Weitere Fan-Boykotte erwartet - Die Bundesliga-Tickets werden immer teurer

Von Frank Hertel
11. Oktober 2012

Die Ticketpreise in der Fußball-Bundesliga steigen. Der Stehplatz für Gäste kostet zum Beispiel im Nürnberger Stadion 23 Euro bei Top-Spielen. Am billigsten ist dieser Platz noch bei Aufsteiger Fortuna Düsseldorf zu haben. Da kostet er noch 13 Euro. Gegen die Preisteigerungen gibt es seit 2010 eine Initiative, die von Dortmund ausgeht. Sie nennt sich "Kein Zwanni-Fußball muss bezahlbar bleiben." Initiator ist Marc Quambusch. Er sagt, dass sich jüngere Leute keine 20 Euro für ein Fußballspiel leisten könnten.

In England, wo Ticketpreise viel höher seien als in Deutschland, wäre das Publikum auch durchschnittlich viel älter, was zu Lasten der schönen Stimmung ginge, meint Quambusch. Diese "großartige" Stimmung ist es ja gerade, die in Deutschland momentan als Problem gesehen wird. Pyrotechnik und Gewalt geht hauptsächlich von jungen Leuten aus. Die Deutsche Fußballliga (DFL) hält sich daher bewusst aus der Ticketpreisdebatte heraus. Man möchte das Pricing den Vereinen überlassen.

Quambusch weist darauf hin, dass es in der Vergangenheit bereits Fan-Boykotte gegeben habe. 2010 blieben 1500 BVB-Fans dem Schalker Stadion fern, weil ihnen die Preise zu hoch waren. Bei einem Auswärtsspiel in Hamburg blieben 700 BVB-Fans zuhause im Sportheim.