Billardtische - Merkmale und Auswahltipps

Billard gehört zu den beliebtesten "Kneipensportarten". Viele Menschen träumen davon, sich dieses Erlebnis in die eigenen vier Wände in den Partykeller zu holen. Die Gefahr ist dabei allerdings im wahrsten Sinne des Wortes groß, denn so ein Billardtisch benötigt in erster Linie Platz. Doch es gibt noch weitere Kriterien, die beachtet werden sollten. Informieren Sie sich über die Merkmale von Billardtischen und holen Sie sich Tipps zur Auswahl.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Billardtische - Generelle Merkmale

Die meisten Billardspieler haben einen Traum: Irgendwann einmal möchten Sie einen eigenen Tisch besitzen, Freunde einladen und die Freude am Spiel in den eigenen vier Wänden erleben. Doch Träume verlangen Opfer: Wer nach Preisen für Billardtische sucht, findet Angebote zwischen 300 und 3000 Euro. Entscheidend sind Größe, Qualität und Heimwerker-Talente.

Die verschiedenen Arten von Billardtischen

Generell lassen sich Billardtische auf zwei Arten unterscheiden: Nach Spieltyp (Pool, Snooker, Karambolage) und nach dem Kriterium, ob der Tisch für Turnier geeignet ist oder nicht. Ein Tisch ist dann für Turniere geeignet, wenn er den offiziellen Vorgaben des zuständigen Billardverbandes entspricht. In der Bundesrepublik übernimmt diese Rolle die Deutsche Billard-Union (DBU).

Der Spieler, der sich einen eigenen Tisch anschaffen möchte, hat vor dem Kauf eine schwierige Entscheidung zu treffen. Tische mit Turniernorm sind groß, schwer (ein Tisch wiegt mehr als 250 Kilogramm) und deshalb teuer.

Da die eigene Wohnung nicht als Schauplatz von offiziellen Billardturnieren in Frage kommt, spräche für den Spieler eigentlich nichts dagegen, einen kleineren Tisch zu nehmen, der nicht den DBU-Standards entspricht, dafür aber günstiger ist.

Billardtisch mit Billardkugeln
Billardtisch mit Billardkugeln

Der Tisch für das Karambolagespiel

Die Grundregel des Billards ist in fast allen Varianten gleich: Es gilt, die richtigen Kugeln einzulochen. Das Karambolagespiel bildet die Ausnahme: Statt um das passende Loch, geht es um Präzision. Der Tisch kommt diesem veränderten Spielkonzept entgegen und kostet das Spiel auf diese Weise ungewollt Popularität.

Der berühmteste Karambolage-Spieler der jüngeren Vergangenheit ist ein Kinostar. Terence Hill präsentierte die Billardvariante, die sich auf drei Bälle beschränkt, in dem Film "Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle".

Das Spiel besteht aus je einem roten, gelben und weißen Ball. Die rote Kugel muss angespielt werden, die beiden anderen Bälle gehören den Spielern. Ziel ist es, mit dem eigenen Stoß die Kugel des Konkurrenten und den roten Ball zu treffen. Löcher, wie beim Pool oder beim Snooker, sind folglich überflüssig.

Der Spieltisch verzichtet deshalb auf diese. Es ist der deutlichste Unterschied zu den Spielfeldern der anderen Billardvarianten.

Der Karambolage-Tisch ist 75 bis 80 Zentimeter hoch; die Spielfeldgröße beim Matchbillard beträgt 2840 x 1420 Millimeter. Die Varianten Halbmatchbillard und kleines Billard werden auf Tischen mit geringerer Spielfeldgröße ausgetragen.

Bei Turnieren muss eine Tischheizung integriert sein. Diese hält die Temperatur konstant zwischen 25 und 28 Grad.

Die Spielfläche besteht aus mindestens 45 Millimeter dicken Schieferplatten. Über diesen ist das feine Billardtuch aus Kunstfasern gespannt.

Der Tisch als Problem für das Karambolagespiel

Im Vergleich zu Pool oder Snooker erfreut sich das Karambolagespiel keiner besonders großen Beliebtheit. Dies liegt vor allem an zwei Gründen.

Zum einen gibt keinen natürlichen Spielverlauf. Eine Partie kann sofort oder niemals beendet werden.

Zum anderen existiert ein finanzielles Problem. Billard schöpft einen großen Teil seiner Popularität daraus, dass man es in Kneipen oder Billardsalons spielen kann. Einen eigenen Tisch können sich nur wenige leisten.

Die Betreiber dieser Lokale erwerben deshalb die Tische der Spielformen, die besonders beliebt sind, um möglichst viele Kunden zu haben. Der Tisch für das Karambolagespiel bleibt dabei fast immer auf der Strecke, da auf ihm aufgrund der mangelnden Löcher nicht einmal eine improvisierte Partie Pool gespielt werden kann.

Es ergibt sich ein Teufelskreis: Dadurch, dass nur wenige Spieler an dieser Variante Interesse haben, wird Karambolage nur sehr selten angeboten. Dadurch allerdings kann das Spiel keine neuen Anhänger gewinnen.

Die unterschiedlichen Preiskategorien von Billardtischen

Je kleiner ein Tisch wird, desto günstiger ist seine Anschaffung. Minibillardtische, die insbesondere von Kindern sehr geschätzt werden, kosten nur noch zwischen 20 und 40 Euro.

Die Größe für lieferbare Tische im "Erwachsenenformat" schwankt zwischen vier und neun Fuß Länge. Spielflächen, die dem DBU-Standard entsprechen, haben eine Länge von neun Fuß. Das Verhältnis zwischen Länge und Breite beträgt 2:1.

Neben der Größe des Tisches spielen die Materialkosten eine wesentliche Rolle. Werden hochwertige Hölzer und schwere Schieferplatten verbaut, kostet ein Tisch deutlich mehr als 1000 Euro.

Kommt Aluminium statt Holz zum Einsatz, sinkt der Preis (auf etwa 800 Euro). Verwenden die Hersteller überwiegend Kunststoffe, wie zum Beispiel Plastik, drückt das Preis, ebenso wie Gewicht und Qualität des Tisches.

Gruppe von jungen Menschen steht um Billardtisch mit Getränken, während einer mit den Queue die Kugeln anstößt
Gruppe von jungen Menschen steht um Billardtisch mit Getränken, während einer mit den Queue die Kugeln anstößt

Ein letzter Punkt, der den Preis beeinflusst, sind die eigenen Heimwerkerqualitäten. Tische können nicht komplett aufgebaut geliefert werden.

Die Montage erhöht den Preis, ist aber meist im Angebot inbegriffen. Wer selbst montieren möchte, findet aber auch Tische, die im Rohzustand geliefert werden, und kann auf diese Weise den Preis drücken.

Tipps zum Kauf eines Billardtisches

Es gibt mehrere bekannte Varianten des Billardspiels (z.B. Snooker, Karambolage und Pool), bei denen sich die Tische voneinander unterscheiden. Die meisten Menschen, die sich einen Tisch für die eigenen vier Wände anschaffen möchten, suchen nach einem Spielfeld für Poolbillard.

Vermessungsarbeiten

Das größte Problem, mit denen Kunden eines Billardtischs immer wieder zu kämpfen haben, ist tatsächlich die Größe ihrer Neuerwerbung. Diese wird in englischen Fuß (Ein Fuß entspricht etwas mehr als 30 Zentimeter) bemessen.

Ein Pooltisch für Turniere ist zwischen sieben und zwölf Fuß lang. Außerdem sollte rund um den Tisch mindestens noch einmal zwei Meter Platz sein. Wer sich einen Billardtisch in den Partykeller stellen möchte, sollte im Vorlauf unbedingt genau messen, ob auch genügend Platz vorhanden ist.

Heimwerker oder Besteller?

Billardtische gibt es in vielfältigen Variationen. Mann kann sie mit Plastik- oder Ledertaschen erwerben.

Sie bestehen aus Kunststoff oder Holz. Der Samtbezug auf der Oberfläche ist von verschiedener Qualität, die Beine können einklappbar oder fixiert sein.

Die wichtigste Frage lautet: Bestellt man einen Tisch, der fast fertig geliefert wird und durch Experten vor Ort endmontiert wird oder wagt man diesen Schritt selbst und bestellt faktisch nur die Einzelteile?

Die Vor- und Nachteile beider Varianten liegen auf der Hand: Der Heimwerker zahlt weniger, läuft aber Gefahr, das äußerst fragile Konstrukt Billardtisch falsch zu montieren. Fachleute raten, die Aufgabe in gelernte Hände zu übertragen, denn gerade Tische, die in einem Partykeller häufig gebraucht werden, bekommen bei unzureichender Montage schnell eine Unwucht.

Standard ist Trumpf

Wer sich einen Billardtisch anschafft, sollte versuchen, einen so genannten Turniertisch zu erwerben. Dieser entspricht den Standards, mit denen auch die Profis spielen und wie man sie in Billardsalons und Kneipen findet.

Der Grund: Ersatzteile sind nach diesen Standards gefertigt. Entspricht der eigene Tisch diesen Vorgaben, sind diese leichter und günstiger zu bekommen.

Billardspieler setzt Billardqueue am Tisch an, Billardkugeln
Billardspieler setzt Billardqueue am Tisch an, Billardkugeln

Die richtige Beleuchtung für den Billardtisch

Die Billardlampe hat erst in den letzten einhundert Jahren Karriere gemacht. Die Schöpfer des Spiels nutzten Kerzen und jagten in den Abendstunden nur noch den Schatten der Kugeln hinterher. Die heutige Billardlampe muss ein Kompromiss zwischen dieser traditionellen Atmosphäre und der Spielqualität finden.

Nichts darf ungesehen bleiben

Offiziell im Regelwerk des Billard ist die Lampe nicht vorgesehen. Dies bedeutet, rein theoretisch ist jede vorstellbare Lichtquelle zugelassen.

Die Praxis stellt dagegen knallharte Bedingungen an die Lichtquelle. Sie muss vor allem den gesamten Billardtisch gleichmäßig ausleuchten, um eine gleichbleibende Qualität der Spielfläche auf diese Weise zu gewährleisten.

Dies heißt, das ganze Spielfeld wird gleich hell erleuchtet. Schatten sind optimalerweise so klein wie möglich gehalten.

Eine Beleuchtung von der Seite oder von unten scheidet folglich aus. Die Lampe muss zentral über dem Billardtisch hängen.

Formalien

Die Frage, wie hoch die Lampe über dem Billardtisch hängen sollte, wird nicht einheitlich beantwortet. Die meisten Experten empfehlen etwa 90 Zentimeter, da der Tisch 75 bis 85 Zentimeter über den Boden ragt. Zu bedenken ist dabei außerdem, dass die Spieler nicht Gefahr laufen sollten, sich den Kopf zu stoßen oder die Lampe mit dem Queue zu erwischen.

Die richtige Atmosphäre

Ein weiterer Aspekt auf der Suche nach der richtigen Beleuchtung ist die Atmosphäre am Tisch, die häufig den praktischen Erfordernissen des Spiels entgegen läuft. Da Billard meist in den Abendstunden gespielt wird, soll der Tisch zwar hell erleuchtet sein, aber rund um das Spielfeld eine gewisse Dunkelheit herrschen. Die Beleuchtung muss dies leisten.

Tipps zur Reinigung des Billardtisches

Ob man den Billardtisch nun häufig oder eher selten nutzt - mit der Zeit werden sich erste Verschmutzungen darauf finden lassen. Selbst wenn es nur kleine Staubpartikel sind, sollten diese ebenso regelmäßig entfernt werden.

Kleinere Verschmutzungen lassen sich mit einer speziellen Billardtisch-Bürste entfernen. Mit dieser kann man die Ränder und danach auch die Spieloberfläche abfegen.

Mit geraden Bürstenstrichen führt man Staub- und Kreidereste einfach in Richtung eines Lochs. Auf kreisende Bewegungen sollte unbedingt verzichtet werden, da man dadurch das Filz nur aufraut.

Natürlich gilt es anschlißend, die Partikel aus den Löchern zu entfernen, denn sobald die Kugeln in den Llöchern landen, werden die Verschmutzungen wieder auf den Billardtisch übertragen. Mit dem Staubsauger gelangt man am besten in die Löcher.

Besonders ärgerlich ist es natürlich, wenn das Bier- oder Weinglas auf dem Billardtisch umkippt. Am besten wäre es, ein generelles Verbot auszusprechen, was das Abstellen von Gläsern auf dem Billardtisch angeht.

Nicht immer wird man solche Unfälle jedoch vermeiden können. Hier gilt es, schnell zu reagieren und die Flüssigkeit so schnell wie möglich mit einem saugfähigen Tuch aufzunehmen. Anschließend sollte eine Reinigung mit warmem Wasser erfolgen. Wichtig ist bei beiden Schritten, auf ein Reiben zu verzichten und höchstens tupfende Bewegungen zu machen.

Wer Kreide aufträgt, sollte dies am besten neben und nicht über dem Billardtisch tun. Für die Zeit, in der nicht gespielt wird, empfiehlt sich ein Überwurf. Am besten kauft man diesen mit dem Tisch zusammen.