Gehfußball statt klassischem Kicken: Walking Football ist der neue Trend bei Senioren

Der neue Trendsport aus Großbritannien wird langsam auch in Deutschland populär

Von Cornelia Scherpe
27. Juli 2018

Fußball gehört in Deutschland zu den beliebtesten Sportarten und das nicht nur beim Zuschauen, sondern auch beim Mitmachen. Für viele ältere Menschen ist es aber schwierig, über ein großes Fußballfeld zu rennen, denn die Kondition ist nicht mehr da und die Verletzungsgefahr bei Stürzen sehr hoch. Doch statt das Fußballspielen ruhen zu lassen, entscheiden sich immer mehr Senioren für eine neue Trendsportart: Walking Football oder zu deutsch Gehfußball.

Über Großbritannien nach Deutschland

Während Gehfußball in Deutschland noch relativ unbekannt ist, spielt man in Großbritannien bereits seit 2011 Walking Football. Über 1.000 Clubs für bewegungsfreudige Senioren gibt es dort bereits. Mit der Zeit schwappte der Trend auch in die Niederlande über und kam schließlich auch in Deutschland an. Inzwischen bieten der VfL Wolfsburg sowie Werder Bremen und der FC Schalke 04 innerhalb ihrer Vereine Walking-Football-Teams. Und es ist sehr wahrscheinlich, dass dieser Trend sich weiter fortsetzt und bald in vielen Städten das Angebot da ist.

Die Menschen über 60 haben im Gehfußball eine ideale Möglichkeit gefunden, Ausdauer, Beweglichkeit und Konzentration spielerisch zu erhalten. Hinzu kommt ein wichtiger sozialer Aspekt, denn das gemeinsame Spiel holt viele aus der Isolation.

Einfache Regeln

Natürlich müssen rüstige Senioren nicht in Clubs eintreten, um Gehfußball für sich zu entdecken. Gemeinsam mit Freunden kann man auf dem Grundstück oder im Park Walking Football einfach einmal ausprobieren. Die Regeln sind einfach. Es wird wie beim klassischen Fußball mit zwei Mannschaften gespielt und Punkte über Tore gewonnen. Allerdings darf beim Gehfußball niemals gerannt werden. Ein Fuß muss also immer sichtbar auf dem Boden sein. Natürlich sind Grätschen oder Spielen über Hüfthöhe tabu und bei jedem Regelverstoß bekommt die andere Seite einen Freistoß. Wer Walking Football einmal ausprobiert, wird schnell feststellen, dass es beim Spaß am Spiel sehr schwierig wird, nicht rennen zu wollen.

Passend zur Kondition der Mitspieler können statt Halbzeiten auch vier Abschnitte festgelegt und die jeweiligen Spielzeiten zum Beispiel auf zehn Minuten herabgesetzt werden.