Kinesio-Tapes sind immer öfter zu sehen - doch bringen sie etwas?

Von Cornelia Scherpe
14. Januar 2013

Lange Zeit wusste kaum ein Laie, was sie eigentlich sind, doch inzwischen sind Kinesio-Tapes schon fast so etwas wie salonfähig. Die teils sehr bunten Pflaster werden nicht auf dem Körper angebracht, um dort offene Wunden zu verdecken und so vor Infektionen zu schützen, sondern um die Muskeln zu unterstützen.

Viele Sportler tragen die Tapes inzwischen gut sichtbar. Sie haben natürlich nur an zweiter Stelle einen modischen Wert. In erster Linie geht es darum, Bewegungsschmerzen bei der Aktivität zu verhindern, oder bereits vorhandene Probleme abzumildern. Gerade Leistungssportler wollen sich von einer zugezogenen Zerrung in einem Muskel ungern den nächsten Wettkampf vermasseln lassen. Damit sie nicht ausfallen, setzen sie dann auf Kinesio-Tapes.

Die bis zu fünf Zentimeter breiten Tapes bestehen aus elastischem Material. Sie werden direkt auf die Haut geklebt und erhöhen so die Belastbarkeit ein wenig. Ärzte sehen den Trend zum Tape aus medizinischer Sicht kritisch, denn trotz der Klebebänder bleiben die einmal verletzten Stellen bis zur richtigen Ausheilung definitiv empfindlich. Gerade Hobbysportler überschätzen dann den Wert ihres Kinesio-Tape und können bei intensivem Training die Zerrung verschlimmern.

Insgesamt ist die Studienlage zum Thema auch eher mangelhaft, weshalb Sportwissenschaftler die Anwendung ebenfalls mehr als kritisch sehen. Als Wundermittel sollte man die Kinesio-Tape auf keinen Fall ansehen.

Auch das Anbringen eines solches Klebeverbandes ist nicht so einfach, wie man als Laie glaubt und sollte daher im Idealfall den Experten überlassen werden, Im Zweifelsfall gilt immer: Besser mit dem intensiven Training bis zur vollständigen Heilung warten.