Fußballspiel in der Türkei nur für Frauen und Kinder - Strafmaßnahme wird zum PR-Erfolg

Von Thorsten Poppe
23. September 2011

Es sollte eigentlich eine Bestrafung für den türkischen Fußballklub Fenerbahce aus Istanbul sein. Zwei Spiele sollten nach einem Urteil des Türkischen Fußball-Verbandes (TFF) vor leeren Rängen als so genannte Geisterspiele ausgetragen werden, ganz ohne Zuschauer. Grund dafür waren Ausschreitungen von Anhängern des Vereins, die im Sommer während eines normalen Freundschaftsspiels das Feld gestürmt hatten.

Kurz jedoch bevor das Ligaspiel gegen Manisaspor anstand, milderte der TFF das Urteil ab und erlaubte Fenerbahce Frauen und Kindern unter 12 Jahren Eintritt zu gewähren. So wurde nicht mehr vor leeren Zuschauerrängen gespielt, sondern vor einem ausverkauften Haus. Der Verein hatte 27.000 Eintrittskarten an Frauen verteilt, der Rest waren Kinder. Die ungewöhnliche Atmosphäre im Stadion reichte trotz dessen nur zu einem Unentschieden für die favorisierte Heimmannschaft. 1:1 hieß es nach 90 unvergessenen Minuten.