Ist die Besteigung des Mount Everest immer noch ein Wagnis?

Ist die Besteigung des Mount Everest immernoch ein Wagnis? Wie lange sollte man sich darauf vorbereiten und wie lange sollte man sich dafür Zeit lassen?

Antworten (2)

Die Antwort von Frank Gross war sehr gut. Allerdings an Monty: Wer eine solche Frage in diesem Forum hier stellt, wo man schon auf einfachste Fragen zu Alpenwanderungen mit gefährlichem Halbwissen bedacht wird, sollte an den MtE lieber nicht erst denken. Vielleicht hilft eine Alpentour MIT Bergführer wenigstens für das erste Bewußtsein...

Natürlich ist die Besteigung des Everest ein Wagnis, nicht umsonst haben mehr als 180 Menschen ihr Leben dort lassen müssen und liegen zum Teil durch Kälte konserviert quasi direkt an den Aufstiegsrouten.
Der Everest gilt allerdings unter den Extrembergsteigern als eher einfacher Berg, der mit relativ wenig Fachwissen und Training bestiegen werden kann. Was jedoch nicht heißen soll dass man ohne jegliche Übung und Kenntnisse das Abenteuer Everest angehen sollte.
Es gibt wohl auch nicht eine vorbestimmte Zeit wie lange man sich darauf vorbereiten muss. Ich würde mal pauschal sagen man sollte mindestens 1 Jahr lang joggen, Fahrrad fahren, klettern, Expeditionsberichte lesen, Ausrüstungswerkzeuge testen (Eispickel, Schuhe, ...)
Die eigentliche Besteigung des Everest beginnt mit dem Flug nach Kathmandu. Von hier aus sind es mehrere Tage Anreise mit Flugzeug (nach Lukhla), Yaks und zu Fuss. Das Basislager liegt bei ca. 5.300 m und schon hier ist die Luft sehr dünn. Durch die mehrtägige Anreise sollte man sich allerdings bei der Ankunft am Basislager schon halbwegs aklimatisiert haben. Vom Basislager aus wird ein paar Tage später ein weiteres Basislager in ca. 6.400 m Höhe installiert, das sogenannte vorgeschobene Basislager oder auch ABC. von hier aus koordinieren die Sherpas und Bergführer dann den Aufstieg, der normalerweise über weitere 5 bis 7 Hochlager (je nach Route) zum Gipfel führt. Man kann also ungefähr 6 Wochen reine Expeditionszeit rechnen.
Es gibt mehrere Routen auf den Everest hinauf, aber nur zwei wirklich klassische : die Nordroute über den Nordsattel und den First bzw Second Step. Sie ist die augenscheinlich einfachere Route da sie flacher zu gehen ist aber sie ist um einiges länger von der Wegstrecke her sodaß sie deswegen in Wirklichkeit die schwierigere ist. Die Hillary-Route über den Südsattel und Hillary Step ist die einfache aber steilere Variante. Man sollte hierbei schon Eisklettern können.
Der günstigste Zeitpunkt für eine Besteigung ist im Frühjahr (April/Mai) da hier immer wieder Zeitfenster mit wochenlangem günstigen Wetter herrschen können. Jedoch kann es auch sein dass der Wettergott nicht mitspielt und man im extremen Wind steigt oder bei heftigen Schneefällen. Theoretisch kann jeder mit dem nötigen Kleingeld (bis zu 65.000 Dollar) auf den Everest, aber man sollte hierbei nicht vergessen : Ein falscher Schritt, eine Lawine oder schlechtes Wetter können schon den Tod bedeuten. Bricht man in 8.000 Metern zusammen ist es kaum möglich gerettet zu werden da jeder mit sich selbst beschäftigt und zum Teil sehr entkräftet ist. Am besten man liest sich bekannte Literatur durch wie Jon Krakauser's "In eisigen Höhen".
Ich hoffe ich konnte ein wenig Klarheit in die Unklareit bringen :-)

schöne grüsse

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