Nachträglicher Streit um den Confed-Cup: Brasilien fordert 72 Millionen Euro von der FIFA

Von Frank Hertel
25. Oktober 2013

Brasilien will nächstes Jahr die Fußball-Weltmeisterschaft ausrichten, wird aber immer mehr zum Problemfall für den Weltfußballverband FIFA. Beim Confed Cup im Juni, der als WM-Generalprobe für Brasilien angesehen wurde, kam es zu massiven Sozialprotesten, die sich auch gegen die FIFA richteten.

Brasiliens Bürger fordern Geld von der FIFA

Brasilien ist zwar ein reiches Land, dort herrscht aber große Ungleichheit und viele Menschen sind sehr arm. Deswegen richtete und richtet sich der Volkszorn auch gegen die hohen Ausgaben für die Ausrichtung der WM und des Confed Cups. Die verantwortlichen Brasilianer geben dem Volkswillen jetzt ein wenig nach, indem sie von der FIFA Geld zurückfordern. Sie wollen insgesamt 72 Millionen Euro erstattet bekommen.

So viel kosteten die provisorischen Aufbauten neben den sechs Confed-Cup-Stadien. Die Argumentation der brasilianischen Staatsanwaltschaft lautet: Für temporäre Bauten muss nicht der Steuerzahler aufkommen, das muss er nur für bleibende Werte.

Es ist noch völlig offen, ob die FIFA dem Ansinnen nachkommt. Bis jetzt verweist sie auf die Verträge von 2007 und 2009, in denen angeblich alles schon geregelt worden sei. Im Sinne einer möglichst harmonischen WM wäre die FIFA aber wahrscheinlich gut beraten, den Brasilianern in dieser relativ kleinen Sache entgegenzukommen.