Gesichtsmasken für die Profifußballer - ein gefährlicher Trend kurz vor der EM

Von Cornelia Scherpe
8. Juni 2012

Sport kann gefährlich werden und Leistungssport umso mehr. Gerade jetzt, kurz vor der EM 2012, können viele der Stars ein Lied von diesen Problemen singen. Damit sie aber trotz Verletzungen nicht auf der Ersatzbank bleiben müssen, tragen immer mehr Gesichtsmasken auf dem Platz. Was ein wenig gruselig anmutet, soll in erster Linie die Knochen, Bänder und Sehnen darunter stabilisieren und so Schädel und Gesicht schützen. Über 1.000 Euro kostet eine solche Spezialanfertigung, bei der jeder Bestandteil der Maske genau an den Kopf angepasst wird. Der raue Umgang mit dem Gegner, aber auch der persönliche Leistungsdruck und der Wunsch, immer einsatzbereit zu sein, führen zu diesem Trend, so die DGMKG, die Deutsche Gesellschaft für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie. Inzwischen rechnet man statistisch mit mindestens zwei "Maskenträgern" je Spiel. Die meisten versuchen damit eine gebrochene Nase oder sogar einen gebrochenen Kiefer für die Dauer des Spiels zu stabilisieren.

Allerdings können selbst diese Masken zu einer trügerischen Sicherheit führen, denn eine bestehende Verletzung bleibt trotz Maske und ist ein Risiko. Chirurgen sehen den Trend zum Spielen trotz Brüchen und Verletzungen äußerst kritisch und warnen die Spieler. Eventuell kann der Einsatz auf dem Feld dennoch zu weiteren Unfällen führen und das mit echten Konsequenzen für die Gesundheit. Die Zahl der Fußballer, die am Ende erneut in der Gesichtschirurgie landen, steigt seit einigen Jahren auffällig.