Die Fußball-Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika

Zum ersten Mal in der Fußball-Geschichte findet eine Weltmeisterschaft in Afrika statt. Südafrika, der ganze Kontinent, die ganze Welt ist im Fußball-Fieber. Vom 11. Juni bis zum 11. Juli 2010 treten 32 Nationen in 64 Spielen gegeneinander an und halten die Welt in Atem.

Von Sophia Krebs

Ganz Südafrika feiert

Südafrika ist das erste afrikanische Land, das jemals eine Fußball-Weltmeisterschaft ausgetragen hat. Im Vorfeld der WM gab es allerdings zahlreiche Bedenken, die Weltmeisterschaft in Südafrika stattfinden zu lassen.

In den letzten Monaten sind enorme Veränderungen in Südafrikas Infrastruktur, also dem Verkehrsnetz und den Stadien, vorgenommen worden. Auch die Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Reisenden im Land wurden verschärft, sodass das größte Fußball-Event der Welt hoffentlich ohne größere Rückschläge stattfindet. Die südafrikanische Bevölkerung freut sich sehr darüber, Gastgeber zu sein, und so wurde im ganzen Land auch schon vor dem Beginn der WM ausgelassen gefeiert.

Der offizielle WM-Spielball 2010 trägt den Namen "Jabulani", was auf der afrikanischen Sprache Zulu soviel wie "Feiern" heißt.

Städte und Stadien

Die Spiele werden in zehn südafrikanischen Stadien in neun Städten ausgetragen. Die Stadien sind:

  1. das Moses-Mabhida-Stadion in Durban,
  2. das Kapstadt-Stadion in Kapstadt,
  3. das Loftus-Versfeld-Stadion in Pretoria,
  4. das Nelson-Mandela-Bay-Stadion in Port Elizabeth,
  5. das Free-State-Stadion in Bloemfontein,
  6. das Peter-Mokaba-Stadion in Polokwane,
  7. das Mbombela-Stadion in Nelspruit,
  8. das Royal-Bafokeng-Stadion in Rustenburg und
  9. in Johannesburg sind es gleich zwei Stadien, das Soccer City und
  10. der Coca-Cola Park.

Die Stadien

  • Soccer City: Das Stadion Soccer City in Johannesburg ist mit einer Kapazität von 94.700 Plätzen das größte Stadion in ganz Afrika. Für die Fußball-Weltmeisterschaft wurde es aufwändig umgebaut und renoviert. Auf der Liste der größten Fußballstadien der Welt befindet es sich auf Platz 8.

    Das Soccer City wird der Austragungsort für das Eröffnungs- und auch das Final-Spiel sein. Außerdem werden dort fünf Gruppenspiele, ein Achtelfinale und ein Viertelfinale stattfinden.

  • Moses-Mabhida-Stadion: Das Moses-Mabhida-Stadion in der Stadt Durban wurde eigens für die Fußball-Weltmeisterschaft gebaut. Es fasst knapp 70.000 Zuschauer. Es ist der Austragungsort für fünf Gruppenspiele, ein Achtelfinale und das Halbfinale.

  • Kapstadt-Stadion: Das Kapstadt-Stadion, vormals Green-Point-Stadion, befindet sich in Kapstadt. Es hat eine Kapazität von 68.000 Plätzen und wird Schauplatz für fünf Gruppenspiele, ein Achtelfinale, ein Viertelfinale und das Halbfinale sein.

  • Coca-Cola Park: Der Coca-Cola Park trug zuvor den Namen Ellis-Park-Stadion und befindet sich ebenso wie das Soccer City in Johannesburg. In diesem Stadion finden 70.000 Zuschauer Platz. Im Coca-Cola Park werden fünf Gruppenspiele, ein Achtelfinale und das Viertelfinale stattfinden.

  • Loftus-Versfeld-Stadion: Das Loftus-Versfeld-Stadion befindet sich in Pretoria im Nordosten Südafrikas. Insgesamt fasst es 51.762 Zuschauer. Fünf Gruppenspiele der Fußball-WM sowie ein Achtelfinale werden dort ausgetragen.

  • Nelson-Mandela-Bay-Stadion: Das Nelson-Mandela-Bay-Stadion wurde ebenso wie das Moses-Mabhida-Stadion eigens für die Weltmeisterschaft erbaut. Es befindet sich in Port Elizabeth. Das Stadion hat eine Kapazität von 46.000 Plätzen und wird Austragungsort für fünf Gruppenspiele, ein Achtelfinale, ein Viertelfinale und das Spiel um Platz 3 sein.

  • Free-State-Stadion: Das Free-State-Stadion befindet sich in Bloemfontein im Zentrum Südafrikas. 48.000 Menschen finden dort Platz. Im Rahmen der Fußball-Weltmeisterschaft werden im Free-State-Stadion fünf Gruppenspiele und ein Achtelfinale stattfinden.

  • Peter-Mokaba-Stadion: Das Peter-Mokaba-Stadion wurde in Polokwane im Norden Südafrikas im Jahre 2009 erbaut. Es fasst 45.000 Plätze und wird Austragungsort für vier Gruppenspiele sein.

  • Mbombela-Stadion: Das Mbombela-Stadion befindet sich in der Stadt Nelspruit im Nordosten Südafrikas. 46.000 Plätze sind dort vorhanden. Zwei architektonische Besonderheiten finden außerdem Beachtung: die Bestuhlung ist mit einer Zebra-Optik versehen, außerdem sind die Tragfeiler in der Form von Giraffen. Im Mbombela-Stadion werden vier Gruppenspiele stattfinden.

  • Royal-Bafokeng-Stadion: Das Royal-Bafokeng-Stadion ist in Phokeng zu finden, nordwestlich der Magaliesberge. Es wird zu den modernsten Stadien Afrikas gezählt und fasst 42.000 Plätze. Dort werden fünf Gruppenspiele und ein Achtelfinale stattfinden.

8 Gruppen, 32 Mannschaften

Insgesamt 32 Nationen haben sind aus 204 Bewerbern für die Weltmeisterschaft qualifiziert. Aus Europa werden 13 Nationalmannschaften antreten, aus Afrika fünf, mit dem Gastgeberland Südafrika sechs; aus Asien, Australien und Ozeanien werden insgesamt fünf Mannschaften antreten und Amerika geht mit acht Mannschaften an den Start.

  • Für den Kontinentalverband Europas, die UEFA, konnten sich die Mannschaften aus Dänemark, Deutschland, England, Frankreich, Griechenland, Italien, den Niederlande, Portugal, der Schweiz, Serbien, der Slowakei, Slowenien und Spanien qualifizieren.

  • Vom südamerikanischen Kontinent werden vom Kontinentalverband CONMEBOL Argentinien, Brasilien, Chile, Paraguay und Uruguay antreten.

  • Nord- und Mittelamerika mit dem Verband CONCACAF wird die USA, Mexiko und Honduras in die Meisterschaftsspiele schicken.

  • Aus dem Gastgeberkontinent Afrika werden aus dem Verband CAF Südafrika, Algerien, die Elfenbeinküste, Ghana, Nigeria und Kamerun antreten.

  • Australische und asiatische Mannschaften im Verband AFC werden Australien, Japan, Nordkorea und Südkorea sein.

  • Zudem tritt Neuseeland unter dem Kontinentalverband OFC an.

Die acht Gruppen für die 32 Nationalmannschaften wurden am 4. Dezember 2009 in Kapstadt ausgelost. In jeder Gruppe finden sich vier Mannschaften. Die Mannschaften, die sich in der Gruppe qualifiziert, also Platz 1 oder 2 erreicht haben, werden im Achtelfinale gegeneinander antreten. Die vier Siegermannschaften werden dann im Viertelfinale gegeneinander spielen; daraus resultieren schließlich die Gruppen für das Halbfinale, dessen Gewinner um den Weltmeistertitel kämpfen.

Ein weiteres Spiel wird vorher noch den Drittplatzierten ermitteln. Das Finale findet am 11. Juli 2010 in Johannesburg im Soccer City Stadium statt.

Die Gruppenzusammenstellungen

  • Gruppe A: Südafrika, Mexiko, Uruguay, Frankreich
  • Gruppe B: Argentinien, Nigeria, Südkorea, Griechenland
  • Gruppe C: England, USA, Algerien, Slowenien
  • Gruppe D: Deutschland, Australien, Serbien, Ghana
  • Gruppe E: Niederlande, Dänemark, Japan, Kamerun
  • Gruppe F: Italien, Paraguay, Neuseeland, Slowakei
  • Gruppe G: Brasilien, Nordkorea, Elfenbeinküste, Portugal
  • Gruppe H: Spanien, Schweiz, Honduras, Chile

Zum WM-Spielplan mit allen aktuellen Ergebnissen der Vorrundenspiele

Deutschland bei der WM

Gruppe D - Gruppe "D"eutschland

Die Gruppen für die Vorrundenspiele werden ausgelost, damit keine Unstimmigkeiten entstehen. Dabei kann es vorkommen, dass eine Gruppe aus fast ausschließlich vergleichsweise schwachen Mannschaften besteht, oder eine Gruppe gleich zwei oder drei sehr starke Mannschaften beinhaltet.

Bei der Weltmeisterschaft 2010 scheint die deutsche Nationalmannschaft und damit ganz Deutschland Glück gehabt zu haben. In der Gruppe D befindet sich neben Deutschland Australien, Serbien und Ghana. Alle drei Nationalmannschaften sind nicht für ihren herausragenden Fußballsport bekannt, jedoch darf man die drei Kontrahenten nicht unterschätzen.

Am Sonntag, den 13.06., findet das erste Deutschland-Spiel statt; dort wird sich herausstellen, wie gut die aufgrund des Verletzungspechs ausgedünnte deutsche Nationalmannschaft in Form ist.

Der WM-Kader

Tor: Hans Jörg Butt, Manuel Neuer, Tim Wiese

Abwehr: Dennis Aogo, Holger Badstuber, Serdar Tasçi, Philipp Lahm, Jérôme Boateng, Arne Friedrich, Per Mertesacker, Marcell Jansen

Mittelfeld: Marko Marin, Piotr Trochowski, Bastian Schweinsteiger, Mesut Özil, Toni Kroos, Sami Khedira

Angriff: Cacau, Miroslav Klose, Lukas Podolski, Mario Gómez, Stefan Kießling, Thomas Müller

Trainer: Joachim (Jogi) Löw, Co-Trainer: Hans-Dieter Flick

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