Fanklub Green Brigade des schottischen Fußballvereins Celtic Glasgow im Visier der Polizei

Von Ingo Krüger
24. Juli 2013

Celtic Glasgow zählt zu den bekanntesten Fußballvereinen Schottlands. Der einst von dem Mönchbruder Walfrid 1887 gegründete Klub sollte die irischen Einwanderer in der Stadt unterstützen. Mittlerweile ist der Celtic FC 44 Mal schottischer Meister geworden. Seine Fans finden sich nicht nur in Schottland und Irland, sondern auf der ganzen Welt.

Der Fanklub "Green Brigade", der sich zu den Ultras zählt, wird von den Verantwortlichen des Vereins allerdings eher geduldet als akzeptiert. Die Gruppe bezeichnet sich selbst als "antidiskriminierend, antirassistisch und antifaschistisch". Sie unterstützen ihren Klub lautstark und, für britische Verhältnisse ungewohnt, mit Doppelhaltern, Megafonen und Choreografien.

Doch die Behörden üben immer größeren Druck auf die Anhänger des katholischen Klubs aus Glasgow aus. Das Gesetz mit dem Namen "Offensive Behaviour at Football and Threatening Communications (Scotland) Act", das im März 2012 in Kraft trat, ermöglicht es, Fußballfans in ihrer Meinungsäußerung strikt zu reglementieren. Jegliches Verhalten, das gegenüber einer bestimmten Gruppe, die religiös, ethnisch oder anderweitig definiert ist, kann als beleidigend eingestuft werden. Bei Verstößen drohen bis zu fünf Jahre Haft.

Da diese Regelung nicht nur im Stadion selbst gilt, sondern bereits auch auf dem Weg zum Stadion, gibt es schon bei kleinsten Zuwiderhandlungen Anzeigen durch die Polizei. So etwa bei einem Transparent, das Fans des protestantischen Stadtrivalen Rangers als Zombies abbildete.

Die Angriffe auf die "Green Brigade" lassen die organisierten Celtic-Fans enger zusammenrücken. So fanden sich im April 2013 4.000 Anhänger des Klubs zu einer Demonstration ein, um gegen die Diskriminierung durch Behörden und Polizei zu protestieren.