Regeln und spezielle Tricks beim Streetball

Der Streetball stellt eine Variante des Basketballs dar. Gespielt wird meist in Mannschaften aus drei Spielern; manchmal treten auch nur zwei oder ein Spieler gegeneinander an. Einen Schiedsrichter gibt es nicht und Fouls sind als "Offense call" unter Ankündigung erlaubt. Informieren Sie sich über die Regeln sowie spezielle Tricks beim Streetball.

Von Kai Zielke

Streetball - Basketball auf der Straße

Deshalb haben sich in seinem Regelwerk auch einige Spielzüge verankert, die aus dem Straßenspiel resultieren. Im großen und ganzen orientiert sich der Streetball jedoch in seinem Regelwerk am Basketball, mit den folgenden Ausnahmen.

Anzahl der Spieler

Die Mannschaften beim Streetball bestehen in der Regel aus drei Spielern, können jedoch aber auch nur aus zwei oder einem Spieler bestehen. Gespielt wird also drei gegen drei, zwei gegen zwei oder eins gegen eins.

"Offense call"

Streetball wird ohne Schiedsrichter gespielt. Fouls sind grundsätzlich erlaubt, müssen aber vom Angreifer angekündigt werden. Die Bezeichnung für die Ankündigung eines Fouls lautet "offense call".

Fouls sind nach Ankündigung erlaubt beim Streetball
Fouls sind nach Ankündigung erlaubt beim Streetball

Festlegung der Punktzahl

Vor dem Spielbeginn wird eine Punktzahl definiert, bis zu deren Erzielung gespielt wird. Meist werden 11, 15 oder 21 Punkte gewählt. Beim Basketball dagegen wird das Spiel durch einen Zeitrahmen definiert.

Per Auswerfen von der Drei-Punkte-Linie aus wird bestimmt, wer zuerst in den Ballbesitz gelangt.

  • Im Basketball werden für einen Korb aus dem Feld zwei Punkte vergeben, beim Streetball nur einer.
  • Ein Korb hinter der Drei-Punkte-Linie ergibt nur zwei Punkte, statt wie beim Basketball drei.

"Winner's Ball" und "Loser's Ball"

Vor Spielbeginn wird definiert, wer nach einem Korb den Ball bekommt. Im Umlauf sind die Varianten:

  1. "Winner's Ball" (der Angreifer erhält den Ball) oder
  2. "Loser's Ball", bei dem derjenige, der das Tor einstecken musste, den Ball erzielt.

Der Ball wird nach dem Korb meist in Form eines Bodenpasses abgespielt. Wird ein Defensive Rebound gespielt, so muss der Punkt im Anschluss bis hinter die Zwei-Punkte-Linie gebracht werden. Wechselt der Ball den Besitzer, so wird er mindestens zweimal im angreifenden Team weiter gegeben, bevor ein Korbschuss erfolgen darf. Hier spricht man vom Pflichtpass.

Tricks für ein erfolgreiches Streetball Game

Beim Streetball gibt es verschiedene Spielvarianten innerhalb des Spielverlaufs, mit denen die Spieler versuchen können, Punkte zu erzielen. Diese taktischen Spielvarianten bestehen aus technisch anspruchsvollen Tricks, die den Gegner aus dem Konzept bringen sollen.

  • Der Backbreaker: Der Ball wird in gebeugter Haltung von hinten durch die Beine gedribbelt. Interessant daran ist die optische Täuschung des Gegners.

  • Der Boomerang: Ein Pass über den Kopf des Gegners hinweg wird vorgetäuscht, jedoch nicht ausgeführt. Dabei wird der Ball mit einer Hand gehalten, aber nicht losgelassen, sondern wieder zurück genommen. Der Boomerang funktioniert dann besonders gut, wenn wenig Distanz zum Gegner besteht. Der Gegner dreht sich meist um und möchte dem Ball folgen.

  • Der Bounce Hypnotizer: Zuerst wird der Ball nachlässig gedribbelt, und dann ganz plötzlich mit viel Kraft hinter dem eigenen Rücken auf den Boden geworfen. So entsteht ein hoher Flugwinkel, der sich häufig direkt zu einem Pass verwandeln lässt.

  • Der Crossover: Dieser Trick stammt aus dem Basketball und wird in beiden Spielen sehr häufig verwendet. Ein Vorbeispielen am Gegner wird vorgetäuscht, dann wird jedoch blitzschnell der Wurf auf der anderen Seite ausgeführt.

    Je höher die momentane Spielgeschwindigkeit, desto schwieriger ist es für den Gegner, seine Verteidigung aufrecht zu erhalten. Häufig hat der Crossover auch den Sturz des Gegners zur Folge, dann spricht man vom Ankle Breaker oder vom Down You Go.

  • Der Slip'n Slide: Der Spieler rollt sich auf dem Boden und dribbelt gleichzeitig den Ball. So kann er eine Richtungsänderung erzielen und den Gegner durch die Aktion kurzzeitig irritieren.

  • Through the Legs: Bei diesem Spielzug wird der Ball direkt durch die Beine des Gegners hindurch an den Mitspieler abgegeben. Dieser Move ist auch bei Profispielen häufig zu sehen und gilt als eine der größten Schwierigkeiten.

  • Der Tiptop: In den Grundzügen ist der Tiptop mit dem Boomerang vergleichbar. Der Ball wird aus einer Position über dem Kopf des Gegeners so gespielt, dass er senkrecht abfliegt. Dies geschieht durch das Antäuschen eines Passes, der Ball verbleibt jedoch bis zum endgültigen Abwurf beim Spieler.

  • Martin Harjung und Atha Athanasiadis Basketball und Streetball. Alles über den Trendsport, Ueberreuter, 1999, ISBN 3800014890
  • Elisabeth Sahre und Gudrun Pommerening Basketball und Streetball. Vom Anfänger zum Könner, Rowohlt TB-V., 1995, ISBN 3499194244

Unsere Artikel werden auf Grundlage fundierter wissenschaftlicher Quellen sowie dem zum Zeitpunkt der Erstellung aktuellsten Forschungsstand verfasst und regelmäßig von Experten geprüft. Wie wir arbeiten und unsere Artikel aktuell halten, beschreiben wir ausführlich auf dieser Seite.