Platini will Fußball-EM 2020 in ganz Europa

Von Ingo Krüger
2. Juli 2012

UEFA-Präsident Michel Platini plant, die Fußball-EM 2020 in ganz Europa austragen zu lassen. Man könne in zwölf Städten in einem Land spielen, aber auch in zwölf Städten in verschiedenen Staaten, so der Franzose. Mögliche Kandidaten: München, Berlin, London, Paris, Rom, Moskau und Madrid.

Der Chef des Europäischen Fußballverbandes glaubt, dass seine Idee eine Menge Vorteile habe. So sei der Bau neuer Stadien oder von Flughäfen überflüssig, es könnte auf bestehende Infrastruktur zurückgegriffen werden. Das wäre ein enormer Vorteil in wirtschaftlich schwierigen Zeiten. Außerdem, so Platini, sei es in Zeiten fallender Flugpreise unproblematisch zwischen verschiedenen Ländern hin und her zu fliegen. Schließlich sei es mittlerweile einfacher, von London nach Paris oder Berlin zu kommen als von Cardiff nach Danzig.

DFB-Präsident Wolfgang Niersbach zeigte sich angetan von den Plänen, wollte sich aber noch nicht endgültig äußern. Sein Vorgänger Theo Zwanziger kann sich mit der Idee anfreunden. Ein Turnier in vielen Ländern könne in wirtschaftlich schwierigen Zeiten durchaus sinnvoll sein, erklärte er.

Fan-Organisationen sind weniger begeistert. Es stünden wieder mal Vermarktungs-Interessen im Vordergrund, die Interessen der Fans würden hinten runterfallen, äußerte ein Fan-Projekt-Koordinator gegenüber Medienvertretern.