AC Mailand: Sportlich erfolgreich, finanziell aber klamm

Von Ingo Krüger
17. Februar 2012

Sportlich hui, finanziell pfui. Das ist die derzeitige Situation beim italienischen Top-Klub AC Mailand. In Italiens Serie A liegt der Klub nach 23 Spieltagen an der Tabellenspitze, im nationalen Pokal steht die Mannschaft im Halbfinale und in der Champions League fegte Mailand Arsenal London im Achtelfinal-Hinspiel mit 4:0 vom Platz. Doch finanziell sieht die Situation alles andere als gut aus, denn den 18-fachen italienischen Meister plagen Schulden in Höhe von 350 Millionen Euro.

Der Präsident des AC Milan, Silvio Berlusconi, hat derzeit andere Sorgen als das Wohlergehen seines Vereins. In einem Korruptionsverfahren hat die Staatsanwaltschaft nun fünf Jahre Haft gefordert. Andere Mitglieder des Berlusconi-Clans sind schon seit längerem der Ansicht, dass der ehemalige Ministerpräsident Italiens seine Anteile am Klub veräußern sollte, da der AC ein "wahrer Geldvernichter" sei. Doch noch weigert sich der Padrone, sein Lieblingsspielzeug abzugeben.

Wie lange Stars wie Zlatan Ibrahimovic, Kevin-Prince Boateng oder Thiago Silva noch in Diensten von Milan stehen werden, ist bei den hohen Schulden noch unklar. Aber ob der Verein selbst mit diesen Top-Spielern wieder Europas Fußballthron erklimmen kann, scheint doch eher fraglich. Der letzte Gewinn der Champions League liegt erst fünf Jahre zurück, scheint aber einer anderen Zeit anzugehören.