Neuer Trend im Bergsteigen: Klettersteiggehen in den Alpen immer beliebter

Von Ingo Krüger
4. April 2014

Bergsteigen liegt im Trend. Der milde Winter sorgt dafür, dass schon früh im Jahr mehr Menschen in den Hochgebirgen klettern als gewöhnlich. Doch der Sport hat auch seine gefährlichen Seiten.

Immer wieder überschätzen Freizeit-Kraxler Kraft und Ausdauer, die nicht ausreicht, um Hin- und Rückweg zu schaffen. Andere sind plötzlich wie gelähmt und trauen sich weder vor noch zurück. Dann muss die Bergwacht zu einem Einsatz ausrücken.

Mehr als jeder dritte Notruf lässt sich auf eine sogenannte Blockierung zurückführen. Dank moderner Orientierungshilfen (GPS) werden die Alpintouristen meist schnell gerettet.

Anfänger interessieren sich immer mehr für Klettersteiggehen

Der Deutsche Alpenverein (DAV), die größte Bergsteigervereinigung der Welt, gewinnt immer mehr Mitglieder. In den vergangenen 14 Jahren erhöhte sich deren Zahl von gut 620.000 auf fast 1,1 Millionen. Neben dem klassischen Bergsteigen und Wandern begeistern sich vermehrt Freizeitsportler für das sogenannte Klettersteiggehen.

Diese Mischform von Klettern und Wandern erfreut sich immer größerer Beliebtheit. Sie bietet einem großen Personenkreis ohne allzu viele Vorkenntnisse Bergerlebnisse in vergleichsweise extremem Gelände. Doch auch diese Aktivität ist nicht ohne Risiko.

Stahlseile vermitteln zwar das Gefühl von Sicherheit, doch unzureichende Vorbereitung, mangelhafte Ausrüstung oder falsches Verhalten können schnell zu gefährlichen Situationen führen.

Alpenverein kritisiert den neuen Trend

In den letzten Jahren ist nach Ansicht des DAV ein alpenweiter Trend zur Neuerschließung von Klettersteigen zu beobachten. Gerade Touren mit den höchsten Schwierigkeitsstufen sind derzeit angesagt, es gibt einen regelrechten Wettlauf um den Titel des schwierigsten Klettersteigs.

Der Oesterreichische Alpenverein (OeAV) warnt daher, dass die Zielgruppe für Klettersteige keine Anfänger sein dürften. Angesprochen seien ambitionierte Bergwanderer, die etwas Nervenkitzel und die Luft unter den Sohlen suchen.