Botenstoff hemmt Tanzvergnügen - Warum manche schlechter tanzen können

Wissenschaftler machen Botenstoff GABA für langsamen Lernerfolg verantwortlich

Von Ingo Krüger
7. März 2011

Wer schon immer einmal das Tanzbein wie John Travolta in "Saturday Night Fever" schwingen wollte, es aber letztlich nur zu einem begabten "Füßetreter" geschafft hat, hat nun eine Erklärung. Es liegt nicht an der Begabung oder am Talent, schon gar nicht am guten Willen. Der Grund, warum manche Leute es trotz aller Bemühungen nicht schaffen, tanzen zu können, liegt am Hirnbotenstoff GABA (Gamma-Aminobuttersäure).

GABA-Level entscheidend für den Lernerfolg

Dies fanden britische Wissenschaftlerinnen von der Universität in Oxford heraus. Sie untersuchten mit der Magnetresonanzspektroskopie die Konzentration von GABA im Gehirn von zwölf Testteilnehmern. Vor allem analysierten sie das Bewegungszentrum im Gehirn (Moto-Cortex), das wichtig für das Einüben von Bewegungsabläufen ist.

Die Forscherinnen um Charlotte Stagg stellten fest, dass sich Testteilnehmer mit einem hohen GABA-Grund-Level schwer mit dem Erlernen von neuen Bewegungen taten. Sank dagegen der GABA-Level bei speziellen äußeren Reizen, taten sich die Probanden leichter mit dem Aneignen neuer Bewegungsabläufe.

Der Botenstoff GABA erschwere die Weitergabe von Signalen im Gehirn und beeinflusse dessen Anpassungsfähigkeit, so die Wissenschaftlerinnen. Aufgrund ihrer Studienergebnisse sind sie der Ansicht, dass das GABA-System verantwortlich dafür sei, wie schnell ein Mensch Lernerfolge erziele. Sie betonten, dass das Lerntempo niedriger war, wenn die Gaba-Konzentration hoch gewesen sei. Das Gehirn war beim Lernen zudem weniger aktiv.