Snowboardschuhe - Merkmale, Arten und Anforderungen

Snowboardschuhe sind Teil der Ausrüstung beim Snowboarding. Ihre Machart beeinflusst die Kraftübertragung vom Fuß auf das Board. Unterschieden werden Snowboardschuhe nach Hard- und Softboots. Dabei gilt, das die weicheren Schuhe scih besser kontrollieren lassen, während bei den Hardboots die Kraftübertragung steigt. Informieren Sie sich über Merkmale und Arten von Snowboardschuhen, und holen Sie sich Tipps zum Kauf.

Von Kai Zielke

Snowboardschuhe - Merkmale und Arten

Bei Snowboardschuhen bzw. Boots handelt es sich um einen essentiellen Teil der Snowboardausstattung. Sie werden mithilfe von unterschiedlichen Bindungen auf dem Snowboard befestigt.

Beeinflusst werden die Reaktionsgeschwindigkeit des Boards sowie die Kraftübertragung. Diesbezüglich gibt es Unterschiede - angeboten werden Soft- und Hardboots.

Hardboots

Hersteller teilen Snowboardschuhe in Hardboots und Softboots ein. Hardboots ähneln Skischuhen, die eine formstabile Hartplastikummantelung besitzen. Allerdings fallen eine trapezförmige, dickere Sohle sowie eine geneigtere Fuß-Schienbein-Achsenführung auf.

Aufgrund des sehr fußnahen Schnitts gewährleisten sie eine hohe Kraftübertragung auf die Snowboardkanten. Trotz ihres hohen Tragekomforts können besonders bei ungeübten Snowboardern schon nach kurzer Zeit Ermüdungserscheinungen auftreten.

Softboots

Softboots besitzen eine Polsterung, die unterschiedlich stark ausfallen kann. Je nach Einsatzgebiet und individuellen Vorlieben wird sich der Fahrer für einen weicheren oder festeren Schuh entscheiden.

Je härter der Schuh, desto größer ist die Kraftübertragung. Je weicher der Schuh, desto besser lässt er sich kontrollieren.

Snowboarder im Sprung vor blauem Himmel
Snowboarder im Sprung vor blauem Himmel

Anforderungen - Tipps zum Kauf

Beim Kauf von Snowboardschuhen gibt es einiges zu beachten. Dabei gilt es zunächst, die Wahl des Modells zu treffen.

Wer überwiegend im Park oder Gelände unterwegs ist, sollte zum Softboot greifen. Vor allem Freerider und Freestyler sind mit diesem Modell gut beraten.

Carver und Racer wählen stattdessen besser Hardboots. Mit diesen kommt man auf harten Pisten, auf denen man besonders kurze Schwünge fährt, besser zurecht.

Die richtige Größe

Damit der Snowboardschuh passt, muss er die richtige Größe besitzen. Herstellerangaben können nach dem Mondopoint-System bemessen sein. Dieses richtet sich nach der Fußlänge in Millimetern.

Eine entsprechende Umrechnung in Zentimeter kann ebenfalls erfolgt sein. In vielen Sportfachgeschäften liegen Vergleichstabellen aus, die sich auf normale Schuhgrößen beziehen.

Dennoch kann es je nach Modell und Hersteller zu Abweichungen kommen, so dass eine Anprobe des Snowboardschuhs vor dem Kauf zu empfehlen ist. Ein richtig sitzender Snowboardschuh liegt eng am Fuß an, scheuert aber nicht.

Beim Kauf von Softboots sollte beachtet werden, dass diese sich im Laufe der Zeit dehnen können. Wird der Softboot nicht eng genug gewählt, kann es nach mehrmaliger Benutzung zum so starken Ausweiten kommen, dass dies die Präzision und die Fahreigenschaften beeinflusst.

Generell sollte der Schuh so groß sein, dass man dessen Spitze mit den Zehen lediglich leicht berührt, wenn man gerade und mit durchgestreckten Beinen steht. Geht man in die Knie, sollte man vorne nicht mehr anstoßen; außerdem darf sich die Ferse nicht nach oben bewegen.

Der Innenschuh

Der Innenschuh von Hard- und Softboots ist gepolstert. Auch die Sohle besitzt eine entsprechende Dämpfung.

Dies kann eine Mittelsohle aus relativ preisgünstigem Ethylenvinylacetat sein. Allerdings besitzt dieses Dämmmaterial keine allzu lange Lebensdauer.

Besser geeignet ist Polyurethan, das im Übrigen auch sehr temperaturbeständig ist. Für einen zusätzlichen Komfort können Luft- oder Gelpolster sorgen.

Snowboarder auf der Piste macht gerade einen Flip
Snowboarder auf der Piste macht gerade einen Flip

Bindungen und Schnürung

Softboots unterscheiden sich außerdem in der Art der Bindung. Senkelschnürungen gehören zu den traditionellen und preiswerten Verschlusssystemen. Ähnlich wie bei anderen Sportschuhen kann es Möglichkeiten von getrennten Schnürzonen geben.

Senkelschnürungen lassen sich leicht bedienen. Reißen die Schnürsenkel, können sie einfach ersetzt werden.

Dennoch besteht das Risiko, dass Schnürsenkel sich lockern. Zudem braucht man beim An- und Ausziehen etwas länger und muss mehr Kraft aufwenden, um die Bänder festzuziehen.

Aktuelle Boa-Systeme lassen sich über ein Rädchen fixieren, das ein Stahlseil sicher justiert. Die Bedienbarkeit ist ebenfalls simpel; zudem können die Boots leicht an- und ausgezogen werden.

Als Nachteil erweist sich die Tatsache, dass man den oberen und unteren Teil des Schuhs nicht verschieden festschnüren kann. Außerdem ist es komplizierter, das Drahtseil bei Verschleiß auszutauschen.

Beim Double Boa-System kommen zwei Drehknöpfe zur Regulierung der Boots im oberen sowie im unteren Bereich zur Anwendung. Man kann diesen somit exakt an die individuellen Bedürfnisse anpassen.

Weicher und Harter Flex

Der Flex eines Snowboardschuhs sagt aus, wie weich oder hart dieser ist. Für einen weichen Flex gilt: er

  • ist fehlervrzeihend
  • gibt ein besseres Boardgefühl und
  • bietet mehr Bewegungsfreiheit.

Ein harter Flex

  • sorgt für mehr Stabilität
  • bietet Kantendruck und
  • gewährleistet bei hohen Geschwindigkeiten eine bessere Kontrolle.