Vertreter der Fußball-Bundesliga kritisieren Einführung der UEFA-"Nations League"

Von Ingo Krüger
28. März 2014

Die Einführung der "Nations League", einer Liga für Fußballnationalmannschaften, ist nicht überall auf Gegenliebe gestoßen. Jürgen Klopp, Trainer von Bundesligist Borussia Dortmund, kritisiert, dass die UEFA weder Aktive noch Trainer vor der Entscheidung gefragt habe. Klaus Allofs, Manager des VfL Wolfsburg, befürchtet eine zu hohe Belastung für die Spieler.

Obwohl auch der DFB Bedenken gegen die Nationenliga äußerte, stimmte sein Präsident Wolfgang Niersbach aus Solidarität dem Wunsch fast aller UEFA-Nationalverbände zu.

Die geplante Nationenliga und Ansichten der Kritiker

Ab 2018 nehmen alle europäischen Auswahlmannschaften an einer "Nations League" teil, die in vier Staffeln mit Auf- und Abstieg strukturiert ist. Den besten vier Teams winken Plätze bei der folgenden Europameisterschaft.

Kritiker monieren, dass es der UEFA einzig und allein um die zu erwartenden Einnahmen gehe. Die EM würde durch die neue Liga zudem entwertet. Eine Kollision der Interessen zwischen den Nationalverbänden und den Vereinen sei nicht ausgeschlossen, so Aufsichtsratsmitglied Willi Lemke von Bundesligist Werder Bremen.

Mehr Geldeinnahmen erhoffen sich vor allem die kleinen Verbände

Gerade die kleinen Verbände der UEFA setzen sich für den neuen Wettbewerb ein, weil sie sich höhere Einnahmen durch TV-Gelder versprechen. Die Zentralvermarktung des europäischen Fußballverbandes sorgt für mehr Geld als es durch die Vergabe von Fernsehrechten an Freundschaftsspielen jemals möglich wäre. UEFA-Chef Michel Platini, dem Ambitionen auf das Amt des FIFA-Präsidenten nachgesagt werden, hat so die Unterstützung dieser Länder sicher.