Ausrüstung und Plätze für Crossgolf

Crossgolf, auch Urbangolf oder X-Golf genannt, wird an allen möglichen Plätzen und Orten, nicht jedoch auf einem Golfplatz gespielt. Auch das Ziel, welches es zu treffen gilt, unterscheidet sich entsprechend. Festgelegte Regeln gibt es nicht, stattdessen steht der Spaß im Vordergrund. Die Ausrüstung unterscheidet sich von der des klassischen Golfspiels. Lesen Sie alles Wissenswerte zum Crossgolf.

Von Jens Hirseland

Golf ohne Golfplatz - Kreativität und Extravaganz beim Crossgolf

Beim Crossgolf, das auch Urbangolf oder X-Golf genannt wird, handelt es sich um eine Variante des klassischen Golfspiels. Im Gegensatz zum herkömmlichen Golf spielt man es jedoch nicht auf einem speziellen Golfplatz, sondern an den verschiedensten Orten, die sich für ein Golfspiel nutzen lassen.

Crossgolf gilt als Wiederentdeckung des ursprünglichen Golfspiels, das einst von schottischen Schäfern erfunden wurde. Bevor nämlich im Jahre 1754 der erste Golfclub der Welt ins Leben gerufen wurde, spielten die Schäfer den Ball einfach querfeld ein, wobei sie sich ihre Ziele frei aussuchten.

In der heutigen Zeit gewinnt Crossgolf vor allem bei jungen Menschen immer mehr an Beliebtheit. Aber auch Prominente und Sportgolfer nehmen häufig an großen Stadtgolfturnieren teil, bei denen auf urbanen Plätzen gespielt wird.

Der Spaß steht im Vordergrund

Gespielt wird solange bis jeder das Ziel getroffen hat. Derjenige Spieler mit den wenigsten Schlägen bis zur Zielerreichung hat am Ende gewonnen. Doch anders wie beim traditionellen Golf, geht es den meisten Spielern nur um den Spaß. Vorgegebene Regeln gibt es nicht, darum werden selbige ganz individuell selbst aufgestellt, womit der Kreativität und dem Spaßfaktor freien Lauf gelassen werden kann.

Crossgolf ist nicht als Konkurrenz des eigentlichen Golfs anzusehen, sondern ist auf seine ganz persönliche Art und Weise einfach nur eine andere, wenn auch zugegebenermaßen außergewöhnliche Variante, die selbst von Profigolfern gern gespielt wird. Spaß und Herausforderung sind hierbei auf jeden Fall garantiert und ist somit allemal einen Versuch wert.

Der eindeutige Vorteil gegenüber dem elitären Pendant ist, dass keine überteuerten Mitgliedsbeiträge zu erstatten sind, um spielen zu dürfen. Genauso wenig muss eine "Platzreife" erspielt werden, bei der ebenfalls ein nicht unerheblicher Betrag entrichtet werden muss. Zu den bekanntesten Crossgolfturnieren in Deutschland gehören:

  1. die Crossgolf Portal Open sowie
  2. die Firegolfer Crossgolf Open.
Beim Crossgolf muss keine "Platzreife" erspielt werden und kein Mitgliederbeitrag im Club bezahlen
Beim Crossgolf muss man keine "Platzreife" erspielen und kein Mitgliederbeitrag im Club bezahlen

Golf an urbanen Plätzen

Im Vordergrund steht bei den Crossgolfern also vor allem das Vergnügen. Daher legen sie auch keinen Wert auf Kleiderordnung, Etikette oder die Reife des Golfplatzes. Beliebte Orte für ein Crossgolf-Match sind:

  • urbane Plätzen in Städten,
  • Kies- oder Tagebaugruben sowie
  • industrielle Brachflächen.

Die einzige Regel, die dabei gilt, ist, dass Sicherheit vorgeht. Aus diesem Grund sollte man als Crossgolfer Plätze für sein Spiel auswählen, die möglichst weit entfernt von Menschen oder Tieren sind, denn ein fliegender Golfball kann auch ein Verletzungsrisiko darstellen.

Wer auf Nummer Sicher gehen will, ist gut beraten eine Haftpflichtversicherung abzuschließen, falls es doch einmal zu einem Schadensfall kommt.

Ein Sport für jede Jahres- und Tageszeit

Für den Crossgolfer ist grundsätzlich jede Jahreszeit für ein Spiel geeignet. So sind im Winter verschneite Äcker oder zugefrorene Seen beliebte Locations. Bevor es mit dem Golfspielen los gehen kann, muss der gewählte Ort allerdings erst einmal zu einem Golfplatz umfunktioniert werden, wobei es von der Phantasie der Spieler und den örtlichen Gegebenheiten abhängt, wie der Platz am Ende aussieht.

  • So wird zum Beispiel in einer Mine von einem höheren Plateau versucht, den Bagger im untersten Level mit dem Ball zu treffen. Dem Ideenreichtum sind hier wahrlich keine Grenzen gesetzt, ebenso wenig wie dem Humor.
  • Den Ball in einer Dixi-Toilette zu versenken, ist schon lange nichts Neues mehr.
  • Desweiteren wurde auch schon in Treppenhäusern und U-Bahnstationen gespielt.

Selbst in der Nacht gibt es keinen Halt. Hierfür wurden eigens Bälle entwickelt, die fluoreszierend sind oder über eine eigene Lichtquelle verfügen. Nicht nur, dass der Ball so besser wieder zu finden ist oder man erkennen kann, ob das Ziel getroffen wurde. Es wird sogar für eine Art von Lichtschau gesorgt, die dann ihren ganz eigenen Glanz hat.

Dabei steht den Spielern nicht der Sinn nach Zerstörung. Ganz im Gegenteil, denn die Sicherheit hat oberste Priorität. Aus diesem Grunde werden auch weiche Bälle verwendet, die entweder aus Gummi oder Schaumstoff bestehen, damit sie die Gegenstände nicht beschädigen oder womöglich Menschen oder Tiere verletzen. Ebenso wird vorher um Erlaubnis gefragt, um auf den jeweiligen Plätzen spielen zu dürfen, sofern es nicht sowieso schon eine Crossgolfveranstaltung oder ein ausgerichtetes Turnier ist.

Die Ausrüstung beim Crossgolf

Wer es auch einmal mit dem Crossgolf versuchen möchte, benötigt dafür nicht viel Ausrüstung. In den meisten Fällen werden gebrauchte Schläger gekauft. Günstige Angebote findet man zum Beispiel bei Versteigerungsbörsen im Internet.

Schläger

Für Anfänger empfiehlt sich als Schläger ein Eisen zwischen 6 und 9 mit einem Schaft aus Stahl. Später kann man dann auch einen Putter einsetzen. Weitere Schläger gelten dagegen eher als Luxus, können aber ebenso verwendet werden.

  • Dazu gehört beispielsweise ein Chipper. Dieser Schläger gilt besonders bei Entfernungen zwischen zehn und dreißig Metern als hilfreich.

  • Ein weiteres Utensil, das man zum Crossgolfen verwenden kann, ist der Sand-Wedge. Dabei handelt es sich um ein Eisen, das über einen kurzen Schaft sowie einen sehr flachen Schlägerkopf verfügt. Man benutzt ihn für kurze Annäherungsschläge oder um mit seiner Hilfe über bestimmte Hindernisse zu spielen. So eignet er sich sehr gut für sandigen Untergrund.

  • Eine Variante des Sand-Wedge ist der so genannte Pitching-Wedge, dessen Schlägerkopf nicht ganz so flach ist. Eher selten benutzt wird das Holz, dessen Schlagfläche recht klein ist und sich für bestimmte Schläge eignet.

Die richtige Ausrüstung für das Crossgolf ist wichtig
Die richtige Ausrüstung für das Crossgolf ist wichtig

Bälle und Tees

Neben den Golfschlägern werden natürlich auch Golfbälle und Tees gebraucht. Bei den so genannten Golftees handelt es sich um kleine Stifte aus Kunststoff oder Holz. Beim Abschlag steckt man sie in den Boden und legt anschließend den Golfball auf, was man auch als aufteen bezeichnet. Da der Ball durch den Stift höher aufliegt, kann er leichter gespielt werden.

Normale Tees haben eine Länge von 5,4 Zentimetern (2 1/8 Zoll). Für die kalte Jahreszeit sind eher Tees aus Kunststoff zu empfehlen, denn die Stifte aus anderem Material lassen sich im Winter nur schwer in den harten Boden stecken. Um mit ausreichend Golftees ausgestattet zu sein, ist es ratsam 50 Stück-Packungen zu kaufen, die man für etwa 2-3 Euro erhält.

Bei der Auswahl der Golfbälle wird empfohlen, sich lieber für preiswerte Bälle zu entscheiden, anstatt teure Markenbälle zu kaufen, da beim Crossgolf die Bälle schneller verloren gehen oder beschädigt werden als beim klassischen Golf.