Fußball: Kopfbälle gefährlich fürs Gehirn

Von Ingo Krüger
1. Februar 2012

Fußballer leben gefährlich. Verletzungen sind an der Tagesordnung. Ob Zerrungen, Verstauchungen oder Brüche - jeden Profi erwischt es in seiner Karriere einmal. In letzter Zeit häufen sich zudem Kopfverletzungen. Nach nur zwei Spieltagen der Bundesliga-Rückrunde fallen mit Sebastian Prödl (Werder Bremen), Benedikt Höwedes (Schalke 04) sowie Christoph Janker von Hertha BSC bereits drei Akteure aus. Kiefer, Jochbein und die Nase sind besonders gefährdete Stellen.

Doch auch wer lediglich zum Kopfball hochsteigt, um den Ball in das gegnerische Tor zu wuchten, riskiert seine Gesundheit. So fanden US-Wissenschaftler heraus, dass häufiges Köpfen schlimmere Schäden hervorrufen kann, als bisher vermutet. Es können Hirnverletzungen auftreten, die denen einer Gehirnerschütterung ähneln. Wenn ein Ball mit einer Geschwindigkeit von 100 Kilometern pro Stunde auf den Kopf prallt, wirken dabei gewaltige Kräfte.

Wiederholtes Köpfen kann sogar zu einer Rückbildung von Gehirnzellen führen. Allerdings sind dafür zwischen 1000 und 1500 Kopfbälle im Jahr notwendig. Das wären wenigstens vier pro Tag. Um Spätfolgen zu vermeiden, diskutieren Experten den Gebrauch eines Kopfschutzes. Torwart Petr Cech vom englischen Erstligisten FC Chelsea spielt seit einer schweren Verletzung nur noch mit Helm. Andere Spieler tragen besonders nach Nasenbeinbrüchen Carbon-Masken. Ob sich im Profifußball allerdings eine Helmpflicht durchsetzen wird, ist mehr als fraglich.