Beginn der Radsaison: Das Fahrrad nach der Winterpause wieder fit machen

Für ein fahrtüchtiges Rad nach der Winterpause: Zu Beginn des Frühlings sollte das Fahrrad einer gründlichen Inspektion unterzogen werden, um Reparaturen vorzunehmen, Verschleißerscheinungen der letzten Saison zu beheben und das Rad auf den nächsten Einsatz vorzubereiten. Die Fahrradprüfung kann in Eigenregie vorgenommen werden, aber auch viele Fahrradfachhändler bieten sie als Dienstleistung an. Die wichtigsten Teile, die einer Überprüfung unterzogen werden sollten, sind Kette, Reifen, Sattel und Bremsen. Lesen Sie, wie Sie das Fahrrad nach der Winterpause wieder fit machen.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Wer sein Fahrrad nach dem Winter aus dem Keller holt, entdeckt wahrscheinlich zunächst eine dicke Staubschicht, die das Rad unansehnlich macht. Doch sie lässt sich schnell beseitigen und ist nicht das einzige Übel, das dem Fahrrad mitgespielt hat. Viel wichtiger ist, dass sich das Rad in einem technisch einwandfreien Zustand befindet, bevor es wieder zum Einsatz kommt.

Reinigungsarbeiten

Um den Staub vom Fahrrad zu beseitigen, empfiehlt sich das Abwischen mit einem trockenen Staub- oder Mikrofasertuch. Stärkere Verschmutzungen aus der vergangenen Saison dürften nicht vorhanden sein, da wohl kein Radfahrer sein Gefährt verdreckt in den Winterschlaf geschickt haben wird. Falls doch, kommt man mit einem trockenen Tuch nicht besonders weit.

In diesem Fall sollte eine feuchte Reinigung vorgenommen werden. Der Hochdruckreiniger ist hier jedoch das falsche Mittel der Wahl, denn das Gerät kann zur Korrision führen, wenn das Wasser in die Lager gedrückt wird.

Besser wäre, die Fahrradteile mit einem speziellen Reiniger für Räder einzusprühen. Diesen lässt man kurz einwirken und wischt mit einem Schwamm nach.

Eine alte Zahnbürste kann verwendet werden, um verwinkelte Fahrradteile sauber zu bekommen. Nachdem das Fahrrad getrocknet ist, poliert man es mit einem sauberen Lappen.

Reinigung der Kette

Grober Schmutz an der Kette lässt sich mit einem Tuch entfernen, das in Lösungsmittel getaucht sein darf. Die Zwischenräume der Ritzel werden mit einer kleinen Bürste, beispielsweise einer ausrangierten Zahnbürste, gereinigt. Anschließend wird die Kette geschmiert.

Zoom Optik Mountainbike-Lenker mit Armen bei Tour durch Wald
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Einfetten der beweglichen Teile

Um die beweglichen Teile des Rads geschmeidig zu halten und sie vor Rost zu schützen, sollten sie eingefettet werden. Dabei sollten unterschiedliche Produkte zur Anwendung kommen:

  • druckfestes und anhaftendes (viskoses) Fett für den Steuersatz und die Lager
  • schlecht verdrängbares, zähes Fett für die Sattelstütze
  • spezielles Fett für Dämpfer und Federgabel
  • Universalöl für die Kette, bei nasser Witterung ein zähes Spezialöl

Bei dem Einfetten der Kette gilt: Die Auswahl des Öls sollte mit Bedacht vorgenommen werden. Selbst die teuersten Kettenöle können die Kette verkleben und neuen Schmutz vorschnell anhaften lassen, wenn sie sich nicht gut verteilen. Jeder Radfahrer wird unterschiedliche Öle ausprobieren und eigene Vorlieben entwickeln.

Überprüfung der Schraubverbindungen

Die Überprüfung der Schraubverbindungen am Fahrrad stellt einen wichtigen Schritt beim Radcheck dar, schließlich sollten sämtliche Schrauben einen festen Sitz aufweisen. Gleiches gilt für den Schnellspanner am Sattel.

Schrauben, die locker sind, werden nachgezogen. Bei Carbon- und Leichtbauteilen nutzt man dafür am besten einen Drehmomentschlüssel; ein Blick auf das Bauteil oder in die Bedienungsanleitung kann hilfreich sein, das passende Modell zu finden.

Mechaniker repariert den Radkranz an einem Fahrrad
Mechaniker repariert den Radkranz an einem Fahrrad

Bremsencheck

Bei den Bremsen ist eine leichte Betätigung und gute Dosierung nötig. Wichtig ist zudem, dass die Bremsbeläge über ausreichend Material/Profil verfügen. Neue Beläge sollten unbedingt eingesetzt werden, wenn auf den alten keine Rillen mehr zu erkennen sind.

Für ein geschmeidiges Hindurchgleiten der Bremskabel durch die Hülle hilft ein wenig Teflonspray, das man in die Enden der Außenhüllen sprüht. Sind die Bremszüge korridiert - oder auch verschmutzt - kann die Bremsleistung darunter stark leiden.

Überprüfung der Schaltung

Ebenso wichtig wie funktionsfähige Bremsen ist eine intakte Schaltung. Zu den möglichen Problemen können ungewollte Gangwechsel oder ein Streifen der Kette am Umwerfer zählen.

Eine Nachjustierung ist an der kleinen Zugspannschraube in der Mündung vom Kabel möglich. Je genauer man dabei arbeiten möchte, desto kleiner sollten die Schritte erfolgen.

Überprüfung der Fahrradreifen

Wichtig ist, die Fahrradreifen in Augenschein genommen. Sind sie platt, fährt das beste Fahrrad nicht. Wahrscheinlich wird im Laufe der letzten Monate Luft entwichen sein, die sich mit einer Luftpumpe schnell wieder aufpumpen lässt.

Wie hoch der Luftdruck sein muss, hängt unter anderem von den verwendeten Reifen ab. In der Regel sollten es zwischen 3,5 und 4 Bar sein.

Auch, auf welchem Untergrund man fährt, nimmt Einfluss auf den Luftdruck. Bei unbefestigtem Gelände ist ein Luftdruck leicht über dem angegebenen Mindestwert zu empfehlen.

Das Luftpumpen kann auch an der Tankstelle oder beim Fahrradhändler erfolgen. Wer sich selbst ein Modell zulegen möchte, sollte zu einer Standpumpe mit Druckmesser greifen.

Überprüfung des Lichts

Auch das Licht sollte der Radfahrer auf Funktionsfähigkeit testen. Wenn hier Störungen vorliegen, sollten Steckverbindungen und Kabel überprüft werden.

Beiner Beleuchtung mit Akkubetrieb gilt es, diesen vor der ersten Dunkelfahrt aufzuladen. Bei batteriebetriebenen Modellen sollte man sicherstellen, dass die Batterien voll sind.