Die Geschichte, Regeln und Punktevergabe beim Basketball

Der Basketball stellt einen der bekanntesten Ballsportarten dar. Es gilt, einen Ball in den gegnerischen Korb zu befördern. Dieser befindet sich in einer bestimmten Höhe, sodass der Ball dort hineingeworfen werden kann. Das Team, welches am Ende die meisten Punkte erzielen kann, gewinnt. Informieren Sie sich über Regeln, Punktevergabe sowie die Geschichte des Basketballspiels.

Von Jens Hirseland

Die Geschichte des Basketballs

Basketball gehört zu den bekanntesten und beliebtesten Hallensportarten. Doch wie und wann wurde Basketball erfunden?

1891

Als Geburtsjahr des Basketballs gilt das Jahr 1891. Zu dieser Zeit erfand der kanadische Pädagoge und Mediziner James Naismith (1861-1939), der am Y.M.C.A. College im amerikanischen Springfield/Massachusetts als Sportlehrer tätig war, ein seinerzeit völlig neues Spiel für die dortigen Studenten. Diese wollten einen Sport ausüben, der sich in einer Halle betreiben ließ, da es im Winter zu kalt für Spiele an der frischen Luft war. Zunächst versuchte Naismith die damals gängigen Sportarten wie Rugby oder American Football in der Halle auszutragen, was jedoch nicht funktionierte.

Schließlich kam der Sportlehrer auf die Idee, etwas völlig Neues zu entwickeln. In nur einer einzigen Nacht stellte er die dreizehn Grundregeln des Basketballs auf, wobei er auch das Verletzungsrisiko berücksichtigte. Damit Basketball weniger kampfbetont als Football oder Rugby geführt werden konnte, sorgte Naismith dafür, dass die Baskets (Körbe) an Balkonen bzw. Emporen der Trainingsschule befestigt wurden, die eine Höhe von 10 Fuß hatten.

Als erste Basketballkörbe dienten dabei zunächst Pfirsichkörbe. Die damals eher zufällig festgelegte Aufhängehöhe, die noch heute Gültigkeit besitzt, lag bei 3,05 Metern. Damit die Zuschauer von der Galerie aus das Spiel nicht beeinflussen konnten, brachte man hinter dem Korb ein Brett an.

Das erste offizielle Spiel

Am 18. Januar 1892 kam es in Springfield schließlich zum ersten offiziellen Basketballspiel. Es dauerte nicht lange, bis das neue Spiel in den Vereinigten Staaten an Popularität gewann und an immer mehr Universitäten gespielt wurde. Auch für Frauen eignete sich Basketball ausgezeichnet, sodass bereits am 22. März 1893 das erste Frauen-Basketballspiel ausgetragen wurde. College-Basketball erfreute sich zu Beginn des 20. Jahrhunderts ausgesprochen großer Beliebtheit.

  • Zunächst wurden die Spiele mit sieben oder neun Spielern durchgeführt,
  • später waren es dann nur noch fünf Akteure.

Die Gründung der BAA

Im Jahr 1946 fand die Gründung der professionellen Basketball-Liga BAA (Basketball Association of America) statt, die 1949 in NBA (National Basketball Association) umbenannt wurde. Auch in Europa erfreute sich Basketball zunehmender Beliebtheit. Zu Beginn der 30er Jahre wurde die attraktive Ballsportart vom IOC ins Olympische Programm aufgenommen. Es dauerte allerdings bis 1992, bis auch die Profis der NBA an den Olympischen Spielen teilnehmen durften, was dem Basketball einen weiteren Popularitätsschub einbrachte.

Geschichte und Teams des Basketballs in Deutschland

Basketball wurde 1891 in den USA erfunden. Nach Deutschland gelangte die beliebte Ballsportart im Jahr 1932. Drei Jahre später kam es zur Gründung der ersten deutschen Basketballabteilung, die dem TV 1848 Bad Kreuznach angehörte.

Als 1936 in Berlin die Olympischen Sommerspiele stattfanden, stellte man auch eine deutsche Nationalmannschaft auf. Nach den Olympischen Spielen kam es zu einer größeren Förderung der Sportart, sodass sie in ganz Deutschland Verbreitung fand. 1939 fanden schließlich die ersten Deutschen Meisterschaften statt, die vom LSV Spandau gewonnen wurden.

Durch den 2. Weltkrieg kam es jedoch allmählich zur Einstellung des Spielbetriebs. Nach Ende des Krieges musste Basketball in Deutschland völlig neu organisiert werden. Um die Sportart zu professionalisieren, kam es 1964 durch den DBB (Deutschen Basketball-Bund) zur Gründung der Deutschen Basketball-Bundesliga (BBL), die ihren Spielbetrieb am 1. Oktober 1966 aufnahm.

Allerdings war die Bundesliga zu dieser Zeit noch in Nord und Süd zweigeteilt und bestand aus jeweils zehn Mannschaften. Zusätzlich zur Bundesliga, führte der DBB einen Pokal-Wettbewerb ein. 1975 wurde die Basketball-Bundesliga eingleisig und bestand zunächst aus zehn Vereinen. Gleichzeitig wurde auch eine 2. Bundesliga eingeführt.

Auch Deutschland hat gute und bekannte Basketballvereine
Auch Deutschland hat gute und bekannte Basketballvereine

Bayer Giants Leverkusen

Zu den bekanntesten und traditionsreichsten Basketballvereinen Deutschlands zählten die Bayer Giants Leverkusen, eine Abteilung des TSV Bayer 04 Leverkusen, die es zwischen 1970 und 1996 auf 14 Meistertitel brachten, womit sie bis heute deutscher Rekordmeister sind. Außerdem wurden die Leverkusener, die auch "Die Riesen vom Rhein" genannt wurden, zehnmal Deutscher Pokalsieger.

Als sich in der Saison 2007/2008 der Hauptsponsor Bayer AG von der Mannschaft zurückzog und die Profilizenz an die Giants Düsseldorf verkauft wurde, musste der Rekordmeister die Bundesliga verlassen und in der Regionalliga West weiterspielen.

  • 2009 schafften die Bayer Giants den Aufstieg in 3. Liga Pro B und
  • 2013 erreichten sie die Aufstieg in die 2. Liga Pro A.
  • Die Saison 2016/2017 bestreitet das Team erneut in der 3. Liga Pro B.

Die Heimspiele der Bayer Giants Leverkusen werden in der Ostermann-Arena ausgetragen, die ca. 3500 Zuschauer fasst.

ALBA Berlin

Einer der erfolgreichsten deutschen Basketballvereine ist auch ALBA Berlin. Der 1989 gegründete Berliner Verein, der aus dem BG Charlottenburg hervorging, gewann acht Mal die Deutsche Meisterschaft und siegte neun Mal im Pokal. 1995 gelang es den Berlinern als einzigem deutschen Verein den Korac-Cup zu holen.

Heute ist Alba der mitgliederstärkste Basketballverein Deutschlands. Seine Heimspiele trägt der Verein in der Mercedes-Benz Arena aus vor etwa 10.000 Besuchern pro Heimpartie. Dieser Schnitt macht sie zur meistbesuchten Basketballmannschaft in Europa.

Brose Bamberg

Sehr erfolgreich in den letzten Jahren waren und sind auch die Brose Bamberg (vorher Brose Baskets), die acht Mal die Deutsche Meisterschaft und vier Mal den Deutschen Pokal gewannen. 2010 gelang ihnen mit dem gleichzeitigen Gewinn von Meisterschaft und Pokal das erste Double der Vereinsgeschichte.

Die Brose Bamberg trägt ihre Heimspiele seit 2001 hauptsächlich in der mehrfach umbenannten brose Arena aus, die für Basketballspiele Platz für 6.800 Zuschauer bietet. Das Team trat in der Saison 2015/16 in der Beko Basketball-Bundesliga und in der ULEB Euroleague an.

FC Bayern München

Der Sportverein FC Bayern München, der vielen eher aus dem Bereich des Fußball geläufig sein dürfte, gründete 1946 eine Basketballabteilung in der bayrischen Landeshauptstadt München. Der Verein blickt auf drei Deutsche Meister Titel und einen Pokalsiegt und ist seit der Saison 2011/12 langfristiger Bestandteil der ersten Basketball-Bundesliga.

Ca. 6.700 Zuschauer können in der Heimspielstätte des FC Bayern Münchens - dem Audi Dome - die Partien ihres Teams verfolgen.

Mannschaft, Feld und Spielzeit

Basketball wird in der Regel in der Halle gespielt. Ausgetragen wird ein Basketballspiel dabei stets auf einem rechteckigen Spielfeld, das mit einer harten Oberfläche ausgestattet ist.

Es treten zwei Mannschaften gegeneinander an, die versuchen den Basketball in den gegnerischen Korb zu werfen. Jeder Korb hat eine Höhe von 3,05 Metern. Für jeden Treffer in einen der Körbe werden zwei oder drei Punkte vergeben, was von der Entfernung abhängt. Am Ende gewinnt diejenige Mannschaft, die bis zum Spielende die meisten Punkte erzielt hat.

Eine Basketballmannschaft wird aus zehn Spielern zusammengesetzt. Fünf davon sind Feldspieler, die restlichen Akteure fungieren als Auswechselspieler. Die Startformation eines Teams nennt man auch Starting Five. Dabei müssen nicht unbedingt die besten Spieler auflaufen. Die Auswechselbank sollte stets gut und ausgeglichen besetzt sein.

Geleitet wird ein Basketballspiel prinzipiell von zwei Schiedsrichtern, die gleichberechtigt sind. In zahlreichen Ligen, wie z.B. der NBA, werden sogar drei Unparteiische eingesetzt.

Die Spielzeit setzt sich aus vier Spielperioden zusammen. Diese dauern jeweils 10 Minuten und werden von einer zwei Minuten langen Pause unterbrochen. Außerdem gibt es eine zehn Minuten lange Halbzeitpause.

Für den Fall, dass am Ende des Spiels beide Teams gleich viele Punkte erreicht haben, kommt es zu einer Verlängerung von je fünf Minuten. Dabei wird solange verlängert, bis sich eine Mannschaft durchsetzt.

Punktevergabe und Regeln im Überblick

Basketball ist also eine Mannschaftssportart, bei der zwei Teams gegeneinander spielen und am Ende die Mannschaft mit den meisten Punkten gewinnt. Aber wie werden die Punkte beim Basketball vergeben?

Die FIBA-Regeln

Gespielt wird in der Regel nach den offiziellen FIBA-Regeln, die sich etwas von den Regeln anderer Ligen, wie der nordamerikanischen Liga, unterscheiden.

  1. Begonnen wird ein Basketballspiel mit einem Sprungball. Dabei wirft ein Schiedsrichter im Mittelkreis den Basketball hoch. Anschließend versuchen die gegnerischen Teams an den Ball zu kommen.

  2. Jeder Spieler darf den Basketball immer nur mit den Händen spielen. Den Ball mit der Faust zu schlagen, mit ihm zu laufen oder ihn mit den Füßen zu treten, ist verboten. Dagegen darf der Spieler, der im Ballbesitz ist, den Ball tippen, rollen oder prellen.

  3. Für den Fall, dass ein Team den Ball ins Aus befördert, erhält die andere Mannschaft einen Einwurf.

  4. Ein Team, das sich im Ballbesitz befindet, muss innerhalb von 24 Sekunden seinen Angriff vollenden, also den Ball in den gegnerischen Korb werfen. Gelingt ihr dies nicht, wird dem anderen Team ein Einwurf zugesprochen.

  5. Nicht erlaubt sind Fouls. Ein Spieler der fünfmal foult, wird vom Spiel ausgeschlossen. Allerdings darf die betroffene Mannschaft den ausgeschlossenen Spieler durch einen Auswechselspieler ersetzen.

Punkte im laufenden Spiel

Während des Spiels können beide Mannschaften Punkte machen. Jedes Team versucht den Spielball in den Korb der gegnerischen Mannschaft zu befördern. Gelingt dies, gibt es im Normalfall zwei Punkte für einen erfolgreichen Wurf. Ein Wurf kann einer Mannschaft aber auch drei Punkte bringen.

Dies ist dann der Fall, wenn der Spieler den Wurf hinter der Drei-Punkte-Linie, die außerhalb des großen Halbkreisbereiches liegt, ausführt. Diese Linie befindet sich 6,25 Meter vom Mittelpunkt des Korbes entfernt. In englischer Sprache bezeichnet man einen Drei-Punkte-Wurfversuch auch als "to go für three" oder "to shoot for three".

Freiwürfe

Ein weitere Möglichkeit Punkte zu erzielen, sind Freiwürfe. Bei einem Freiwurf handelt es sich um den ungehinderten Wurfversuch eines Teams. Er dient dazu, ein zuvor begangenes Foul zu ahnden. Ausgeführt wird der Freiwurf von der Free-Throw-Line, der Freiwurflinie.

Für jeden Freiwurf wird ein Punkt vergeben. Kommt es zu einem Foul bei einem Korbwurfversuch, spricht man dem gefoulten Spieler so viele Freiwürfe zu, wie er Punkte mit einem erfolgreichen Wurf hätte machen können. Schafft es der Spieler trotz eines Fouls seinen Wurf erfolgreich abzuschließen, bekommt er einen Bonus-Freiwurf zugesprochen, wodurch er die Chance hat, drei oder sogar vier Punkte zu machen.

  • Christian Faigle Athletiktraining Basketball, m. CD-ROM, Rowohlt Tb., 2000, ISBN 3499194996
  • Chris Mullin und Brian Coleman Basketball, Dorling Kindersley, 2005, ISBN 3831007330
  • Peter Kränzle und Margit Brinke Basketball basics, Motorbuch Verlag Pietsch, 2000, ISBN 361350359X
  • Sascha Janzen Basketball für Einsteiger. Technik, Taktik, Trainingstips, Sportverlag, 1994, ISBN 3548276369
  • Dieter Steinhöfer und Hubert Remmert Basketball in der Schule: Spielerisch und spielgemäß vermitteln, Philippka-Verlag, 2004, ISBN 3894171340
  • Jürgen Schröder und Christian Bauer Basketball trainieren und spielen, Rowohlt Tb., 1996, ISBN 3499186411
  • Michael Schrittwieser und Egon Theiner Basketball: Alles über Technik, Taktik, Training, Blv Buchverlag, 2004, ISBN 3405167272
  • Hubert Remmert Basketball: Lernen, Spielen und Trainieren, Hofmann, Schorndorf, 2006, ISBN 3778001914
  • Hannes Neumann Basketballtraining, Meyer & Meyer, 1994, ISBN 3891240953
  • Günter Hagedorn und Dieter Niedlich und Gerhard J. Schmidt Das Basketball-Handbuch, Rowohlt Tb., 1996, ISBN 3499194279
  • Ewald Schauer Wurftrainer Basketball, Rowohlt Tb., 2001, ISBN 3499610116

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