Den Dopingsündern auf der Spur - Neues Verfahren entwickelt

Neues Verfahren im Kampf gegen Einnahme von Wachstumshormonen bei Sportlern

Von Ingo Krüger
15. September 2011

Dopingsünder hat es bei Olympischen Spielen schon zahlreiche gegeben. Wer erinnert sich nicht an den Sieger im Finale des 100-Meter-Laufes 1988 in Seoul, den Kanadier Ben Johnson, der seine Goldmedaille wieder abgeben musste.

Die Tricks, um mit nicht erlaubten Substanzen die eigene Leistungsfähigkeit zu verbessern, werden immer raffinierter. Gerade Blutdoping und die Einnahme von Wachstumshormonen sind in Ausdauersportarten weitverbreitete Übel. Doch auch die Welt-Anti-Doping-Agentur (WADA) rüstet in diesem Kampf gegen Betrug und Manipulation auf.

Mediziner finden neue Möglichkeiten zur Entlarvung von Dopingsündern

So erklärte Professor David Cowan auf dem britischen Wissenschafts-Festival in Bradford, dass es rechtzeitig zu den Olympischen Spielen 2012 in London ein neues Verfahren geben könne, um den Athleten Blut abzunehmen und es anschließend auf Wachstumshormone zu untersuchen. Cowan erläuterte, wie das neue Verfahren ablaufen soll.

In einem Labor untersuchen Mediziner die genetischen Bestandteile der roten Blutkörperchen. Dabei achten sie besonders auf die Ribonukleinsäure, die sich bei einem Blutdoping verändert. Diese Veränderung, so Cowan, soll mit einem entsprechenden Test sichtbar werden. Auf diese Weise könne man den Unterschied zwischen manipuliertem und normalem Blut herausfinden.

Ein hoher Preis für den Erfolg

Wie gefährlich Blutdoping ist, beweist der Fall des Riccardo Ricco. Der italienische Radrennfahrer, Gewinner der Österreich-Rundfahrt 2010, brachte sich durch eine Bluttransfusion Anfang des Jahres, so die ermittelnde Staatsanwaltschaft Modena, selbst in Lebensgefahr.

Nach der Eigenbluttransfusion war er mit akutem Nierenversagen in ein Krankenhaus gebracht worden.