Ein Abseits im Fußball zu erkennen ist selbst für Experten nicht immer möglich

Von Melanie Ruch
28. Januar 2014

Die Abseitsregel ist das mit Abstand beliebteste Streitthema im Fußball. Während das Erkennen eines Spielers im Abseits mit Hilfe von Bildbearbeitungsprogrammen und Standbildern für die Zuschauer am Fernseher stark vereinfacht wird, müssen die Schiedsrichter auf dem Feld ein Abseits mit bloßem Auge erkennen. dies ist selbst für Experten oft unmöglich, wie die Deutsche Sporthochschule in Köln nun in einer Studie herausgefunden hat.

Mit Hilfe des sogenannten "Attention Window"-Tests wollten die Studienautoren herausfinden bis zu welcher Entfernung Sportler und Nicht-Sportler in der Lage sind zwei verschiedene Reize wahrzunehmen. Es zeigte sich, dass diese Aufmerksamkeitsspanne bei Sportlern um bis zu 25% höher ist als bei Nicht-Sportlern.

Die Wissenschaftler stellten aber auch fest, dass die Experten-Probanden nur in der Lage waren zwei unterschiedliche Reize in einem Winkel von maximal 35 Grad wahrzunehmen. Schiedsrichter beim Fußball müssen dagegen Reize in einem Winkel von bis zu 100 Grad wahrnehmen, um richtig urteilen zu können. Dass dem ein oder anderen da schonmal ein Fehler unterläuft, ist quasi absehbar.