Trainingstipps für Diskuswerfer und Hinweise zum Finden des richtigen Diskus

Bei der olympischen Disziplin des Diskuswerfens gilt es, eine kreisrunde Scheibe so weit wie möglich von sich weg zu schleudern. Dass dafür enorm viel Kraft aufgewendet werden muss, ist klar. Deshalb benötigen Diskuswerfer auch ein besonders gut durchdachtes Training, das die Verletzungsgefahr minimiert und den Körper optimal auf die Anstrengungen vorbereitet. Holen Sie sich Trainingstipps für das Diskuswerfen und finden Sie den richtigen Diskus.

Von Cornelia Gschiel

Der Körper sollte auf die azyklischen Bewegungen beim Diskuswerfen vorbereitet sein, ansonsten können kleinere und größere Verletzungen schnell passieren. Ein optimales Training sollte sowohl Kraftübungen als auch umfangreiche Dehnungen beinhalten. Zudem ist es angebracht, seine Ernährung auf das Training abzustimmen.

Kraft- und Ausdauertraining

Beim Diskuswurf werden vor allem Rumpf und Arme stark beansprucht. Aber auch die Beine müssen einer gewissen Belastung standhalten, die bei der Drehbewegung des Wurfs entsteht.

Nicht vergessen:

  • Ausdauertraining
  • Krafttraining
  • Aufwärmen
  • Stretching
  • richtige Technik

Sinnvoll sind daher vor allem Kraftübungen, die auf den Diskuswerfer abgestimmt sind. Im Idealfall werden die Übungen mit einem Trainer besprochen, der den Athleten genau kennt und daher weiß, wo seine Defizite liegen.

Neben regelmäßigen Kraft- und Ausdauerübungen sollte natürlich auch das Dehnen nicht zu kurz kommen. Achten Sie bei Dehnungsübungen unbedingt darauf, dass sie sich nicht überfordern und nicht zu viel wollen. Denn wer hektisch und unaufgewärmt dehnt, riskiert Muskeleinrisse und schmerzhafte Überdehnungen.

Aufwärmen nicht vergessen

Das Training sollte daher mit einer ausgewogenen Aufwärmphase beginnen in der der Athlet den ganzen Körper - beispielsweise durch Laufen, Springen und Ähnliches - auf die folgenden Bewegungen vorbereitet.

Spezielle Übungen

Es gibt eine Menge spezieller Übungen, die als effizientes Training für den Diskuswerfer angewandt werden können. Zu den vorbereitenden Übungen zählen zum Beispiel:

  • der Drehsitz: im Sitzen dreht man den Oberkörepr nach rechts und links und setzt beide Hände auf den Fußboden auf
  • das Kerzbeindrehen: man spreizt die Beine in der Kerze und rotiert aus der Hüfte heraus

Bei den Schwungbeinübungen befindet man sich in Rückenlage und winkelt das rechte oder linke Bein wie das Schwungbein in der Hüfte seitlich ab. Nun führt man das Schwungbein mit weitem Radios zur anderen Seite.

Ebenso sind Imitationsübungen hilfreich:

  • bei der Gewichtsverlagerung nimmt man die Ausgangsstellung bei Drehbeginn; das Eindrehen erfolgt mit Gewichtsverlagerung vom rechten auf das linke Bein
  • beim Schwungbein zum Setzen rechts steht der rechte Fuß außerhalb des Rings, der linke im Ring; man dreht über den linken Fuß und betont den Schwung bis zum Absetzen des rechten Beins
  • beim Setzen links steht man mit dem linken Bein im Ring, das rechte wird angehoben; den rechten Fuß setzt man hinter der Ringmitte auf und den linken führt man schnell zum Setzen

Zudem gibt es einige Standwürfe, die man trainieren kann:

  • Würfe aus dem Stand, zwei mal Druckarbeit der rechten Seite, beim dritten mit Abwurf
  • Würfe aus dem Stang, einmalige Druckbeinarbeit der rechten Seite, beim zweiten mit Abwurf
  • normaler Standabwurf
Gelber Diskus in der Hand
Gelber Diskus in der Hand

Auf die richtige Wurftechnik achten

Ein besonders wichtiger Bestandteil des Trainings ist natürlich auch die richtige Ausführung der Wurfbewegung. Wer den vorgegebenen Kreis verlässt oder den Diskus nicht innerhalb eines bestimmten Sektors platzieren kann, muss mit einem ungültigen Wurf rechnen.

Deshalb heißt es: Üben, üben, üben. Die richtige Technik des Diskuswerfens ist nicht einfach und will daher gelernt sein. Hier geben wir Hinweise, was dabei beachtet werden muss.

Im Übrigen sollte jeder für sich selbst herausfinden, ob er oder sie lieber alleine oder in der Gruppe trainiert. Viele fühlen sich durch andere Sportler in gewisser Weise beim Training gestört, andere wiederum motiviert das Miteinander des gemeinsamen Trainings.

Wichtig ist auch, den richtigen Diskus für sich zu finden...

Wie man den richtigen Diskus für sich findet

Immer wieder ist von schnellen und langsamen Disken zu hören. Man könnte meinen, über das Drehverhalten einer Wurfscheibe entscheidet das Material. Das stimmt nicht.

Geschwindigkeit und Weite eines Diskus werden bestimmt von dessen Größe und seinem Gewicht sowie der Masseverteilung innerhalb des Gerätes. Auch ein Kunststoff oder ein Verbundmaterial kann schwer sein wie Metall.

Beide müssen nur die nötige Dichte besitzen. Dass die Wurftechnik des Sportlers ohnehin das wichtigste Element ist, dürfte unbestritten sein.

Disken für das Training

Zum Training werden häufig andere Disken benutzt als zu den Wettkämpfen und deren Vorbereitungsphasen. Das hängt damit zusammen, dass mit einem leichteren Gerät die Wurftechnik besser erlernt werden kann. Wer also Neuling auf dem Gebiet des Diskuswerfens ist, sollte mit einem leichten Diskus beginnen.

Auch viele Profis greifen in Trainingszeiten auf leichte Disken zurück. Geht es auf den Wettkampf zu, wird auf den Wettkampfdiskus gewechselt, um wieder das Gefühl für ihn zu erlangen. Zum Wettkampf muss ein Diskus nämlich entsprechenden Regeln des DVL und des IAAF entsprechen.

Mann in Sportkleidung mit Diskus in der Hand
Mann in Sportkleidung mit Diskus in der Hand

Disken zur Verwendung auf Wettbewerben

Diese sehen kurz zusammen gefasst so aus:

  • Schüler im Alter von 10 bis 13 Jahren werfen mit einem Diskusgewicht von 0,75 Kilogramm. Nach männlichen und weiblichen Teilnehmern wird nicht unterschieden.
  • Die B-Jugend in der Altersklasse 14/15 Jahre benutzt für die Mädchen eine Scheibe von 0,75 Kilogramm und für die Jungen von einem Kilogramm.
  • In der A-Jugend erhöht sich das Gewicht auf 1 beziehungsweise 1,5 Kilogramm.
  • Der Diskus für einen erwachsenen Mann wiegt zwei Kilogramm, der einer Frau 1 Kilogramm.

Die geschlechtsspezifische Unterscheidung macht Sinn, weil nicht nur das Körpergewicht von Mann und Frau sich unterscheiden, sondern auch die körperliche Statur, so dass die Hebelwirkung eine andere ist. Die modernsten Disken bestehen aus Kohlefaser- und Verbundstoffen. Durch computertechnische Optimierung liegt deren Masseverteilung auf hohem Niveau.

So kann man grundsätzlich davon ausgehen, dass mit hochwertigen Disken ein optimaleres Werfen möglich ist. Allerdings liegen große Unterschiede in der preislichen Gestaltung.

Wer sich lediglich ausprobieren möchte, sucht sich vermutlich ein Trenas- oder Schichtholzmodell aus. Wer im Diskuswerfen sein sportliches Betätigungsfeld bereits erkannt hat, nutzt wohl ein hochwertiges Kunststoffmodell. Zudem dürfte jeder Diskuswerfer mit der Zeit eine eigene Auswahl an Disken sein Eigen nennen.