Skibrillen - Merkmale, Typen und Anforderungen

Skibrillen gehören zur Ausrüstung in vielen Wintersportarten. Sie sollen den Sportler vor UV-Strahlung, Blendung, Windzug und Schnee schützen. Damit die Skibrille diese Funktionen erfüllen kann, muss ihre Auswahl sorgfältig erfolgen. Es gibt einige Unterschiede bezüglich der Bauform; außerdem finden sich unterschiedliche Zusatzmerkmale. Lesen Sie über Merkmale und Typen von Skibrillen, und informieren Sie sich über wichtige Anforderungen.

Von Kai Zielke

Skibrillen - Funktion und Formen

Skibrillen gehören zur Ausstattung im Wintersport. Sie schützen den Skifahrer und Snowboarder vor

  • starker Sonneneinstrahlung
  • Blendung und
  • aufgewirbeltem Schnee.

Auch Bergsteiger nutzen Skibrillen, um sich vor einer möglichen Schneeblindheit zu schützen. Der Begriff Skibrille ist gleichbedeutend mit Snowboardbrille.

Unterschieden werden Ski-Goggles und Sport-Sonnenbrillen.

Starke UV-Strahlung kann für das Auge schädlich sein. Die äußere Hornhaut reagiert unter Umständen mit Schneeblindheit, die nicht nur schmerzhaft, sondern in schweren Fällen auch irreparabel ist.

Besonders auf verschneiten Pisten, wo das Sonnenlicht stark reflektiert wird, empfiehlt es sich, präventiv eine Skibrille zu tragen, um Schädigungen dieser Art zu vermeiden. Ohnehin sorgt eine Skibrille für eine bessere Sicht. Zum einen hält sie aufgewirbelten Schnee vom Auge fern, zum anderen lassen ihre speziellen Tönungen Konturen selbst bei Nebel klarer erscheinen.

Blonde Frau mit verschneiter Kapuze und Skibrille lächelt in Kamera
Blonde Frau mit verschneiter Kapuze und Skibrille lächelt in Kamera

Merkmale und Unterschiede bei den Scheiben

Bei den Gläsern bzw. Scheiben der im nächsten Punkt beschriebenen Brillen gibt es verschiedene Filterkategorien. Durchsetzen konnten sich in Sachen Farbfilter die Blueattenuator.

Sie können den hohen Blauanteil des Lichts abschwächen, sodass mehr Kontraste erzielt werden. In Sachen Tönungslichtdurchlässigkeit sind fünf Kategorien möglich; die entsprechende Einheit lautet VLT für "visible light transmission".

  • Kategorie 0 für Flutlicht und starke Bewölkung: 80 bis 100 % VLT
  • Kategorie 1 für wechselnde Verhältnisse: 43 bis 80 % VLT
  • Kategorie 2 für teils sonnige und bewölkte Tage: 18 bis 43 % VLT
  • Kategorie 3 für größtenteils Sonnenschein: 8 bis 18 % VLT
  • Kategorie 4 für Sonnenschein: 3 bis 8 % VLT

Unterschieden werden zwei Arten von Skibrillen.

Ski-Goggles

Ski-Goggles bedecken nicht nur die Augen, sondern etwa ein Drittel des Gesichts. Ihre weiche Gesichtsauflage sorgt dafür, dass kein aufgewirbelter Schnee in die Augen eindringen kann, zudem ist der Jochbeinbereich vor Sonnenbrand geschützt.

Ski-Goggles werden auch als Korbbrillen bezeichnet. Bei Brillenträgern sind besonders große Modelle beliebt, da die Brille unter dem Profil ausreichend Platz findet, wo sie vor Bruchgefahr sowie Verschmutzung geschützt ist.

Seitliche Nahaufnahme einer Skibrille auf dem Gesicht eines Mannes, in der Brille spiegeln sich Sonne und Skigebiet
Seitliche Nahaufnahme einer Skibrille auf dem Gesicht eines Mannes, in der Brille spiegeln sich Sonne und Skigebiet

Leider neigt die Scheibe einfacher Ski-Goggles zum Beschlagen. Insbesondere Brillenträger sollten deshalb auf ausreichend große Belüftungsschlitze achten.

Hochwertige Modelle besitzen Ventilatoren. Zusätzlich kann die Skibrille eine Anti-Fog-Beschichtung aufweisen.

Der größte Vorteil von Ski-Goggles besteht darin, dass die Sicht des Wintersportlers kaum eingeschränkt wird. Verglichen mit Sport-Sonnenbrillen lassen sich Ski-Goggles allerdings nicht so platzsparend verstauen. Zudem muss die Kompatibilität mit dem Skihelm geprüft werden.

Sport-Sonnenbrillen

Sport-Sonnenbrillen sind getönte Brillen, die mit einem elastischen Band ausgestattet sind. Dieses lässt sich individuell in der Länge einstellen und vermeidet, dass die Sport-Sonnenbrille verloren geht.

Sowohl bei Ski-Goggles als auch bei Sport-Sonnenbrillen kann das Band mit einem Silikonstreifen ausgestattet sein, der für einen zusätzlichen Halt sorgt. Hersteller bieten diverse Modelle von Sport-Sonnenbrillen an, wobei einige speziell für Brillenträger konzipiert wurden.

Im Vergleich zu Ski-Goggles beschlagen Sport-Sonnenbrillen weniger; aktuelle Ausrüstungen machen die Brille nahezu beschlagfrei. Ihr Nachteil besteht darin, dass sie das Auge nicht ganz so gut vor eindringendem Schnee schützen, dafür filtern sie schädliches UV-Licht ebenso zuverlässig wie Ski-Goggles. Hersteller achten bei allen Modellen von Skibrillen auf ihren praktischen Nutzen und auf modisches Design.

Modelle für Brillenträger

Wie bereits erwähnt, nutzen Brillenträger gerne besonders große Ausführungen der Ski-Goggles. In diesem Fall werden die Brillen als Over the Glasses (OTG) bezeichnet.

Sie weisen zusätzlich einige Aussparungen auf, damit auch die Korrekturbrille, ohne dass sie irgendwo drückt, darunter passt und zudem nicht beschädigt wird. Diese Aussparungen sind in der Regel mit Polsterungen versehen.

Eine weitere Möglichkeit besteht in der Skibrille mit Sehstärke. Diese kann beim Optiker in Auftrag gegeben werden. Die Krankenkasse übernimmt die Kosten dafür jedoch nicht.

Des Weiteren gibt es Skibrillen mit Clipmechanismus. Hierbei lassen sich die Gläser - die Clips - wechseln. Das Auswechseln ist mit Clips mit Sehstärke möglich, ebenso aber auch mit Gläsern, um sich unterschiedlichen Wetterverhältnissen anzupassen.

Schließlich besteht noch die Möglichkeit, auf ein Klappvisier am Skihelm zurück zu greifen. Das Visier wird einfach über die Korrekturbrille geschoben und schützt diese. Entsprechende Helme sind in der Regel im Kinnbereich nicht geschlossen.

Skihandschuhe und Skihelm mit spiegelnder Skibrille auf Holztisch vor Holzwand
Skihandschuhe und Skihelm mit spiegelnder Skibrille auf Holztisch vor Holzwand

Anforderungen - Tipps zur Auswahl

Ob der Wintersportler sich für eine Ski-Goggle oder für eine Sport-Sonnenbrille entscheidet, hängt unter anderem von der Wintersportart und von den individuellen Vorlieben ab. Ist mit Schneeverwirbelungen zu rechnen, empfiehlt sich eher die Goggle, die eine größere Scheibe besitzt. Auch für Kinder bietet sie eine höhere Sicherheit vor eindringendem Wind und Schnee.

Passform und Tragegefühl

Wichtig ist bei jeder Skibrille, dass sie gut passt. Ein drückender Sportbrillenrahmen kann vom Fachmann eventuell gerichtet werden.

Besser ist es aber, wenn die Brille beim ersten Aufprobieren sicher auf der Nase sitzt. Drücken darf sie natürlich nicht.

Auch das Unterfüttern von zu großen Brillenrahmen bewährt sich nicht, da Unterfütterungen mit der Zeit nachgeben können und häufig ein Fremdkörpergefühl verursachen. Das Tragegefühl zwischen den einzelnen Modellen variiert stark, so dass es sich empfiehlt, mehrere Modelle von unterschiedlichen Herstellern auszuprobieren, bevor sich der potentielle Käufer zum Kauf entschließt.

Junge Frau mit Strickmütze und Skibrille, dahinter Berg Panorama
Junge Frau mit Strickmütze und Skibrille, dahinter Berg Panorama

Skihelm-Kompatibilität

Nicht jede Skibrille passt auf jeden Skihelm, wobei Hersteller allerdings auch allseitig kompatible Skibrillen anbieten. Entweder achtet der Käufer beim Kauf auf die Angaben des Herstellers oder er nimmt den bereits vorhandenen Skihelm zur Anprobe der Skibrille mit.

Bewegliche Ausleger sorgen für eine bessere Passform, Silikonstreifen an den elastischen Einstellbändern schützen vor dem Verrutschen. Vorteilig wirken sich Helme aus, die im hinteren Teil eine Befestigungsmöglichkeit für das Einstellband besitzen.

Anti-Fog-Beschichtung

Skibrillen, insbesondere Goggles, neigen zum Beschlagen, sofern die Brille nicht über ausreichende Belüftungsschlitze oder Ventilatoren verfügt. Brillenträger sollten die Skibrille längere Zeit inklusive Sehstärkenbrille aufprobieren, um sich von der ausreichenden Belüftung zu überzeugen.

So genannte Anti-Beschlag-Ausrüstungen können sich günstig auf das Sichtfeld auswirken. Sie werden auch Anti-Fog-Beschichtungen genannt. Besitzt die Skibrille eine doppelte Scheibe, wird der Temperaturunterschied zwischen dem Brilleninneren und der Umgebung verringert.

UV-Schutz

Damit die Brille tatsächlich schützt, sollte sie der CE-Norm UV 400 entsprechen. Ein entsprechendes Zertifikat gibt darüber Aufschluss, ob die UV-Strahlenfilterung tatsächlich zuverlässig erfolgt.

Unterschiedliche Tönungen können wetterabhängig eingesetzt werden. Verspiegelungen schützen vor Blendung und Irritationen durch Sonnenreflexe. Keinesfalls sollte der Käufer sich von besonders preisgünstigen Modellen beeindrucken lassen.