Barfußlaufen - sinnliches Training für die Muskulatur und Hilfe gegen Fehlstellungen

Von Dörte Rösler
29. April 2014

Unsere Füße leben seit Jahrhunderten als Gefangene. In Schuhe gezwängt verkümmern ihre Muskeln, die Zehen werden deformiert und der Tastsinn bildet sich zurück. Nicht nur Sportler sollten sich deshalb an unsere Vorfahren erinnern und öfter mal barfuß laufen.

Einfach zu Hause die Schuhe ausziehen und in Socken über Fliesen, Dielen und Teppiche spazieren - schon im Alltag lassen sich Fußmuskeln trainieren. Ein Reich der Sinne für Zehen und Sohle sind Barfußparks. Der größte deutsche Park in Dornstetten lockt jährlich 170.000 Besucher auf ungewohntes Terrain. Von schlüpfrigem Lehm über abgeschliffene Glasscherben bis zu Holz und Kies. Schon kleine Unebenheiten im Untergrund führen zum sinnlichen Aha-Erlebnis.

Den Füßen durch Barfußlaufen was Gutes tun

Wer regelmäßig auf nackten Füßen läuft, regt zudem die Reflexzonen in der Fußsohle an und kann damit dem gesamten Organismus stimulieren. Wenn Muskeln, Bänder und Sehnen sich durch das Tragen von Schuhen zurückgebildet haben, lassen sie sich durch Barfußgehen wieder trainieren. Das beugt Fehlstellungen vor, in gewissem Umfang lassen sich bestehende Schäden sogar revidieren.

Ältere Menschen können zum Beispiel in Socken den Vorderfußgang trainieren. Durch die Stärkung der Sehnenplatte in der Fußsohle und eine Unterstützung der Achilles-Sehne wird auch die Wirbelsäule entlastet.

Wann auf Barfußlaufen verzichtet werden sollte

Vorsicht allerdings bei deformierten Knochen, Neuropathie oder Diabetes. Der diabetische Fuß profitiert zwar von der guten Durchblutung beim Laufen, da die Schmerzempfindung gedrosselt ist, bleiben aber auch Verletzungen oft unentdeckt. Eine Alternative zum Barfußlaufen sind dann Fünf-Finger-Schuhe. Sie umschließen jeden einzelnen Zeh und schützen so vor Läsionen. Die extrem leichte und flexible Sohle erlaubt dennoch die gleichen Bewegungen wie mit nackten Füßen.