedes Team wird aus fünf Spielern zusammengesetzt. Darüber hinaus stehen bis zu drei Reservespieler zur Verfügung. Während der Partie schlagen die Spieler den Ball mit der Faust oder dem Arm in die Spielhälfte des anderen Teams und versuchen dabei die gegnerischen Spieler zu Fehlern zu zwingen.

Zwischen jeder Spielerberührung darf der Ball innerhalb des Spielfelds nur einmal auf dem Boden aufspringen. Während eines Spielzugs können drei Spieler eines Teams den Ball berühren, allerdings muss der dritte Akteur den Faustball dann zur gegnerischen Mannschaft zurückspielen.

  • Beim Zuspiel sowie bei der Abwehr spielt man den Ball mit der Innenseite des Unterarms, der dazu ausgestreckt wird.
  • Beim Angriff schlagen die Spieler ihn dagegen mit der Faust.

Aufschlag

Damit ein Aufschlag seine volle Wirkung entfalten kann, sind ein optimaler Bewegungslauf, Treffsicherheit sowie Schlagkraft von Nöten. Ziel ist, einen bestimmten Punkt zu erreichen.

Der Ball wird mit der Innenfläche der Faust getroffen. Trifft man ihn hingegen mit der Handkante der Faust, riskiert man eher einen Fehlschlag.

Generell werden mehrere Aufschlagvarianten unterschieden, so etwa:

  • geradlinig zwischen Zuspieler und Abwehrspieler
  • mit seitenschnitt zwischen Angreifer und Abwehrspieler
  • stark unten angeschnitten, sodass der Ball vor den Beinen des Gegners aufsetzt

Kleinfeldfaustball als Variante

Kleinfeldfaustball gilt als Variante der gängigen Version. Hier sind Bandhöhe und Feldgröße geringer. Auf diese Weise kann auch mit weniger Spielern gespielt werden.

Man zielt darauf ab, die Trainingsintensität zu erhöhen, indem man die Ballberührungen der Spieler verringert. Neben dieser gibt es auch noch einige andere Varianten des Spiels.

Verstöße

Fehler, für die Punkte vergeben werden:

  • das Berühren der Schnur oder der Pfosten durch den Ball oder den Spieler
  • die Ball-Berührung des Bodens außerhalb des Spielfeldes
  • das Vorbeispielen des Balls seitlich an den Pfosten oder unterhalb des Bandes ins gegnerische Feld
  • das Berühren des Balls von mehr als drei Spielern während eines Spielzuges
  • das Berühren des Balls zum zweiten Mal durch einen Spieler
  • das Übertreten der Aufschlaglinie beim Aufschlag
  • Bodenkontakt des Balls zweimal hintereinander und
  • mehr als drei Spielerkontakte innerhalb eines Teams und Angriffs.
Faustball wird in der Halle meist auf dem Handballfeld gespielt
Faustball wird in der Halle meist auf dem Handballfeld gespielt

Punkte

Wie viele andere Rückschlagspiele, wird auch Faustball nach Sätzen und Punkten gespielt. Für den Fall, dass ein Team einen Fehler begeht, erhält das andere Team einen Punkt, selbst dann wenn es keinen Aufschlag hatte.

Der Aufschlag wird von der Mannschaft durchgeführt, die als letztes einen Fehler gemacht hat. Erreicht eine Mannschaft 11 Punkte und hat gleichzeitig zwei Punkte Vorsprung vor der anderen Mannschaft, hat sie den Satz für sich entschieden.

Steht es jedoch 11:10 kommt es zur Verlängerung des Satzes. Dabei gewinnt diejenige Mannschaft den Satz, die zuerst zwei Punkte Vorsprung herausspielt oder 15 Punkte erreicht. Das heißt, der Satz endet spätestens beim 15:14.

Wie viele Sätze gespielt werden, hängt auch von der jeweiligen Spielklasse ab. In der 1. Herren-Bundesliga sind fünf Gewinnsätze üblich. In der Damen-Bundesliga sowie in der 2. Herren-Bundesliga spielt man dagegen auf drei Gewinnsätze.

Das Spielfeld

Faustball kann sowohl im Freien als auch in der Halle gespielt werden. Während man im Sommer auf einem Sportfeld spielt, geht man im Winter in die Halle. Als Spielfeld dient dann ein Handballfeld.

Das Spielen in der Halle hat den Vorteil, dass sich der Ball besser kontrollieren lässt. Allerdings darf der Ball nicht die Wände berühren, da dies als Fehler eingestuft wird.

Spielhälften und Trennlinien

Bei einem Faustballspiel spielt jede Mannschaft in einer eigenen Spielhälfte. Getrennt werden die Hälften durch eine Leine oder Schnur, die zwischen zwei Pfosten angebracht wird. Allerdings verwendet man in den letzten Jahren zunehmend ein rot-weißes netzartiges Band, das fünf Zentimeter Breite hat, da dieses besser sichtbar ist.

Die Leine oder das Band ist bei den Herren zwei Meter hoch, während es bei den Damen eine Höhe von 1,90 Meter erreicht. Die Höhe kann jedoch je nach Spielklasse variieren. So sind für die D-Jugend 1,60 Meter Leinenhöhe üblich, während bei der C-Jugend die Höhe bei 1,80 Meter liegt.

Größenordnungen

Spielt man im Freien, hat das Faustball-Feld eine Größe von 50x20 Metern, wobei jede Spielhälfte ein Ausmaß von 25x20 Metern erreicht. Wird in der Halle gespielt, ist das Feld jedoch kleiner und beträgt 40x20 bzw. 20x20 Meter. Darüber hinaus verwendet man in der Halle ein eingezeichnetes Handballfeld als Spielfläche, sodass die Außenlinien der Handballfläche auch für das Faustball-Feld benutzt werden können.

Aufschlaglinie und Auslaufzone

Drei Meter von der Mittellinie entfernt befindet sich die Aufschlaglinie , die die Spieler beim Aufschlag nicht berühren dürfen. Da die Linien zum Feld gehören, ist es kein Fehler, wenn der Ball eine Linie während des Spiels berührt.

Ebenfalls Teil des Faustball-Feldes ist eine Auslaufzone. Während sie im Freien eingezeichnet ist, erfolgt in der Halle die Begrenzung durch die Tribünen oder Wände.

Material, Gewicht und Größe eines Faustballs

Faustball ist ein Mannschaftsspiel mit langer Geschichte. Wahrscheinlich hat es seinen Ursprung in Südeuropa, wo 3 Jh v. Chr. eine Lederkugel mit Fäusten gespielt wurde. 1870 wurde Faustball offiziell in Deutschland eingeführt.

Nicht nur die Spielregeln für das Faustballspiel sind von der International Fistball Association, dem Dachverband aller nationalen Faustball-Verbände, vorgegeben. Auch der bei Wettkämpfen eingesetzte Ball muss entsprechenden Vorgaben gerecht werden.

Nass- und Trockenspielbälle

Hiernach ist der Faustball ein straff mit Luft gefüllter Ball, der je nach klimatischen Gegebenheiten aus unterschiedlichen Materialien besteht. So wird in Nass- und Trockenspielbälle unterschieden.

Bei Nässe muss die Oberfläche des Balles so beschaffen sein, dass keine Feuchtigkeit aufgenommen wird. Das Gewicht des Balles darf sich nicht vergrößern. Gummi und Kunststoffe weisen diese Eigenschaften auf.

Bei trockener Witterung wird häufig ein Lederball verwendet, zumal dieses ökologische Material einen angenehmen Hautkontakt garantiert. Eine ebenfalls hautsympathische und zudem langlebige Alternative ist der Microfaserball.

Härtegrad und Größe

Jede der jeweils zwei aufgestellten Mannschaften darf für den Wettkampf eigene Bälle stellen, deren Härtegrad - entsprechend den Vorgaben des Dachverbandes - auf ihre spielerische Taktik ausgerichtet ist. Der Luftdruck eines Wettkampfballes darf zwischen 0,55 und 0,75 bar betragen.

Das Los entscheidet, welcher der gestellten Bälle im ersten Spiel eingesetzt wird. Im anschließenden Spiel erfolgt ein Ballwechsel.

Frauen benutzen grundsätzlich einen Faustball mit einem Umfang zwischen 65 und 68 Zentimetern. Dieser Ball bringt zwischen 320 und 350 Gramm auf die Waage.

Faustbälle, die von den Männern eingesetzt werden, wiegen zwischen 350 und 380 Gramm. Jugendmannschaften benutzen kleinere und leichtere Bälle, die ein Gewicht von teilweise unter 300 Gramm aufweisen. Hier gibt es altersmäßige Unterscheidungen.

Hochwertige Verarbeitung für perfekte Spieleigenschaften

Ein Faustball soll über lange Zeit ein perfektes Sprungverhalten und beste Flugeigenschaften aufweisen. Damit diese garantiert sind, ist eine solide Verarbeitung Voraussetzung. Hochwertige Materialien

  • halten wechselnden Witterungsbedingungen Stand
  • brechen nicht
  • lassen sich schnell reinigen und
  • benötigen keinen hohen Pflegeaufwand.

Innen gesetzte Nahtverläufe sind doppelt verarbeitet, garantieren Reißfestigkeit und lassen keine Luft aus dem Faustball entweichen. Soll der Ball im Wettkampf benutzt werden, ist beim Kauf darauf zu achten, dass er den Zulassungsvoraussetzungen der IFA entspricht.

Zudem ist zu entscheiden, auf welchem Platz er eingesetzt werden soll. Es gibt Rasen-, Hartplatz und Hallenbälle.