Tauchmasken - Merkmale und Formen

Tauchmasken, die auch als Taucherbrillen bezeichnet werden, gehören zur Ausrüstung im Tauchsport. Sie verhindern das Eindringen von Wasser in Augen und Nase des Tauchers und ermöglichen unter Wasser eine gute Sicht. Auch wenn Tauchmasken sich in ihrem Aufbau gleichen, kommen unterschiedliche Formen zum Einsatz. Informieren Sie sich über Merkmale und Formen von Taucherbrillen.

Von Kai Zielke

Tauchmasken - Merkmale und Aufbau

Bei einer Tauchmaske, auch Tauchermaske, Taucherbrille oder Druckausgleichmaske genannt, handelt es sich um einen Teil der Tauchausrüstung. Tauchmasken bestehen aus einem Gummi- oder Silikonkörper mit doppelten Silikon-Dichtlippen, die den Abschluss der Tauchmaske bilden und am Gesicht des Tauchers eng anliegen.

Sie verhindern einen Wassereintritt und ermöglichen dem Taucher eine freie Sicht unter Wasser. Einmal angedrückt, saugen sie sich an der Haut fest.

Die Tauchmaske ist von der Schwimmbrille zu unterscheiden. Letztere verfügt über kleinere Gläser und besitzt auch keinen Nasenerker.

Die Bänderung ist deutlich einfacher. Die Tauchmaske besteht somit aus

  • einer Sichtscheibe
  • einem Nasenerker
  • einem doppelten Abdichtungsrand und
  • einem meist zweigeteilten Kopfband.
Blonde Frau posiert in Neoprenanzug und mit blauer Tauchmaske um den Hals vor weißem Hintergrund
Blonde Frau posiert in Neoprenanzug und mit blauer Tauchmaske um den Hals vor weißem Hintergrund

Das Sichtglas

Eine im vorderen Teil eingesetzte Scheibe garantiert eine gute Sicht. Sie besitzt keine Wölbung und ist aus Temperglas gefertigt, das besonders bruchfest und belastbar ist.

Die Fixierung der Tauchmaske erfolgt über ein geteiltes, verstellbares Gummiband, welches zusätzliche Schnallen zur Feinjustierung besitzen kann. Die Tauchmaske umschließt im Gegensatz zur Taucherbrille nicht nur den Bereich der Augen, sondern auch die Nase.

Der Nasenerker

Damit der Taucher die Druckverhältnisse in den Ohren ändern kann, indem er beispielsweise in die geschlossene Nase atmet, verfügt die Tauchmaske über einen so genannten Nasenerker. Dieser erlaubt das Zusammendrücken der Nasenflügel, ohne dass die Maske abgenommen werden muss.

Schwarz-gelber Schnorchel und schwarze Tauchermaske liegen nass auf einem Felsen
Schwarz-gelber Schnorchel und schwarze Tauchermaske liegen nass auf einem Felsen

Formen: Bestimmte Modelle für unterschiedliche Zwecke

Unterschiedliche Arten des Tauchsports machen unterschiedliche Formen von Tauchmasken erforderlich. Während Tauchmasken normalerweise nur ein Sichtglas besitzen, werden für Brillenträger Modelle mit zweigeteiltem Sichtfeld angeboten.

Auch Nichtbrillenträger können von ihnen profitieren, da ihre Passgenauigkeit besonders angenehm ist. Die Sicht ist ebenso gut wie mit einer normalen Tauchmaske.

Auch Tauchmasken, die speziell für das Apnoetauchen und Unterwasserrugby konzipiert wurden, verfügen über weniger Innenvolumen als reguläre Masken. Dies erleichtert dem Taucher den Druckausgleich.

Im Gegensatz dazu werden Panorama-Tauchmasken angeboten, die neben dem zentralen Sichtfenster über Seitenscheiben verfügen. Sie eignen sich besonders für die Unterwasserfotografie.

Profi- oder Hobbytaucher?

Tauchermaske mit blauem Band und Schnorchel liegen auf dem Boden neben Tauchern
Tauchermaske mit blauem Band und Schnorchel liegen auf dem Boden neben Tauchern

Berufstaucher stellen andere Anforderungen an die Tauchmaske als Freizeittaucher. Sie müssen selbst bei widrigen Witterungsbedingungen ins manchmal verschmutzte Gewässer. Bei Berufstauchern kommen Vollgesichtsmasken zum Einsatz.

Neben einem Sprechfunk bieten sie die Möglichkeit für einen direkten Anschluss des Lungenautomaten. Vorrichtungen zum Druckausgleich und Anti-Beschlag-Ausrüstungen machen die Vollgesichtsmaske komfortabel.

Tauchhelme

Tauchhelme bestehen aus Metall oder Kunststoff und umschließen den gesamten Kopf des Tauchers. Dieser ist dadurch gut geschützt. Tauchhelme können mit einem Halskragen oder Schulterstück ausgestattet sein, besitzen aber keine Vorkehrungen für den Druckausgleich.

Für Brillenträger: Taucherbrillen mit Sehstärke

Die Taucherbrille ist einer der wichtigsten Ausrüstungsgegenstände beim Tauchen. Sie ermöglicht dem Taucher insbesondere unter Wasser eine gute Sicht. Brillenträger allerdings benötigen Gläser in ihrer Sehstärke, ein normales Sichtfenster reicht ihnen nicht.

Natürlich kann auch ein Brillenträger jede beliebige Taucherbrille verwenden. Voraussetzung dafür ist, dass er Kontaktlinsen trägt.

Allerdings vertragen nicht alle Menschen diese und auch das gewisse Fremdkörpergefühl ist nicht jedem Taucher angenehm. Deshalb muss er nach Alternativen suchen, damit er sich auf den wichtigsten seiner Sinne unter Wasser verlassen kann.

Kaufmöglichkeiten

Viele Modelle von Taucherbrillen lassen sich auf die individuelle Sehstärke des Tauchers anpassen. Wichtig ist natürlich, dass er diese kennt. Ein Besuch beim Optiker ist ratsam, unbedingt kaufen muss man die Brille dort aber nicht.

Wer weiß, welche Dioptrienzahl seine Taucherbrille benötigt und wie groß der Augenabstand ist, kann vor dem Kauf einen Preisvergleich vornehmen. Die Preisunterschiede sind insbesondere im Internethandel beachtlich groß.

Allerdings soll nicht verschwiegen werden, dass es sich bei besonders billigen Angeboten auch um minderwertige Qualität handeln kann. Zerkratzte und zerbrochene Gläser sowie unsaubere Schliffe sind bei Billigmodellen keine Seltenheit. Wer direkt in die Angebote von Herstellern schaut, kann unter Umständen deutlich sparen, da die Händlermarge entfällt.

Vorteile

Grundsätzlich ist eine Taucherbrille mit individueller Sehstärke sehr empfehlenswert, zumal einige Modelle die Möglichkeit bieten, dass die Gläser auswechselbar sind. Verändert sich die Sehstärke, kann die Taucherbrille relativ preiswert umgerüstet werden.

In andere Modelle können entsprechende Linsen eingeklebt werden, die es in unterschiedlichen Dioptrienzahlen zu kaufen gibt. Die Abstände der jeweiligen Dioptrienzahlen betragen jeweils 0,5. Selbst für stark Weit- und Kurzsichtige stehen sie zur Verfügung.

Veränderte Sichtweise

Will der Taucher sich solche Art Linsen zulegen, sollte er beachten, dass die so genannte Brechzahl, an die das menschliche Auge angepasst ist, unter Wasser stärker ist als in der Luft. Dadurch sieht der Taucher ohne Taucherbrille verschwommener.

Mit Maske wird eine Veränderung der eigentlichen Brechzahl erreicht. Im Umkehrschluss sieht der Taucher über Wasser mit der Taucherbrille verschwommener als unter Wasser.

Zusätzlich erscheinen unter Wasser auch Größen und Entfernungen anders, als sie in Wirklichkeit sind. Für den Brillenträger bedeutet dies auch eine Veränderung seiner eigentlichen Glasstärke zwischen 0,25 und 0,5 Dioptrien.

Taucherbrillen mit integrierter Kamera

Taucherbrillen gehören zur Ausrüstung im Tauchsport. Je nach Einsatzbereich besitzen sie eine besondere Form und können zudem mit Vorkehrungen ausgestattet sein, die den Komfort deutlich erhöhen. Noch relativ neu ist die Taucherbrille mit integrierter Kamera.

Taucherbrillen mit integrierter Kamera bieten für den Taucher viele Vorteile. Während er beim Fotografieren mit einer normalen Unterwasserkamera beide Hände benutzt, sind diese frei und können zum Schwimmen benutzt werden, wenn die Kamera an der Taucherbrille befestigt ist. Taucherbrillen mit integrierter Kamera verfügen üblicherweise über große Gläser, die für eine besonders gute Sicht sorgen.

Inbetriebnahme

Die Inbetriebnahme der Kamera kann je nach Modell über handelsübliche Batterien oder Akkus erfolgen. Letztere lassen sich über ein USB-Kabel aufladen.

Dieses ermöglicht auch die spätere Bild- oder Videoübertragung auf den Computer. Entsprechende Software ist im Lieferumfang enthalten.

Beim Kauf sollte allerdings auf die Kompatibilität zum Betriebssystem geachtet werden. Um möglichst viele Aufnahmen machen zu können, steht dem Fotografen ein Speicherplatz zur Verfügung, der in der Regel durch Speicherkarten erweitert werden kann.

Einfache Bedienung

Umständliche Bedienfunktionen an der Kamera entfallen. Der Taucher nimmt mittels Taster über die Maske das Ein- oder Ausschalten des Gerätes vor.

Außerdem besteht die Möglichkeit, zwischen dem Fotomodus und dem Videomodus zu wechseln. Ein Taster ist als Auslöser vorgesehen.

Technische Details

Hersteller versprechen gestochen scharfe Aufnahmen und bieten die Kameras mit unterschiedlich hohen Bildauflösungen an. In der Praxis halten sie qualitativ aber nicht immer, was sie versprechen. Mängel bestehen hauptsächlich in der Belichtung und in der Aufnahmefähigkeit des Objektivs.

Blitzlicht- und Autofocus-Ausstattungen können Abhilfe schaffen. In der Regel liefern hochwertigere und preisintensivere Modelle ohnehin Aufnahmen in besserer Qualität.

Natürlich lassen sich Taucherbrillen mit Kamera nicht bis in unendliche Tiefen mitführen. Hersteller geben in ihren Artikelbeschreibungen an, bis zu welcher Tauchtiefe sie geeignet sind.

Taucherbrillen mit integrierter Kamera sind nicht viel schwerer als normale Taucherbrillen. Trotzdem kann das Gewicht bei den meisten Modellen durch das Abnehmen der Kamera noch einmal minimiert werden. Die Kamera lässt sich dann im übrigen auch für Überwasseraufnahmen verwenden.

Bei der Auswahl der Taucherbrille mit Kamera sollte aber nicht nur auf die Funktionalität der Kamera geachtet werden. Die Passform der Taucherbrille darf ebenfalls nicht außer Acht gelassen werden.