Bremen will sich Einsatz der Polizei bei Risikospielen der Fußball-Bundesliga bezahlen lassen

Von Ingo Krüger
24. Juli 2014

Das Land Bremen will sich künftig einen Teil der Kosten für den Polizeieinsatz bei Risikospielen der Fußball-Bundesliga von der Deutschen Fußball Liga (DFL) erstatten lassen. Der Deutsche Fußball-Bund hat dies kritisiert und der Hansestadt bis auf Weiteres die Länderspiele entzogen. Damit kann das EM-Qualifikationsspiel gegen Gibraltar am 14. November nicht im Bremer Weserstadion stattfinden.

Prioritäten-Diskussion entsteht

DFL und DFB wenden sich gemeinsam gegen die Gesetzes-Offensive des rot-grünen Senates. Nach Meinung des Bremer Innensenators Ulrich Mäurer (SPD) soll die Regelung erstmals beim Nordderby zwischen Werder und Hannover 96 am 13. Dezember 2014 zur Anwendung kommen.

Die Personalkosten bei solchen Partien liegen bei rund 300.000 Euro, bei gewöhnlichen Ligaspielen dagegen bei 80.000 Euro. Bremen plagen Schulden in Höhe von 60 Millionen Euro. Die neue Regelung soll die Kasse des Stadtstaates ein wenig entlasten.

Andere Bundesländer lehnen die Pläne von Innensenator Mäurer ab. Bayern, Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hessen wollen Vereine und DFL nicht beteiligen, weil die Polizei für die Sicherheit im öffentlichen Raum zuständig sei. Dort würden aber erheblich mehr Straftaten geschehen als im Stadion, erklärte Niedersachsens Innenminister Boris Pistorius (SPD). Sollte Bremen dennoch an seinem Vorhaben festhalten, droht eine jahrelange gerichtliche Auseinandersetzung.