Jamaikas Sprint-Star Carter ungedopt - Lauflegende Hary fordert Annullierung von Weltrekorden

Von Ingo Krüger
18. Juli 2013

Fast jeder Weltklasse-Sprinter steht mittlerweile unter Dopingverdacht. Tyson Gay (USA) und der Jamaikaner Asafa Powell sind bereits überführt. Nun gab es Meldungen, dass auch der zweimalige Staffel-Olympiasieger Nesta Carter (Jamaika) der Einnahme unerlaubter Mittel überführt worden sein soll.

Dies dementierte umgehend sein Manager Adrian Laidlaw. Carter, mit 9,87 Sekunden zweitschnellster Läufer des Jahres hinter dem erwischten Dopingsünder Tyson Gay, sei nicht gedopt und bereite sich auf die Weltmeisterschaften vom 10. bis 18. August in Moskau vor.

Der von Ex-Weltrekordler Powell beschuldigte Fitnesstrainer Christopher Xuereb lehnte jegliche Verantwortung ab. Er habe niemanden mit verbotenen oder illegalen Substanzen versorgt, teilte der Kanadier mit. Er solle als Sündenbock herhalten, doch die Athleten sollten die Schuld bei sich suchen, nicht bei ihm.

Der US-amerikanische Sprint-Star Gay verliert schon vor dem Ergebnis der B-Probe und der Eröffnung eines Verfahrens seine Sponsoren. Medienberichten zufolge plant auch der Schweizer Luxusuhren-Hersteller Omega, den 30-Jährigen nicht mehr als Markenbotschafter einzusetzen. Der Sportartikelhersteller Adidas hat seinen Ausrüster- und Sponsoring-Vertrag mit dem dreifachen Weltmeister ausgesetzt.

In einem Interview forderte Deutschlands Leichtathletik-Idol Armin Hary (76), alle Weltrekorde im Sprint zu annullieren. Alles, was unter zehn Sekunden sei, müsse erst einmal gestrichen werden. Außerdem, so der zweifache Olympiasieger, sollten Dopingsünder wenigstens zehn Jahre aus dem Verkehr gezogen werden werden. Am besten, so Hary, sei eine lebenslange Sperre.