DFB erwartet Vorzeige-Profis - Debatte um vermeintliches Fehlverhalten von Max Kruse

Von Alexander Kirschbaum
20. Mai 2014

Fußballprofis stehen unter besonderer Beobachtung der Öffentlichkeit, Vereine und DFB impfen ihren Spielern daher frühzeitig höfliche Umgangsformen und eine verantwortungsvolle Lebensweise ein. Fällt ein Fußballer mal aus der Rolle, drohen Konsequenzen, wie bei Max Kruse.

Auffälliges Verhalten Grund für Nicht-Nominierung von Max Kruse?

Der Mönchengladbacher ist von Bundestrainer Jogi Löw aus dem WM-Kader gestrichen wurden, für viele überraschend. Allein sportliche Gründe seien ausschlaggebend für diese Entscheidung, so heißt es offiziell. Doch seit einigen Tagen stehen Gerüchte im Raum, Max Kruse habe während der Länderspielreise des DFB in England in seinem Hotelzimmer Frauenbesuch empfangen. Dem Magazin "Sport Bild" zufolge hat sich der Jungstar damit um seine WM-Chance gebracht.

Die Mutmaßungen werden dadurch genährt, dass Löw den Mönchengladbacher seit dem Testspiel der deutschen Nationalmannschaft in London im November vergangenen Jahres tatsächlich nicht mehr für ein Länderspiel berücksichtigt hatte.

DFB reagiert empfindlich auf Extravaganzen

Kruse selbst bestreitet die Vorwürfe. Ob die Damenbesuche nun der Wahrheit entsprechen, oder nicht, der Bundesliga Profi pflegt einen durchaus auffälligen Lebenstil. So nennt er nicht nur einen Maserati in Tarnfarben sein eigen, sondern hat auch schon Raps zum Besten gegeben.

Beim Deutschen Fußball Bund sind derartige Extravaganzen nicht gern gesehen. Die hohen körperlichen Anforderungen an einen Fußballprofi und die allgegenwärtige Medienbeobachtung lassen Aussschweifungen wie in den 1980er Jahren heutzutage sowieso kaum noch zu. Unvergessen ist da etwa das Trainingslager der Nationalmannschaft im Schwarzwald kurz vor der Weltmeisterschaft 1982. Aufgrund der Alkoholexzesse der damaligen Nationalspieler tauften Beobachter den am Trainingsplatz nahegelegenen Schluchsee scherzhaft in Schlucksee um.