UEFA-Präsident Platini will Torkamera verhindern

Von Ingo Krüger
2. Juli 2012

Fehlentscheidungen sind im Fußball nichts Ungewöhnliches. Manchmal entscheiden sie ganze Spiele, so das sogenannte "Wembley-Tor" im WM-Finale 1966 zwischen Deutschland und England. Auch bei der abgelaufenen Europameisterschaft profitierten die Engländer von einer eklatanten Fehlentscheidung des Unparteiischen.

Im Spiel von Rooney & Co. gegen den Gastgeber Ukraine (1:0) konnte der Engländer John Terry einen Schuss von Dewic erst hinter der Torlinie klären. Doch Schiedsrichter Kassai (Ungarn), ein Assistent und ein Torrichter hatten einen Black-out und ließen weiterspielen. Die Ukraine verlor das Match.

Dieser Vorfall war Wasser auf die Mühlen der Verfechter einer Torkamera oder eines Chips im Ball, der signalisiert, wenn ein Treffer gefallen ist. UEFA-Präsident Michel Platini lehnt solche technischen Hilfsmittel weiterhin vehement ab. Er sei gegen Technik im Fußball. Es sei schwierig, eine Grenze zu ziehen, wann man Technik einsetze und wann nicht. Der Franzose will den Versuch mit den Torrichtern weiter fortsetzen. Platini stellt sich damit gegen FIFA-Chef Joseph Blatter, der sich mittlerweile für technische Hilfsmittel einsetzt.

Am nächsten Donnerstag kommt das International Football Association Board (IFAB) in Zürich zusammen, um einen Beschluss zu dem Problem zu fassen. Das IFAB ist ein internationales Gremium, das Änderungen der Fußballregeln berät und festlegt.