Studie zeigt: Schwarze Basketballer werden trotz gleicher Leistung besser bewertet als weiße Spieler

Von Melanie Ruch
14. August 2013

Dass Vorurteil, dass schwarze Sportler eine deutlich bessere Leistung zeigen als Weiße, existiert nach wie vor in den Köpfen der Menschen. Vor allem im Basketball hat sich diese Annahme gefestigt und das, obwohl an dem Vorurteil nichts Wahres dran ist.

In einer Studie der Deutschen Sporthochschule in Köln wurden 32 Probanden sogenannte "Point-Light"-Videos von Basketballern beim Freiwurf gezeigt, bei denen lediglich die Bewegungsabläufe zu erkennen waren, die Spieler selbst aber nicht. Zuvor zeigten die Forscher den Teilnehmern Bilder der vermeintlichen Spieler. Anschließend sollten die Probanden die Würfe bewerten. Es zeigte sich, dass die schwarzen Spieler in allen Kategorien, außer Disziplin, Mannschaftsdienlichkeit und Spielintelligenz, deutlich besser bewertet wurden als die Weißen und zwar selbst dann, wenn es sich bei den Freiwürfen um genau die gleichen handelte. Vor allem in den Kategorien Athletik und Sprunghöhe wurden die schwarzen Spieler deutlich besser bewertet.

Interessant an der Studie war auch, dass es sich bei den Probanden sogar um Basketball-Trainer und semiprofessionelle Spieler handelte und dass die meisten von ihnen offen zugaben, dass die Hautfarbe der Spieler bei ihrer Bewertung eine Rolle gespielt hat.

Die Forscher vermuten, dass die Argumentation der Sportjournalisten zu Beginn der Sportübertragungen in den 70ern und 80ern einen Teil zu dieser Stereotypisierung beigetragen haben könnte. Damals behaupteten zahlreiche Sportjournalisten, dass Schwarze durch ihre Sklavenvergangenheit eine deutlich bessere athletische Disposition hätten als Weiße.