Katastrophale Zustände auf Katars WM-Baustellen: Tote Gastarbeiter bringen Fifa in Bedrängnis

Von Alexander Kirschbaum
27. September 2013

Der Weltfußballverband Fifa kommt wegen der Vergabe der Weltmeisterschaft 2022 an den Wüstenstaat Katar immer weiter in Bedrängnis. Neben Korruptionsvorwürfen und einer angedachten Verlegung des Turniers in die Wintermonate steht der Fifa nun eine weitere Debatte ins Haus. Der englische "Guardian" hat katastrophale Verhältnisse öffentlich gemacht, unter denen Gastarbeiter beim Bau der WM-Stadien, Hotels und Infrastruktur für das kommende Großereignis leiden.

Extrem schlechte Arbeitsbedingungen

Auf den Baustellen des Landes arbeiten tausende Gastarbeiter aus Nepal, Indien und Sri Lanka, laut der englischen Tageszeitung starben allein zwischen Juni und August 44 Nepalesen an den Folgen von Erschöpfung, Hitze, Wassermangel oder Arbeitsunfällen. Dem internationalen Gewerkschaftsbund ITUC zufolge ist dies erst der Anfang, bis zum Beginn der Weltmeisterschaft könnten bis zu 4.000 Gastarbeiter im Zuge der Turniervorbereitungen ihr Leben verlieren.

Laut dem Bericht erhalten die Gastarbeiter trotz sengender Hitze kaum Wasser, zudem müssten sie ihre Pässe abgeben und würden teilweise nicht bezahlt. Die ITUC fordert die Fifa dazu auf, beim Gastgeberland auf Menschenwürdige Arbeitsbedingungen zu drängen, oder Katar die Ausrichtung des Turniers zu entziehen.