In England formiert sich der Protest gegen teure Fußball-Eintrittskarten

Von Alexander Kirschbaum
14. März 2013

Spätestens seit dem Spiel von Manchester City bei Arsenal London kocht das Thema Ticketpreise bei den englischen Fußballfans wieder hoch. Dort kostete ein Ticket für den Gästeblock umgerechnet 71 Euro. Proteste der Fans im Stadion gegen die Preispolitik der Premier League Clubs in Form von Plakaten wurden von den Ordnern sofort unterbunden.

Auch der Schiedsrichter der Partie, John Brooks, der die Ticketpreise nach dem Spiel indirekt anprangerte, wurde vom englischen Verband schnell mundtot gemacht und erst mal für ein weiteres Spiel gestrichen.

Für die englische Fanorganisation Football Supporters' Federation (FSF) ein Zeichen, um einen Landesweiten Protest ins Rollen zu bringen. In der Hauptstadt London trafen sich Ende Januar Fußballfans aus ganz England, um Wege aus der Preisspirale zu finden. Unter dem Motto "Twenty's plenty", nicht mehr als 20 Pfund für ein Auswärtsticket, diskutierten Anhänger ansonsten verfeindeter Clubs über Ziele des Protests. Doch viel herumgekommen ist dabei bisher nicht, auf der Insel ist es im Gegensatz zu Deutschland nicht üblich, dass Fans über Belange ihres Vereins mitbestimmen. Zudem ist die Mehrheit der englischen Fußballfans kaum an Protesten interessiert.

Der Boykott von Spielen, wie in Deutschland, ist kaum vorstellbar. Dabei ist der Ballsport im Mutterland des Fußballs längst zu einer Veranstaltung für die gut Betuchten geworden. Kein Verein der Premier League bietet Dauerkarten unter 255 Pfund an, Arsenal hat den Preis für die günstigste Spieltagskarte in den vergangenen 20 Jahren sogar um 920 Prozent erhöht.