Deutsche Bahn will Fußballvereine für Randalefans zahlen lassen

Von Ingo Krüger
30. Mai 2012

Randale zählt bei Spielen der Fußball-Bundesliga mittlerweile zum Alltag. Ob das Abbrennen von Pyrotechnik oder Prügeleien zwischen verschiedenen Fangruppen, fast immer kommt es dabei zu Sach- und manchmal auch zu Personenschäden. So demolierten Anhänger von Hertha BSC Berlin nach dem Spiel bei Fortuna Düsseldorf zwei Wagen der Deutschen Bahn (DB). Das Unternehmen fordert nun ein Eingreifen der Politik, der Verbände und der Vereine.

Ein DB-Zug mit 750 Fans des Hertha-BSC-Sponsors musste die Bundespolizei auf dem Bahnhof in Hamm stoppen. Fußballzug 2686 erreichte den Hauptbahnhof in Berlin mit einer Verspätung von 2938 Minuten. Nun fordert die DB, dass die Fußballklubs die Verantwortung für ihre Fans übernehmen. Sie sollen zu den Bundesligaspielen Züge chartern. Der Preis für Hin- und Rückfahrt soll rund sieben Euro betragen. Für etwaige Schäden müssten die Vereine aufkommen.

Die Kosten für entstandene Beschädigungen in ihren Zügen beziffert die DB mit einem einstelligen Millionenbetrag. Doch noch würden sich die Klubs als nicht zuständig betrachten, so das Unternehmen. Daher fordert die DB einen "Fußball-Fan-Gipfel", an dem auch DFB, DFL, die Vereine und Fans teilnehmen sollten. Im September soll das Treffen stattfinden.