Elektrorad - welche Typen gibt es, worauf sollte man beim Kauf achten?

Wer sich ein Elektrorad zulegen möchte, kann zwischen verschiedenen Typen wählen

Von Dörte Rösler
17. August 2015

Elektroräder versprechen Fahrspaß bis ins hohe Alter. Wir stellen die unterschiedlichen Typen vor und erklären, worauf es beim Kauf ankommt. Für wen lohnt die Anschaffung eines E-Bikes, wer fährt besser auf dem Pedelec?

E-Bike, Pedelec und S-Pedelec

Der Markt für Elektrofahrräder gliedert sich in drei Kategorien: Das Pedelec hat einen Elektromotor mit maximal 150 Watt und unterstützt den Fahrer bis zu einer Geschwindigkeit von 25 km/h.

Soll es schneller gehen, ist Muskelkraft gefragt. Rechtlich ist das Pedelec dem Fahrrad gleichgestellt, der Fahrer benötigt also weder Helm noch Betriebserlaubnis und Versicherung.

Die S-Klasse der Pedelecs funktioniert nach dem gleichen Prinzip wie die langsameren Pedelecs. Der Motor ist allerdings auf eine Höchstgeschwindigkeit von 45 km/ ausgelegt, die maximale Motorleistung liegt bei 500 Watt. Unter 16 Jahren ist das Fahren auf dem S-Pedelec deshalb nicht erlaubt, neben dem Helm sind

  • ein Versicherungskennzeichen und
  • eine Fahrerlaubnis der Klasse AM

erforderlich.

Beim E-Bike wiederum muss der Fahrer gar nicht mehr in die Pedale treten. Wie ein Elektromofa fährt es auch allein mit Motorleistung.

Nur wer schneller als 20 km/h fahren will, muss selbst in die Pedale treten. Einen Helm braucht man für das E-Bike nicht, aber

  • Versicherung,
  • Betriebserlaubnis und
  • Mofa-Führerschein

sind vorgeschrieben.

Vorteil der Elektroräder

Den größten Absatz finden Elektroräder bei älteren Menschen. Die Motorunterstützung macht längere Touren möglich, auch im bergigen Gelände und bei Gegenwind ist man flott unterwegs. Auf dem flachen Land bleiben Senioren damit unabhängig vom Auto, außerdem können sie abwechslungsreiche Touren unternehmen, ohne aus der Puste zu kommen.

Wer sich an das anfangs etwas ungewohnte Fahrgefühl gewöhnt hat, bleibt mit dem Pedelec länger mobil. Anfahren, Schalten und Bremsen sollte aber zunächst auf einer ruhigen Strecke geübt werden.

Wie findet man das richtige Modell für die eigenen Bedürfnisse?

Auf Sicherheit und Qualität achten

Elektrofahrräder gibt es mittlerweile schon beim Discounter. Experten raten von Billig-Modellen jedoch ab. Sie haben oft nur einen geringen Qualitäts- und Sicherheitsstandard.

Billige Bauteile und veraltete Technik machen beim Fahren nicht lange Spaß. Als Mindestanforderung sollte das Rad ein GS-Siegel für geprüfte Sicherheit haben.

Die beste Beratung gibt es im Fachhandel. Vor dem Besuch im Laden kann es aber nicht schaden, sich bereits im Internet einen Überblick über aktuelle Modelle und Preise zu verschaffen.

Akku und Reichweite

Das Herzstück des Elektrofahrrads ist sein Akku. Er entscheidet, für welche Strecken die Motorunterstützung ausreicht.

Hochwertige Modelle haben eine Nutzungsdauer von rund 1000 Ladezyklen, die Ladekapazität nimmt dabei aber schon nach 300 bis 500 Ladevorgängen ab. Billige Akkus verkürzen das Fahrvergnügen.

Ob die vom Hersteller angegebene Reichweite tatsächlich erzielt wird, hängt also von der Qualität und dem Verschleiß-Zustand des Akkus ab. Im normalen Betrieb muss der Akku nach 60 bis 80 Kilometern aufgeladen werden.

Mit 500 Akku-Ladungen lassen sich rund 20.000 Kilometer zurückgelegen. Wenn die Ladekapazität für alltägliche Strecken nicht mehr reicht, muss ein neuer Akku her. Auch große Hitze oder Kälte können dem Akku zusetzen und lassen ihn schneller verschleißen.

Tipp: Für ein stabiles Fahrverhalten sollte Akku sollte möglichst niedrig am Rad angebracht sein. Idealerweise lässt er sich abnehmen.

Unbedingt Probefahren

Wie bei herkömmlichen Rädern kommt es auch beim Elektrofahrrad auf die richtigen Rahmengröße und -form an. Vor dem Kauf sollte man aber auch prüfen, ob das Fahrverhalten "passt".

Wichtig: Beladen Sie das Rad für die Probefahrt ordentlich mit Gepäck. Gerade die beliebten Modelle mit niedrigem Einstieg neigen bei hoher Zuladung und hohen Geschwindigkeiten zur Instabilität. Bei S-Pedelecs und für längere Touren kann ein Modell mit stabiler Mittelstange sicherer sein.

Sinnvolle Ergänzungen

Damit man jederzeit weiß, wie lang der Motor noch Leistung liefert, sollte das Display eine Reichweiten-Anzeige haben. Für das Anfahren an Ampeln oder Steigungen empfiehlt sich außerdem eine Schiebehilfe. Sie beschleunigt das Elektrorad per Knopfdruck auf bis zu 6 km/h, ganz ohne mühsames Treten.