Torwarthandschuhe - Anforderungen und Pflegetipps

Torwartschuhe sind Teil der Schutzausrüstung des Torwarts. Ihre Aufgabe besteht darin, die Hände des Torwarts zu schützen; insbesondere sollen sie das Umknicken der Finger verhindern und den Aufprall des Balls dämpfen. Außerdem sorgt der Grip der Handschuhinnenfläche dafür, dass der Ball besser gehalten werden kann. Informieren Sie sich über die Merkmale von Torwarthandschuhen, und holen Sie sich Tipps zur Pflege.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Torwarthandschuhe - Merkmale und Unterschiede

Torwarthandschuhe sind der wichtigste Teil der Schutzausrüstung des Torwarts. Die Handschuhinnenfläche aus Hartschaum federt den Aufprall des Balls in der Hand ab; die aufgebrachte Latexbeschichtung verschafft dem Handschuh eine sichere Haftung mit der Balloberfläche.

Torwarthandschuhe wurden in den 70er Jahren entwickelt. Es handelte sich bei den ersten Modellen um Handschuhe mit Hartgummibelägen, später wurden daraus Soft-Grip-Beläge.

Inzwischen unterscheidet man diverse Beläge und Schnitte, wobei Modelle mit Innen- oder Außennaht zur Auswahl stehen. Bei Letzteren handelt es sich um traditionelle Torwarthandschuhe.

Unterschiedliche Schnitte und Beläge

Torwarthandschuhe werden in diversen Schnitten angeboten. Sie können entweder eine Außen- oder eine Innennaht besitzen.

Als dritte Variante werden Torwarthandschuhe in der so genannten Roll-Finger-Ausstattung angeboten. Bei letzteren Modellen reicht der Innenflächenbelag bis über die Finger hinaus und endet auf dem Handrücken.

Möglich ist auch, den Roll-Finger lediglich am Daumen zu verwenden. Wenngleich die Sensibilität der Finger mit der Größe des Belags abnimmt, erhöht sich die Auflagefläche für den Ball deutlich.

Daneben werden relativ eng anliegende und weiter geschnittene Modelle angeboten. Einige Handschuhe sind kurz gehalten, andere reichen über den Handgelenkbereich hinaus. Das Klettband kann dünn oder gepolstert sein.

Je nach Hersteller variieren die Bezeichnungen der jeweiligen Schnitte. Welche Schnittvariante zum Einsatz kommt, entscheidet der Torwart nach individuellen Vorlieben.

Die Innenhandbeläge

Das Besondere an Torwarthandschuhen ist ihre spezielle Innenfläche. Diese wird aus einer Latex-Kombination gefertigt. Je nach Modell beträgt die Stärke der Innenhandbeläge zwischen 2 und 4 Millimeter. Je nach Zusammensetzung des Latexgemisches mit anderen Komponenten unterscheiden sich deren Härtegrad und Grip.

Grundsätzlich sind härtere Modelle preisgünstiger, dafür bieten sie weniger Haftung. Preisintensivere Modelle sind weicher, gewähren einen guten Grip und werden langsamer porös. Voraussetzung ist allerdings eine gute Pflege.

Fußball: Hände eines Torwarts bei Abwehr
Fußball: Hände eines Torwarts bei Abwehr

Modelle für unterschiedliche Spielfelder

Nicht die individuellen Vorlieben, sondern die Beschaffenheit des Spielfeldes entscheidet darüber, welchen Belag die Torwarthandschuhe besitzen sollten. Während frühere Torwarthandschuhe alle identisch aussahen, bieten Hersteller inzwischen Modelle an, die für spezielle Untergrundsituationen konzipiert wurden. Unterschieden werden Latexbeläge für

  • Rasen
  • Kunstrasen
  • Asche und
  • den Hartplatz.

Grundsätzlich werden die Beläge im so genannten Sandwich-Verfahren hergestellt. Das heißt, dass sie aus unterschiedlichen Schichten bestehen. Die Gesamtstärke der Beläge variiert durchschnittlich zwischen 2 und 4 Millimetern.

Jeder Hersteller patentiert seine Beläge anders, dennoch kann man davon ausgehen, dass Hartplatzbeläge in der Regel dünner sind als Nasswetterbeläge. Damit Letztere ihre volle Funktionsfähigkeit entwickeln können, besitzen besonders hochwertige Modelle spezielle Einsätze, die vor dem Spiel für einige Zeit im handwarmen Wasser eingeweicht werden.

Sie bestehen aus speziellen Materialkombinationen, die erst im nassen Zustand ihre Wirkung entfalten und den sicheren Grip gewährleisten. Je nach Modell variiert auch die Struktur der Beläge, wobei an Allwetterhandschuhen glatte Beschichtungen die Regel sind.

Bestes Material: Bei der Auswahl des Materials für Torwarthandschuhe steht deutscher Latex für besondere Qualität.

Anforderungen: Tipps zur Auswahl

Es gibt einige Mekrmale, die für qualitativ hochwertige Torwarthandschuhe sprechen. Am wichtigsten ist der Grip, der durch das verwendete Latex gewährleistet werden soll.

Bei diesem sollte man vor allen Dingen auf die Herkunft achten. Wer in diesem Zusammenhang die höchste Qualität bekommen möchte, sollte auf die Bezeichnung German Latex achten.

Was den Schnitt angeht, muss der Spieler einfach einige Modelle ausprobieren, um das für sich passendste zu wählen. Häufig werden Torwarthandschuhe mit Innennaht empfohlen, da diese stets einen guten Sitz und ausreichend Grip garantieren.

Apropos Sitz: natürlich sollte ein Torwarthandschuh nicht verrutschen. Gute Ware erkennt man an einen Eistieg in Form einer elastischen Bandage - geschlitzt sollte der Einstieg nicht sein, denn auch wenn dadurch das An- und Ausziehen einfacher erfolgen mag, wird man an Komfort einbüßen müssen. In diesem Zusammenhang sollte auf die Pull-Loop Lasche geachtet werden: sie ermöglicht ein einfacheres Ausziehen.

Beim Verschluss der Handschuhe haben sich die Varianten der umlaufenden 360°-Lasche aus Latex (made in Germany) sowie das so genannte Stretch Strap, welches man anderthalbfach um das Handgelenk wickelt, als beste Varianten erwiesen. Sie sind schnell geschlossen und sorgen für einen sicheren Sitz.

Die Oberhand des Torwarthandschuhs sollte ebenfalls aus deutschem Latex bestehen. Mit diesem ist ein kontrolliertes Fausten möglich. Wichtig ist zudem ein Anteil an Air-Mesh, welcher für einen guten Feuchtigkeitstransport sorgt.

Hochwertige Handschuhe, die eine lange Lebensdauer versprechen, verfügen über eine Dehnungsfuge zwischen dem Daumen und dem Zeigefinger. Sie sorgt dafür, dass ein Einreißen des Materials an dieser Stelle vermieden wird.

Junge in rosa Torwarttrikot fischt einen Ball aus dem Winkel
Junge in rosa Torwarttrikot fischt einen Ball aus dem Winkel

Säuberung und Pflege

Der Torwarthandschuh kann nach einer gewissen Zeit der Verwendung an allen Stellen Schäden aufweisen. Am meisten gefährdet jedoch sind die Handschuhinnenflächen.

Zum einen nutzen sie durch ständige Ballkontakte, die mit unterschiedlichen Verschmutzungen und Nässe einhergehen, ab. Zum anderen sind sie starken Umweltbedingungen, beispielsweise Sonnenbestrahlung, ausgesetzt.

Nach jedem Spiel sollten die Handschuhe gründlich gesäubert werden, damit der Schmutz sich nicht in den Poren festsetzen kann. Vor dem Spiel empfiehlt sich ein Anfeuchten der Handinnenflächen. Dies trägt gleichzeitig zu einer Verbesserung der Haftung bei.

Der am Handgelenk angebrachte Klettverschluss sollte beim Öffnen stets sorgsam betätigt werden, um ein Abreißen des Klettbandes zu verhindern. Das regelmäßige Entfernen von anhaftenden Verunreinigungen sorgt dafür, dass das Klettband seine Funktion lange Zeit erfüllen kann.

Bei geringen Verschmutzungen der Torwarthandschuhe reicht das Abbürsten oder Abwischen mit einem trockenen Tuch aus. Bei stärkeren Verschmutzungen sollten die Handschuhe gewaschen werden.

Dies allerdings im Handwaschgang und mit einer geringen Dosis Handwasch- oder Feinspülmittel. Im Handel werden alternativ so genannte Handschuhreiniger in flüssiger Form oder als Spray angeboten.

Das anschließende Trocknen der Torwarthandschuhe darf keinesfalls in der Sonne, im Wäschetrockner oder auf der Heizung erfolgen, da der Hartschaum leicht brechen kann. Empfehlenswert ist die Lagerung bei Zimmertemperatur in einem gut durchlüfteten Raum.