Gut für die Gesundheit: Was Wandern bewirkt

Wer Wandern geht, hält sich fit und kann sich gleichzeitig entspannen. Sowohl Körper als auch Geist profitieren von der Bewegung an der frischen Luft. Die gesundheitlichen Vorzüge des Wanderns können sich somit auf viele unterschiedliche Bereiche auswirken. Bei Beschwerden und Vorerkrankungen gilt es jedoch, einige Punkte zu beachten. Lesen Sie über die gesundheitlichen Vorzüge des Wanderns.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Das Wandern ist nicht nur des Müllers Lust, sondern auch eine aktive Art der Freizeitgestaltung für Jung und Alt. Selbst weniger sportliche Menschen können durch regelmäßiges Wandern ihrer Gesundheit Gutes tun. Und zwar mit ganzheitlichem Effekt.

  • Das Wandern trainiert die Kondition und auch die Koordination des Körpers.
  • Nach einer gewissen Zeit des Wanderns über längere Distanzen stellt der Wanderer eine deutliche Kräftigung seiner Muskulatur, insbesondere der Beinmuskulatur, fest.

Doch bereits vorher laufen im Körper biochemische Vorgänge ab, die zur Fitness beitragen.

Wandern - die perfekte Verbindung von Sport und Freizeit

Wandern kann in unterschiedlichen Variationen betrieben werden - bis zur Zurücklegung von bestimmten Leistungsdistanzen. Es hat darüber hinaus einen hohen Geselligkeitswert und kann bis ins hohe Alter ausgeübt werden.

Das Bergpanorama beim Wandern geniessen
Das Bergpanorama beim Wandern geniessen

So vielseitig ist wohl keine sportliche Freizeitbetätigung: Das Wandern bringt nicht nur all die Vorteile des Sports und der Bewegung mit sich, sondern verbindet auch vieles. Es wird heute anders betrieben als früher, wo eher das Naturerlebnis im Vordergrund stand.

Es hat viele Gesichter, die sich in den Veranstaltungstiteln wie Nachtwanderung oder Weinlagenwanderung widerspiegeln. Mit dem Wandern werden vielfach andere Aktivitäten wie Besichtigungen oder Besuche von Musikveranstaltungen verbunden. Es kann sowohl in Gemeinschaft als auch allein ausgeübt werden, es ist Natur- und Landschaftserkundung.

Wandern geht überall!

An so vielen Orten wo man Wandern kann, kann vermutlich keine andere Sportart ausgeübt werden. Es ist wetterunabhängig und bedarf keiner besonderen Voraussetzungen wie zum Beispiel Windsurfen. Wandern

  • muss nicht erlernt werden
  • bedarf keine besonderen Gerätschaften und
  • kann von Kindesbeinen an bis ins hohe Alter betrieben werden.

Die richtige Ausrüstung ist wichtig

Für einen erfolgreichen und angenehmen Wandertag sind die richtigen Wanderschuhe unerlässlich. Sie sollten ein griffiges, rutschfestes Profil haben und, für einen optimalen Halt, den Knöchel umschließen.

Wanderstöcke bzw. Nordic Walking Stöcke sind gerade in den Bergen zu empfehlen, da sie die entsprechende Unterstützung geben und bieten zudem den Vorteil, dass auch die Arme trainiert werden.

Gut für die Nerven

Die ausdauernde Bewegung spricht zunächst das Nervenzentrum an. Dieses produziert mehr Botenstoffe, die an die Synapsen der Muskelfasern weitergeleitet werden. Es kommt zu einem schnelleren Reaktionsvermögen, was wiederum zu einer besseren Beweglichkeit beiträgt. Obendrein stellt der Körper mehr Dopamin bereit, das im Volksmund als Glückshormon bezeichnet wird.

In der Praxis bedeutet diese Hormonumstellung, dass Wandern Stress abbauen kann. Der Wanderer muss nicht unbedingt ein ständig vor Freude jubelnder Mensch sein, eine innere Zufriedenheit ist aber für ihn typisch.

Gut für die Lungen

Das Wandern führt auch zu einer besseren Lungentätigkeit, wodurch die Sauerstoffzufuhr optimiert wird. Der Sauerstoff steht den Muskeln sowie sämtlichen inneren Organen zur Verfügung, wodurch sie effektiver arbeiten können.

Der Stoffwechsel wird aktiviert. Dies führt dazu, dass Schlacken und Giftstoffe schneller aus dem Körper geleitet werden.

Gut für Herz und Blutdruck

Kalorien werden schneller verbrannt. Und nicht zuletzt wird das Herz-Kreislauf-System angeregt. Wer unter zu niedrigem Blutdruck leidet, kommt wieder in Schwung.

Aber auch Menschen mit hohem Blutdruck profitieren vom Wandern, ebenso wie von allen anderen Ausdauersportarten. Der Herzschlag reguliert sich, der Blutdruck sinkt.

  • Braune Wanderschuhe stehen auf einem kleinen Felsen im Gebirge, in einem Schuh stecken Blumen

    © Jenny Sturm - www.fotolia.de

  • Promenade in Riva del Garda am Gardasee mit Blick auf Segelboote

    © autofocus67 - www.fotolia.de

  • Landschaftsaufnahme Spullersee mit Bergen

    © Christa Eder - www.fotolia.de

Empfohlene Trainingsintensität

Gesunde Vorzüge:

  • schnellere Reaktionen
  • bessere Beweglichkeit
  • Glücksgefühle
  • Stressabbau
  • mehr Sauerstoff
  • Blutdrucksenkung
  • Entschlackung

Wandern ist eine sanfte Sportart und ist somit idealer Gesundheitssport, der die Gelenke und Sehnen nicht überstrapaziert und auch wenig Verletzungspotenzial in sich birgt. Regelmäßig und lang betrieben, fördert es

Allerdings unterscheidet sich das gemütliche Wandern in der Ebene vom Bergwandern, das mit ungleich größerer körperlicher Anstrengung betrieben wird.

Um einen tatsächlichen gesundheitlichen Effekt zu erzielen, reicht es allerdings nicht aus, ab und an die Wanderschuhe anzuziehen. Im Gegenteil, dann kann es zu Überforderungen kommen. Empfehlenswerter sind wöchentliche, besser noch zwei- bis dreimalige Wanderungen pro Woche, wobei die Distanz der Strecke mit der Zeit zunehmen darf. Dabei sollte die Wanderzeit nicht unter einer halben Stunde liegen.

Zu Beginn tun es

So kann man seinen Organismus auf die Belastung vorbereiten. Wie bei jedem anderen Sport auch, ist es beim Wandern wichtig, dass Anfänger zuerst mit kurzen, weniger anspruchsvollen Strecken beginnen und dann die Häufigkeit und Dauer der Wanderungen langsam steigern.

Sportinteressierte über ca. 50 Jahren sollten vor dem Start einen Gesundheitscheck beim Arzt durchführen lassen. Vor allem nach einer längeren Bewegungspause ist ein Belastungs-EKG ratsam, denn nicht alle Sportarten sind für jeden und für jedes Alter geeignet. Bei akuten Gelenkproblemen, wie zum Beispiel schweren Arthrosen oder neurologischen Problemen, ist dringend von größeren sportlichen Aktivitäten abzuraten.

Wandern mit künstlichem Hüft- oder Kniegelenk - worauf zu achten ist

Eine künstliche Hüfte ist beim Wandern nicht hinderlich
Eine künstliche Hüfte ist beim Wandern nicht hinderlich

Unfälle, körperliche Gebrechen, das voranschreitende Alter - immer mehr Menschen lassen sich künstliche Gelenke einsetzen, um damit ihre Bewegungsfähigkeit zu verbessern. Insbesondere die Knie- und Hüftgelenke sind davon betroffen. Mit einer Wanderung kann die Genesung in solchen Fällen beschleunigt werden.

Den Heilungsverlauf unterstützen

Nach einer Operation, bei der der Körper mit einem künstlichen Gelenk versehen wurde, scheuen viele Betroffene die Bewegung. Doch darin muss nicht der schnellste Weg zur Regeneration liegen.

Sinnvoller gestaltet es sich, kleinere Spaziergänge zu unternehmen oder sogar simple Wanderungen zu absolvieren. Anfangs natürlich im seichten Gelände. Auf diese Weise wird die Koordinationsfähigkeit der körpereigenen mit den künstlichen Gelenken geschult - eine Grundvoraussetzung des sicheren, bequemen und schnellen Laufens.

Sofern die Wanderstrecke gut gewählt sowie den individuellen Bedürfnissen angepasst ist und darüber hinaus immer wieder über Möglichkeiten zur Pause verfügt, steht einem Gang in die Natur nichts im Wege.

Der Ausflug wird physisch und psychisch zur Heilung beitragen.

Auf die Hilfsmittel kommt es an

Ganz so einfach ist das Vorhaben dann allerdings doch nicht. Das künstliche Gelenk - sei es im Knie, sei es in der Hüfte - wird noch nicht belastbar sein und bedarf daher der Unterstützung.

Der Betroffene sollte deshalb auf die Mitnahme von einem, idealerweise sogar zwei Gehstöcken achten. Mit diesen kann er das Körpergewicht verlagern und somit von dem neuralgischen Punkt des lädierten Gelenks fernhalten.

Empfehlenswert sind darüber hinaus Wanderschuhe mit einem hohen Schaft. Sie sichern das Bein und verleihen ihm Stabilität. Ebenso sollten sie über eine weiche Sohle verfügen, um einen geschmeidigen und gedämpften Schritt zu gewährleisten, der auch manchen Fehler in der Vorwärtsbewegung erlaubt.

Den individuellen Zeitplan beachten

Die Frage, wann eine solche Wanderung nach der Operation erfolgen kann, lässt sich nicht pauschal beantworten. Ratsam ist es, die Intensität bereits während der Rehabilitation zu erhöhen. Dafür werden Ärzte und Mediziner einen persönlichen Plan erstellen, der

  • die Stärkung der Muskeln
  • das umfassende Körpertraining sowie
  • die Feinheiten des Laufens

beinhaltet. Während dieses Prozesses ist eine Wanderung natürlich wenig sinnvoll. Mit voranschreitender Dauer, bei der der Patient an Sicherheit und Körpergefühl gewinnt, können erste Spaziergänge aber empfehlenswert sein - üblicherweise nach vorheriger Abstimmung mit den behandelnden Medizinern.

Schon bald werden diese auch ihr grünes Licht für einen Ausflug in das ebene Gelände geben, oder diesen sogar von sich aus anregen.

Ein simples Areal wählen

Doch Wanderung ist nicht gleich Wanderung. Das Profil der Strecke kann den Heilungsverlauf unterstützen - oder ihn durchkreuzen. Letzteres ist häufig dann der Fall, wenn sich die sanften Hügel in kleinere Berghänge verwandeln, der Untergrund von Wiese und Sandweg dem Steinmassiv weicht und sich insgesamt ein steileres oder unwegsames Gelände ergibt.

Wichtig ist es, nach dem chirurgischen Eingriff die Kräfte nicht zu überschätzen. Die Ausflüge sollten zunächst in ebenen Lagen begonnen werden - selbst dort gibt es genug zu entdecken.

Erst nach und nach darf das Terrain etwas schwieriger werden und die eine oder andere kleine Herausforderung bereithalten. Auch diesbezüglich erweist sich eine vorherige Absprache mit dem behandelnden Arzt aber als ratsam.

Berge stellen kein Hindernis dar

Eine weitere Möglichkeit, die Sicherheit des Gehens zurückzuerlangen, kann in solchen Wanderungen liegen, die in bergigem Gelände stattfinden. Hierbei ist aber auf bestimmte Voraussetzungen zu achten, um den Körper nur sanft zu belasten.

Als sinnvoll erweist es sich, zunächst lediglich bergab zu laufen, sich andererseits aber bergauf mit der Seilbahn fahren zu lassen. Derartige Ausflüge werden als sehr schonend wahrgenommen, zeitigen jedoch einen erheblichen Einfluss auf die Kräftigung der Muskeln sowie die Verbesserung des Koordinationsgefühls.

Auch in diesem Rahmen ist aber auf festes Schuhwerk sowie unterstützende Gehstöcke zu achten. Ebenso ist von einem Terrain abzuraten, das nicht befestigt oder anderweitig schwer passierbar ist.

Auf das eigene Gefühl hören

Doch selbst die beste Ausrüstung und ein ausgeklügeltes Streckenprofil bewahren den Betroffenen nicht vor Verletzungen, wenn dieser sich nicht sicher fühlt. Das hauptsächliche Kriterium, ob und wann eine Wanderung stattfinden darf, liegt daher in der eigenen Wahrnehmung.

  • Ist der Tritt noch nicht rund,
  • schmerzt es beim Auftreten oder
  • wird das Laufen insgesamt als unbequem empfunden,

so sollte von einem Ausflug abgeraten werden. In diesem Falle wären die körperlichen Grundlagen zunächst in der Rehabilitation zu legen, ehe es wenige Wochen später dann tatsächlich in das freie Gelände geht. Je besser eine Wanderung in den postoperativen Heilungsverlauf einbezogen wird, desto eher kann sie dort unterstützend eingreifen.

  • 3D Grafik Hüfte Hüftschmerzen in blau und pink

    © Sebastian Kaulitzki - www.fotolia.de

  • Grafik Körper mit Knieschmerzen

    © axel kock - www.fotolia.de

  • Arzt erklärt Patientin am Modell ein Gelenk

    ° - photography - www.fotolia.de

Gesundheitswandern: Kraft schöpfen auf dem Wanderweg

Kraft tanken beim Wandern
Kraft tanken beim Wandern

Dass Wandern entspannend und gut für die Gesundheit ist, ist seit Jahrhunderten kein Geheimnis mehr. Ein neuer Trend ist das Gesundheitswandern, das auf speziellen Wegen neue Anreize bietet.

Beim Gesundheitswandern wird der

  • regenerierende
  • stressabbauende und
  • entspannende

Effekt des traditionellen Wanderns noch einmal stärker in den Vordergrund gerückt. Entlang der Wanderstrecke bieten sich es immer wieder Anregungen zur Gesundheitsförderung.

Übungen und Informationen zur Gesundheitsförderung

Auf den Etappen gibt es gezielte Übungen zur Kräftigung von Muskeln und Kreislauf und zur Entspannung für die Seele. Noch dazu stehen Tafeln auf der Wegstrecke, die Informationen und Gesundheitstipps geben, aber auch über die typischen Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Beschwerden, Diabetes und Adipositas aufklären.

Doch der Wandernde muss sich deswegen nicht schlecht fühlen, denn er tut in diesem Moment etwas Wirksames, um all diesen Erkrankungen vorzubeugen: Wandern stärkt wie bereits erwähnt das Herz, die Muskeln und das Immunsystem. In Deutschland gibt es bereits verschiedene therapeutische Wanderwege, zum Beispiel im nördlichen Teutoburger Wald.

Gleichzeitig entspannen beim Yoga-Wandern

Das Yoga-Wandern ist eine Kombination aus rhythmischem Atmen und angepasster Bewegung. Das Ziel des Yoga-Wanderns besteht in der Kräftigung des Körpers sowie der Stärkung des Geistes und der Seele.

Das Yoga-Wandern kombiniert zwei Sportarten, die der Kräftigung des Körpers und gleichzeitig der Entspannung des Geistes dienen. Sie harmonisieren Bewegungsabläufe und führen insgesamt zu einem besseren Wohlbefinden des Menschen.

Während der Sportart Yoga insbesondere das bewusste Atmen zuzuschreiben ist, wird beim Wandern das Augenmerk hauptsächlich auf die Bewegung gelegt. Beim Yoga-Wandern verbindet man beide Komponenten miteinander.

Ziel, Wirkung und Durchführung

Durch die bewusste Atmung bewegt sich der Körper besonders aktiv. Anders herum sorgt das zügige Gehen dafür, dass eine sehr tiefe Atmung erreicht wird, die den Körper mit ausreichend Sauerstoff versorgt und das Lungenvolumen erhöht.

Der Effekt der Entspannung und der Kräftigung des Geistes wird beim Wandern eher "nebenbei" erreicht. Yoga hingegen sorgt für ein höheres Bewusstsein, so dass die Harmonisierung von Körper und Geist noch intensiver zu spüren ist.

Das Yoga-Wandern lässt sich am besten in der Natur durchführen. Der Anblick reizvoller Landschaften und die frische Luft sorgen dafür, dass der Wanderer die noch recht neue Sportart mit allen Sinnen erleben kann.

Yoga im Wald und der Natur zur Entspannungen während einer Wanderung
Yoga im Wald und der Natur zur Entspannungen während einer Wanderung

Das Ziel der geführten Yoga-Wanderungen besteht darin, dass die Teilnehmer zu einem neuen Bewusstsein sich selbst gegenüber und auch gegenüber der Natur gelangen. Wer an geführten Yoga-Wanderungen im Gebirge teilnimmt, darf von so manchem Berggipfel eine unvergessliche Aussicht genießen.

In der Regel finden Yoga-Wanderungen im Gebirge nur in kleinen Gruppen statt, in denen sich die Teilnehmer häufig auf ungefähr demselben Trainingslevel befinden. So müssen keine großen Belastungsdifferenzen ausgeglichen werden, die zwischen Neueinsteigern und Profis bestehen würden. Dennoch wird sich der Yoga-Lehrer jedem seiner Schüler intensiv widmen, um eventuelle Fehler zu korrigieren.

Angebote

Leider ist es nicht jedem Yoga-Wanderer möglich, im Freien zu trainieren. Vielleicht ist die Wanderroute zu weit entfernt. Manchmal spielt aber auch das Wetter nicht mit. Alternativ lässt sich das Yoga-Wandern im Indoor-Bereich ausführen.

Spezielle Kurse werden als Einzel- oder Gruppenseminare in Yoga-Schulen oder in Fitness-Centern angeboten. Auch hier wird in eher kleinen Gruppen trainiert, damit der Effekt der Ruhe und Entspannung nicht verloren geht.

Wer die Grundregeln des Yoga-Wanderns bereits beherrscht, ist durchaus in der Lage, einzelne Elemente dieser Sportart geschickt in seinen Alltag einzubauen, so dass sich aktive Erholungsphasen selbst in die Mittagspause integrieren lassen.

  • Nach einer auf diese Weise effektiv genutzten Zeitspanne fällt das Arbeiten wieder leichter.
  • Die Konzentrationsfähigkeit ist gestiegen und
  • stressige Arbeitsphasen lassen sich einfacher bewältigen.