Medaillen - Funktion, Arten und Bereiche, in denen sie verliehen werden

Wo immer der Mensch eine besondere Leistung erbringt, da ist die Ehrung nicht weit. Meist bedankt sich die Gemeinschaft dadurch, dass sie den Betroffenen mit einer Medaille auszeichnet. Von ihnen gibt es indes verschiedene Ausformungen; so werden Gold-, Silber- und Bronzemedaillen vergeben. Informieren Sie sich über die Funktion und Arten von Medaillen sowie über die Bereiche, in denen sie verliehen werden.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Die Geschichte der Medaille

Wer sich die heute bekannten Medaillen einmal genauer anschaut, wird eine große Ähnlichkeit zum Münzgeld feststellen. Im Regelfall handelt es sich nämlich um kreisförmige Prägungen aus Metall, die mit einigem Kunstwerk verziert sind.

Die Medaillen mögen dabei einen hohen ideellen Wert aufweisen - für den Einkauf eignen sie sich im Vergleich zum Geldstück allerdings nicht. Denn der Nennwert, der für das Hartgeld entscheidend ist, fehlt der Medaille gänzlich.

Letztere ist also nicht an eine Kaufkraft oder anderweitige wirtschaftliche Bedeutungen gebunden, sondern soll einzig den Menschen ehren, der mit ihr ausgezeichnet wird. Zudem gilt für sie, dass sie nicht in der zahlreichen Form produziert und ausgegeben werden, wie das beim Geld der Fall ist.

Eine eigene Prägung

So gänzlich lässt sich die Gemeinsamkeit mit dem Zahlungsmittel dann aber doch nicht leugnen. Bereits der Begriff "Medaille" ist an dieses nämlich angelehnt.

Mit dem lateinischen Wort "medallia" wurden gerade im antiken Rom häufig die besonders kleinen Münzen bezeichnet. Solche also, die über einen nur geringen Wert verfügten und für die es auf dem Markt keine allzu teuren Waren gab.

Hier zeigt sich bereits die Besonderheit der späteren Medaille: Sie wurde alleine im Wortsinne bereits so gefertigt, dass sie keinen hohen Wert haben sollte. Die ideellen Güter standen für die Ehrung nämlich im Vordergrund. Oder anders gesagt: Der Triumph beim Sport oder das Erbringen einer besonderen Leistung sollte gar nicht erst aus wirtschaftlicher Sicht betrachtet werden.

Eine Fertigung aus Metall

Doch so sehr bereits der Begriff der Medaille bekannt war, so lange dauerte es bis zur ersten Prägung derselben. Denn natürlich war der altgediente Ölzweig nach wie vor das geeignete Mittel, um große Männer zu würdigen. Frauen kamen eher selten in den Genuss einer öffentlichen Anerkennung ihrer Leistungen.

Vielen Ausgezeichneten kam besagter Ölzweig früher oder später aber abhanden. Das pflanzliche Material hielt sich nicht sonderlich lange. Manch Sieger eines sportlichen Wettbewerbes konnte also nach wenigen Wochen oder Monaten schon keinen Beweis mehr über seine Ruhmestat erbringen. Wichtig war es daher, die Medaillen aus einem langlebigen Material zu fertigen.

Es dauerte einige Zeit bis Medaillen aus Metallen gefertigt wurden
Es dauerte einige Zeit bis Medaillen aus Metallen gefertigt wurden

Ab dem 14. Jahrhundert

Bis zum 14. Jahrhundert sollte es letztlich allerdings dauern, bis die ersten Medaillen tatsächlich produziert wurden. Natürlich kamen hierfür zunächst die Rohstoffe wie Gold oder Bronze zum Einsatz, da sie einen hohen Wert aufwiesen, andererseits aber auch zur damaligen Zeit bereits verarbeitet und vor allem geprägt werden konnten.

Ob mit der ersten Medaille ein Sportler oder eine andere honorige Person ausgezeichnet wurde, ist heute übrigens unbekannt. Überliefert ist nur, dass sie vom italienischen Goldschmied Antonio Pisano als Erstes angefertigt wurde. Alle späteren Medaillen lehnten sich also an diese Schöpfung an, die zwar revolutionär, aber nicht gänzlich neu war.

In allen gesellschaftlichen Bereichen

Ob bei den Olympischen Spielen, der Vergabe renommierter Preise oder der Würdigung besonderer Leistungen, fast immer wird dem Geehrten eine Medaille überreicht.

  • Lebensretter
  • militärische Strategen
  • herausragende Wissenschaftler sowie
  • Künstler

können in den Genuss einer solchen Anerkennung kommen. Nicht immer ist der Wert dabei symbolischer Natur.

Viele Medaillen sind mit einer finanziellen Vergütung verbunden, sie sind also dotiert. Die Höhe der dabei gezahlten Summe bemisst sich in der Regel anhand der Wichtigkeit der Leistung.

Wer ein besonders seltenes und umfangreich dotiertes Stück erhalten möchte, muss folglich etwas Überdurchschnittliches leisten. Und er muss auf die Anerkennung seiner Taten durch die Gesellschaft hoffen. Denn schon manch großem Geist seiner Zeit wurde die Medaille verwehrt.

Im Folgenden gehen wir auf die Medaillen unterschiedlicher Bereiche genauer ein...

Die Sportmedaillen Bronze, Silber und Gold für die Siegerehrung

Wann immer ein sportlicher Wettkampf stattfindet - sein würdiges Ende findet er stets in der Verleihung der Medaillen. Gold gebührt dem Sieger, Silber dem ersten Verlierer, Bronze dem Drittplatzierten. Das war indes nicht immer so.

London als Vorreiter

Bereits die antiken Gesellschaften Griechenlands kannten die frühe Form der Olympischen Spiele. Die damaligen Kategorien unterschieden sich zwar von jenen der Neuzeit. So wurde vermehrt Mann gegen Mann gekämpft, das Duell im Laufen entschieden oder der Diskus geworfen.

Schon damals gehörte es jedoch zum Abschluss des Spektakels, den Sieger zu krönen. Die Preisträger wurden mit einem Olivenzweig ausgezeichnet, der zu einem Kranz geformt war.

Weiterer Ruhm war nur insofern damit verbunden, als dass der Sportler zumindest temporär einen hohen Status einnahm, der ihm als Handwerker vielleicht manchen Auftrag einbrachte. Finanzielle Zahlungen oder lukrative Verträge waren damit indes nicht verbunden. Die modernen Annehmlichkeiten fehlten seinerzeit völlig.

Geografisch in unmittelbarer Nähe fand einige Jahrhunderte später die erste Prägung der Medaillen statt. Das gelang im 14. Jahrhundert in Italien. Hier machte man sich das Beispiel zunutze, kleine metallene Vorlagen zu Münzen zu prägen. Die Medaillen, die nach dem gleichen Vorbild erstellt wurden, hatten indes keine Kaufkraft.

Sie wurden vielmehr den honorigen Personen zu bestimmten Anlässen überreicht. Etwa dann, wenn sie Großes für eine Gemeinde geleistet hatten.

Sportlern wurde diese Ehre allerdings nicht zuteil. Sie mussten sich weiterhin mit symbolischen Geschenken begnügen, deren materieller Wert zumeist gering war.

Lediglich in der ideellen Betrachtung wohnte diesen Gegenstände etwas Erstrebbares inne. Das sollte sich 500 Jahre später aber ändern.

Erst in der Neuzeit kamen dagegen die Medaillen beim Sport zum Einsatz: Erstmalig bei den Spielen in Athen im Jahre 1896, wo zumindest Silber und Bronze überreicht wurden.

Das heute bekannte und um Gold erweiterte Trio hat sich dagegen im Jahre 1908 durchgesetzt, als das sportliche Spektakel in London ausgetragen wurde. Warum gerade Gold dazukam und den beiden anderen Rohstoffen den Rang ablief, ist jedoch nicht bekannt. Mancher Athlet fühlt sich aber erst wohl, wenn er das goldene Exemplar entgegennehmen darf.

Bei diversen Wettkämpfen

Gerade im Sport hat sich aber eine Teilung der Ehrungen herauskristallisiert. Denn nicht immer sind es alleine die Medaillen, die überreicht werden. Mitunter erhält der Sieger auch einen Pokal.

Viele Sportarten bleiben dennoch dabei, zumindest neben einem solchen Cup eine Medaille zu überreichen. Gerade Fußballspieler können nach einer gewonnenen Weltmeisterschaft also beide Symbole in den Händen halten.

Der Pokal gilt meist der Mannschaft als solcher, die Medaille jedem Spieler an sich. Welche Auszeichnung aber genau verliehen wird, ist den jeweiligen Verbänden überlassen.

Sie können Änderungen vornehmen, tragen aber auch zur Gestaltung der Medaillen bei. In einigen wenigen Nationen ist zudem im Falle der Meisterschaft das Überreichen eines Ringes üblich.

Der Wert der Medaille

Unterschiedlich ist es je nach Sportart ebenso, welches Ereignis nun eigentlich im Vordergrund steht.

  • Exemplarisch lässt sich erneut der Fußball nennen, bei dem die Weltmeisterschaften das alles überragende Event darstellen.
  • Den Olympischen Spielen wird dagegen nur ein geringes Augenmerk gewidmet.

Gerade im Bereich der Leichtathletik ist es dagegen umgekehrt: Die Welt- und Europameisterschaften sind zwar umjubelte Spektakel. Der Fokus der Sportler liegt indes auf dem olympischen Wettbewerb und der hier zu gewinnenden Medaille - idealerweise natürlich in Gold.

Doch wer mit Silber oder Bronze auf dem Treppchen steht, kann sich ebenso einer Würdigung seiner Leistungen gewiss sein. Denn gewinnen kann letztlich ohnehin nur eine Person allein.

Der ideelle Wert überwiegt

Relativ wenig hat sich bei der Vergabe der Medaillen in dem Punkt geändert, dass Gold, Silber und Bronze nur selten tatsächlich ein wirtschaftlicher Wert zukommt. Sicherlich verfügen viele Athleten heutzutage über hoch dotierte Verträge mit ihren Sponsoren, wodurch mancher Triumph nachträglich im wahrsten Sinne des Wortes vergoldet wird.

Die Medaillen selbst sind aber nur wenige Tausend Euro wert. Das liegt vorrangig daran, dass sie aus Metall gefertigt wurden, dem lediglich eine Legierung anhaftet. Die reinen Materialkosten sind somit überschaubar. Doch um ihn geht es dem Sieger ja auch nicht: Er bekommt eine wertvolle Erinnerung an seinen großen Wettkampf.

Kein vierter Sieger

In den vergangenen Jahrzehnten rührte oft das Schicksal des Viertplatzierten die Herzen der millionenfachen Zuschauer. Mitunter war der Sportler nicht schlechter als jener, der nun die Bronzemedaille erhält.

Wer auf Position vier ins Ziel geht, bekommt dagegen nichts. Mehrfach kam es daher zu Überlegungen, diesem undankbaren Platz zumindest einen symbolischen Preis zu überreichen.

Davon sah man letztlich allerdings ab. Wohl auch in der Gewissheit, dass damit Rang fünf das schwere Los gezogen hätte.

Es bleibt also dabei, dass lediglich die drei Erstplatzierten mit einer Medaille rechnen dürfen. Wer nicht dazugehört, geht dann leider leer aus.

Die 3 Erstplatzierten bekommen eine Medaille
Die 3 Erstplatzierten bekommen eine Medaille

Nicht die Medaillen alleine

Gerade in der modernen Zeit des Sports ist es nicht nur aus Sicht der Medaillenvergabe entscheidend, auf welchem Platz ein Athlet die Ziellinie überquert. Je besser er abschneidet, desto höher sind auch seine Chancen auf einen hoch dotierten Werbevertrag. Denn der rein ideelle Wert der Turniere und Wettbewerbe hat zuletzt deutlich nachgelassen.

Auch hier steht der schnöde Mammon vermehrt im Vordergrund. Das jedoch wird dem olympischen Gedanken nicht gerecht.

Die Medaille sollte stets die Anerkennung einer besonderen sportlichen Leistung sein. Sie ist Ehre genug.

Auf finanzielle Zugewinne oder Verträge sollte der Betroffene dagegen nicht spekulieren. Denn egal, ob Gold, Silber oder Bronze: Das Dabeisein zählt und der faire Wettkampf ehrt jeden einzelnen Teilnehmer bereits in besonderem Maße.

Unterschiedliche Gestaltungen

In den letzten Jahrzehnten wurden die Medaillen zu jedem sportlichen Turnier individuell kreiert. Damit soll vermieden werden, dass es zu Ähnlichkeiten etwa zwischen zwei Olympischen Spielen oder weiteren Wettkämpfen kommt. Neben den Ausformungen Gold, Silber und Bronze ist jedem Stück dabei gleich, dass es den Ort und die Zeit der Austragung in der Prägung trägt.

Darüber hinaus sind die Künstler in der Gestaltung frei und können ihre Kreativität ausschöpfen. So gibt es auch keinerlei Vorgaben, dass die Medaillen rund sein müssen.

Sechs- oder Achtecke wurden in der Vergangenheit bereits vergeben. Sogar bunte Aufdrucke waren keine Seltenheit. Doch egal, wie die Ehrentaler auch aussehen mögen, sie krönen ein jahrelanges ebenso mühsames wie diszipliniertes Streben danach, zu den Besten zu zählen.

In der heutigen Zeit: Sportarten, in denen Medaillen verliehen werden

Der Gewinn einer Medaille ist für den Sportler die höchste Anerkennung seiner sportlichen Leistung. Auf großen Sportveranstaltungen, wie den Olympischen Spielen oder Weltmeisterschaften, kommt der Medaille eine ganz besondere Bedeutung zu. Doch auch bei nationalen Wettbewerben werden Gold-, Silber- und Bronzemedaillen vergeben.

Kriterien für eine olympische Disziplin

Damit eine Sportart als olympische Disziplin anerkannt wird, muss sie 7 Kriterien erfüllen, die vom IOC festgelegt werden. Momentan finden olympische Wettkämpfe in insgesamt 33 Sportarten statt. Zu den traditionellen Sommersportarten gehören unter anderem die Leichtathletik, das Kunstturnen oder das Schwimmen, zu den Wintersportarten der Eisschnell- und Eiskunstlauf sowie Eishockey.

Doch auch unbekanntere Sportarten schafften es, durch eine Zweidrittelmehrheit des Komitees in das Reglement aufgenommen zu werden. So beispielsweise das Curling, Taekwondo, Golf oder 7er-Rugby. Letztere Sportarten gehen seit 2016 an den Start. Umgekehrt kann eine Sportart aber auch wieder aus dem Reglement genommen werden.

Wohl jeder Sportler träumt davon, in seiner Sportart Weltmeister zu sein. Gold-, Silber- und Bronzemedaillen werden bei Weltmeisterschaften sowohl an Einzelkämpfer als auch an Mannschaften vergeben. Der Erstbeste bekommt die goldene, der Zweitplatzierte die silberne und der Drittbeste die bronzene Medaille.

Beispiele für olympische Meisterschaften

Medaillen im Mannschaftssport werden beispielsweise an

  • Handballer
  • Fußballer
  • American-Football-Spieler oder
  • Australian-Football-Spieler

vergeben. Außerdem gibt es Sportarten, in denen beide Wertungsarten möglich sind, zum Beispiel in der Leichtathletik. Hier können unter anderem Einzelwertungen im Hürdenlauf, im 100-Meter-Lauf oder im Weitsprung erzielt werden.

Beim Staffellauf hingegen gehen mehrere Läufer auf einmal an den Start. Am Ende jeder Weltmeisterschaft gibt ein Tabellenspiegel Aufschluss über die Nationalwertungen.

Auch innerhalb eines Kontinents werden Meisterschaften ausgetragen, bei denen die Ehrung der Sportler mit Medaillen erfolgt. In Europa sind dies die Europameisterschaften. Unter anderem werden Europameisterschaften in diversen Ballsportarten ausgetragen, wobei die Fußball- und Handball-Europameisterschaften von besonders vielen Fans miterlebt werden. Auch

finden Europameisterschaften statt.

Die Wissenschaftsmedaillen für herausragende wissenschaftliche Leistungen

Die Evolution hat den Menschen dahin gebracht, wo er heute steht. Nötig dafür war es jedoch, ständig Neuland zu betreten, Gefahren zu überwinden, Besserungen einzuführen. Der Wissenschaft kam dabei ein besonderer Stellenwert zu. Auch sie wird folglich mit Medaillen geehrt.

Der Nobelpreis

Natürlich dominiert unter den Wissenschaften eine Ehrung alleine und wie selbstverständlich handelt es sich dabei um den jährlich vergebenen Nobelpreis. Er wird an

verliehen, die sich in besonderem Maße um das Vorankommen ihres Metiers gekümmert haben. Das Bekämpfen schwerer Krankheiten oder das Schaffen komfortabler Lebensbedingungen steht dabei zumeist im Vordergrund.

Doch selbst die Erkenntnisse um die Herkunft des Menschen, der Erde oder des Alls wurden bereits gewürdigt. Etwa eine Million Euro erhalten die Preisträger.

Ein wahres Schmuckstück ist zudem die Medaille, die den Gründer Alfred Nobel in ihrer Prägung darstellt. Der Nobelpreis ist somit die berühmteste Medaille für die Wissenschaften.

Der Japan-Preis

Nicht selten kommt es vor, dass Ehrungen nicht nur weltweit vergeben, sondern auch von einzelnen Kontinenten oder sogar Ländern gestiftet werden. Hierbei hat sich der Japan-Preis einen hohen Stellenwert erkämpft. Er wird vorrangig an Naturwissenschaftler und Techniker verliehen, die sich um die herausragenden Leistungen ihres Betätigungsfeldes verdient gemacht haben.

Übrigens können die Preisträger aus aller Welt stammen, müssen also keinen Bezug zu Japan aufweisen. Gerade im asiatischen Raum ist der Preis aber sehr renommiert und durchaus mit dem schwedischen Nobelpreis vergleichbar.

Auch, wenn es hier mit rund 500.000 Euro einen eher bescheidenen finanziellen Bonus gibt. Ruhm und Ehre sind dem Preisträger aber gewiss und selbstverständlich deutlich über dem Geld anzusiedeln.

Der Crafoord-Preis

Die königlich schwedische Wissenschaftsakademie ist nicht nur an der Verleihung der Nobelpreise der wissenschaftlichen Fachbereiche beteiligt. Vielmehr ist sie stets bemüht, auch solche Forscher auszuzeichnen, die fernab der Chemie, der Medizin oder der Physik herausragende Leistungen erbracht haben. So etwa in

Sie können darauf hoffen, den jährlich vergebenen Crafoord-Preis zu erhalten. Er wird von rund 45.000 Euro Preisgeld begleitet.

Entscheidend dabei ist es aber, dass nicht je ein Preisträger aus den genannten Tätigkeitsfeldern stammt, sondern ein rotierendes System gewählt wurde, wonach die Wissenschaften im abwechselnden Rhythmus geehrt werden. Unter Wissenschaftlern gilt die Medaille dennoch als kleiner Bruder des Nobelpreises.

Die Fields-Medaille

Unter allen ausgezeichneten Wissenschaften befindet sich die Mathematik ein wenig im Hintertreffen. Das wiederum verwundert nicht, werden doch oft die Leistungen auf dem Sektor der Medizin oder der Physik als besonders bedeutsam angesehen - wer hält aber eine mathematische Formel für wichtig? Ein Irrglaube, dem die Internationale Mathematische Union entgegentreten will.

Sie verleiht im Abstand von jeweils vier Jahren die Fields-Medaille für herausragende Leistungen im Bereich der Mathematik. Rund 11.500 Euro an finanziellem Bonus können die Geehrten neben der Medaille erhalten.

Sie wurde aus reinem Gold geprägt und dürfte daher über einen entsprechend hohen Wert verfügen. Nicht nur finanziell, sondern auch ideell, denn unter Mathematikern gilt sie als höchste Weihe.

Die Wilhelm-Wundt-Medaille

Betrachtet man die wissenschaftlichen Kategorien einmal genauer, die vorrangig mit Preisen ausgezeichnet werden, so behandeln diese meist die biochemischen Prozesse des Menschen und seiner Umwelt. Die Psyche wird dabei oft vernachlässigt. Ihr widmet sich jedoch die Wilhelm-Wundt-Medaille, die in unregelmäßigen Abständen herausragende Persönlichkeiten ehrt, die sich insbesondere in der psychologischen Grundlagenforschung betätigt haben.

Nur wenigen Wissenschaftlern kam allerdings das Privileg zu, diese Medaille zu erhalten. Nicht selten verstreichen zehn oder 12 Jahre, ehe ein neuer Preisträger bestimmt wird. Ein Alleinstellungsmerkmal, das der Medaille zukommt - die meisten anderen Ehrungen werden nämlich nach einem festen Zeitplan vergeben, statt sie nur dann zu verleihen, wenn sich ein Forscher ihrer auch tatsächlich würdig erweist.

Künstlerische Medaillen für Leistungen in gesellschaftlichen Bereichen

Wo der Mensch lebt und arbeitet, da will er sich auch geistig laben. Der Kultur kommt somit der Wert zu, die Bürger zu bereichern, ihnen Freude zu bereiten, aber auch auf Missstände hinzudeuten. Medaillen für verdiente Künstler würdigen das Geleistete.

Der Nobelpreis für Literatur

Auch unter den künstlerischen Werken ragt eine Würdigung heraus: Der jährlich von der Schwedischen Akademie vergebene Nobelpreis für Literatur gilt als die höchste Weihe, die ein Schriftsteller erreichen kann. Doch werden nicht alleine jene ausgezeichnet, die ihre Worte und Sätze zu Papier bringen.

Auch Musiker kommen stets in den erweiterten Kreis der Kandidaten - denn auch die gesungene Parole kann Menschen bewegen. Und genau darum geht es bei der Vergabe des Preises.

Der gesellschaftliche Wert der Leistung muss im Vordergrund stehen. Entscheidend sind also nicht die besonders schönen Reime eines Gedichtes oder der Inhalt einer Geschichte - der Mensch als solcher muss profitieren, die Gemeinschaft selbst daraus ihren Nutzen ziehen.

Der PEN/Faulkner-Award

Nicht immer setzt sich der Gewinner eines Nobelpreises nach dem Triumph zur Ruhe. Der US-amerikanische Preisträger William Faulkner stiftete seinerseits eine Ehrung, die seit 1981 jährlich überreicht wird. Infrage kommen dabei indes ausschließlich amerikanische Literaten.

Die Verleihung findet im Rahmen einer Zeremonie statt, die von der PEN - einer internationalen Vereinigung an Schriftstellern - veranstaltet wird. Auch hier steht nicht das Wort als solches im Mittelpunkt, vielmehr muss dessen Wertschätzung für die Gesellschaft unterstrichen werden.

Denn auch der Gründer William Faulkner machte sich um das Anprangern von Missständen und sozialen Ungerechtigkeiten verdient. Neben der Ehre, zu den besten Literaten zu gehören, erwartet die Preisträger zudem ein finanzieller Bonus in Höhe von rund 12.000 Euro.

Die Presidential Medal of Freedom

In den Vereinigten Staaten von Amerika zählt die so genannte 'Medaille des Präsidenten' zu den beiden höchsten zivilen Ehrungen, die ein Mensch erwerben kann. Sie wird verliehen, wenn besondere Verdienste um die Gesellschaft vorliegen. Zu ihnen zählen auch künstlerische Aspekte.

So verwundert es nicht, dass stets

mit dem goldenen Stern am blau-weißen Band gewürdigt werden. Selbst solche, die außerhalb der USA leben oder agieren, können die Medaille erhalten. Die Besonderheit liegt zudem darin, dass eine mehrfache Vergabe an eine Person nicht ausgeschlossen ist.

Der Nestroy-Theaterpreis

Worte können nicht nur geschrieben oder gesungen werden. Gerade im Rahmen der darstellerischen Künste kommt ihnen eine besondere Bedeutung zu.

Denn der wahre Inhalt lässt sich auch über ein wohldosiertes Schweigen transportieren. Die Stadt Wien hat in den letzten Jahren dafür etwa an Schauspieler, Regisseure oder Theaterschaffende unterschiedliche Medaillen verliehen, unter denen der Kainz-Preis als renommierteste Auszeichnung angesehen wurde.

Seit dem Jahr 2000 trat an seine Stelle indes der Nestroy-Theaterpreis, der kulturelle Leistungen für die Gesellschaft in 12 Kategorien würdigt. Im gesamten deutschsprachigen Raum gilt die Medaille als begehrt und wird von allen Beteiligten, die an einer Aufführung auf der Bühne oder dem Bildschirm beteiligt sind, nur allzu gerne entgegengenommen.

Die Johann-Christian-Reinhart-Plakette

Die wahre Bedeutung des künstlerischen Handelns lässt sich oft nur schwer beurteilen. Ist ein Gemälde ansehnlich, ein Theaterstück gelungen oder ein Gedicht poetisch?

Die Johann-Christian-Reinhart-Plakette setzt den Maßstab beim gesellschaftlichen Wert an. Die in der Stadt Hof verliehene Medaille kommt für solche Künstler infrage, die mit ihren Werken stets auch der Stadt sowie den Bürgern zugutekommt.

Etwa, indem sie öffentliche Plätze und Denkmäler verschönern, sich in besonderem Maße schriftstellerisch betätigen und dabei Hof in ihren Worten ehren oder sich anderweitig verdient machen. Auch fernab der bayerischen Herkunft ist der Preis nicht nur bekannt, sondern gilt er gleichermaßen als sehr renommiert. Der oberfränkischen Gemeinde ist damit eine Art Vorbildfunktion geglückt.

Militärische Medaillen für militärische Leistungen und Tapferkeit

Menschen leben, arbeiten und genießen. Doch leider kämpfen sie auch. Das Militär ist aus der Gesellschaft nicht mehr wegzudenken, Kriege gehören beinahe zur Tagesordnung. Selbst in ihnen gibt es jedoch verschiedene Möglichkeiten, eine Medaille zu erwerben.

Medal of Honor

Die wohl weltweit bekannteste Auszeichnung militärischer Leistungen ist mit Sicherheit die Medal of Honor - die Ehrenmedaille also. Sie wird in den Vereinigten Staaten immer dann an die Angehörigen der Streitkräfte verliehen, wenn diese durch ein besonderes Maß an Tapferkeit sowie ohne Furcht das Wohl der Truppen gemehrt oder erheblich zum Gelingen einer Mission beigetragen haben.

Eingeführt wurde die Medaille, die in drei unterschiedlichen Stufen erhältlich ist, im Jahre 1862 von Abraham Lincoln. Mit der Ehrung sind zudem erhebliche Privilegien verbunden, die etwa einen eigenen monatlichen Sold, einen Zuschuss zur Pension und andere wirtschaftliche Vorteile beinhalten. Die Kinder eines Preisträgers werden an den Militärakademien darüber hinaus bevorzugt aufgenommen.

Purple Heart

Wo gekämpft wird, da sind stets auch Verwundungen zu beklagen. Werden diese im Gefecht und mithin bei heldenhaftem Einsatz erlitten, so ehren einige Nationen ihre Soldaten auch im Falle der Kampfunfähigkeit. Dabei sticht das Purple Heart hervor, das von den US-amerikanischen Streitkräften verliehen wird.

Jeder Kampf gegen die Feinde der Vereinigten Staaten bildet den Anlass, jede relevante Verletzung oder sogar Tötung eines Beteiligten wird gewürdigt. Mit rund zwei Millionen Verleihungen seit dem Jahr der Stiftung 1782 gehört die Medaille zu jenen, die weltweit am häufigsten überreicht wurden. Jedoch ebenso zu jenen, deren Träger besonders oft schwer verwundet oder sogar im Felde verstorben sind.

Pour le Mérite

Eine der ältesten europäischen Würdigungen auf dem militärischen Sektor lag über viele Jahrhunderte hinweg in dem Pour le Mérite. Die Preisträger hatten sich also besondere Verdienste erworben, um die im Jahre 1667 gestiftete Anerkennung zu erhalten.

Sie wurde bis zum Ende des Ersten Weltkrieges offiziell an hochrangige Offiziere überreicht und erwarb sich ihren Ruhm nicht alleine in Deutschland oder Europa, sondern war auch auf den anderen Kontinenten ebenso bekannt wie verehrt.

Allerdings wurde die militärische Auszeichnung 1918 gestrichen. Fortlebte nur noch der gesellschaftliche Aspekt der Weihe, mit der auch aktuell noch honorige Personen des täglichen Lebens geehrt werden. Formal untersteht das Komitee dabei dem Bundeskanzleramt.

Friedrich-August-Medaille

In vielen Armeen weltweit hat sich insbesondere bei den Ehrungen ein Makel hervorgetan: Oft wurden nur die höheren Ränge gewürdigt, während der einfache Soldat zwar zum Gelingen einer Mission beitrug, selbst aber nur in Ausnahmefälle mit hohen Belobigungen rechnen durfte.

Die im Jahre 1905 eingeführte Friedrich-August-Medaille richtet sich dagegen an alle Dienstgrade, die höchstens bis zum Feldwebel reichen oder aber unter ihm liegen. Zudem können auch zivile Personen ausgezeichnet werden, wenn sie sich im Rahmen eines Krieges verdient gemacht haben.

Hierbei ist jedoch auf die unterschiedlichen Stufen der Medaille zu verweisen, die je nach Einsatz und Schwierigkeit sowie den Nutzen einer Tätigkeit abstellten. Bronzene und silberne Ausführungen kamen besonders häufig zum Einsatz.

Ehrenzeichen der Bundeswehr

Auch die heutige deutsche Armee hat eine eigene Medaille gestiftet, die sie zu Ehren ihrer Mitglieder überreicht. Hierbei ist es aber nicht allein der Kampf oder das Gelingen eine Mission, die der Betroffene vorweisen muss, um geehrt zu werden. Auch das Retten eines Kameraden vor dem Tod kann etwa dazugehören.

Gewürdigt wird der treue Dienst im Rahmen des Gefechtes. Worin dieser besteht, ist somit nicht genau definiert. Die im Jahre 1980 eingeführte Medaille kann zudem an deutsche sowie ausländische militärische Dienstgrade verliehen werden. Darüber hinaus wird sie in unterschiedlichen Stufen vergeben, um dem vielfältigen Spektrum aller Leistungen gerecht zu werden.

Verdienst- und Ehrenmedaillen

Alle gesellschaftlichen Bereiche, in denen sich ein Mensch aufhält, vergeben unterschiedliche Anerkennungen für besondere Leistungen. Seien diese kultureller, militärischer, wissenschaftlicher oder ähnlicher Art. Häufig werden dabei bestimmte Medaillen überreicht, die nicht selten an ein üppiges Preisgeld gebunden sind.

Allgemeines zur Auszeichnung

Sich unter den vielen Ehrenmedaillen in all ihren jeweiligen Stufen und Ausformungen für einige wenige zu entscheiden und sie exemplarisch zu nennen, fällt schwer. Nahezu jede Nation, jedem einzelnen Staat und Bundesland, bis hin zu den Kommunen, Städten und nicht selten sogar Dörfern steht es zu, einzelne Bürger auszuzeichnen.

Nicht nur heute, sondern bereits seit Hunderten von Jahren ist diese Praxis bekannt. In abgeänderter Form wurde sie selbst in den antiken Kulturen vorgenommen. Es wäre somit nicht zu viel gesagt, ginge man von einigen Zehntausend unterschiedlichen Medaillen aus, die alleine gegenwärtig rund um den Globus verteilt werden.

Dennoch ragen einige wenige von ihnen besonders heraus. Ihr Ruhm erstreckt sich weltweit - nur wenigen ist aber das Privileg beschieden, auserwählt zu sein.

Die goldene Ehrenmedaille des Kongresses

Natürlich unterscheiden sich sämtliche Ehrungen. Manche von ihnen richten sich an große Leistungen, andere würdigen dagegen die Arbeit im Kleinen.

Die vielleicht herausragende Belobigung weltweit ist aber natürlich die so genannte Congressional Gold Medal. Sie wird in den Vereinigten Staaten von Amerika an besonders honorige Personen verliehen und gilt somit neben der Presidential Medal of Freedom als höchste zivile Auszeichnung des Landes.

Ihre Preisträger gehörten allesamt zur Elite der Nation. Allen voran George Washington, der als Erster die Medaille goldener Prägung in Empfang nehmen durfte. Entscheidend ist zudem, dass sowohl der Kongress als auch das Repräsentantenhaus der Verleihung zustimmen müssen.

Presidential Medal of Freedom

Wann immer sich ein Bürger der Vereinigten Staaten von Amerika auf einem gesellschaftlichen Teilbereich besonders hervortut, so darf er mit höchsten Weihen rechnen. Die Freiheitsmedaille des Präsidenten gilt neben der goldenen Ehrenmedaille des Kongresses als zweite ranghöchste amerikanische Auszeichnung.

Ihr Ruhm erstrahlt indes weltweit. Selbst ausländische Bürger können daher in den Genuss der Würdigung kommen, wenn sie sich etwa um die Beziehungen zu den USA verdient gemacht haben.

Vorteilhaft gestaltet es sich zudem, dass sich die Medaille tatsächlich an alle Menschen ungeachtet ihrer Herkunft, ihrer Leistungen oder ihres Besitzes richtet und oftmals auch Künstler geehrt werden, deren Worte ansonsten ungehört bleiben würden. Der gesellschaftliche Wert steht somit im Vordergrund, der Nutzen wird prämiert.

Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland

Auch in Deutschland hat es sich durchgesetzt, eine Auszeichnung nicht nur für bekannte Persönlichkeiten zu stiften, sondern auch Personen zu Ehren, deren Name vermeintlich gering ausfällt, deren Leistung aber nicht hoch genug einzuschätzen ist. Hierbei wird der Verdienstorden überreicht.

Die allgemein als Verdienstkreuz bezeichnete Medaille ist in diversen Stufen verfügbar, die je nach Anlass überreicht werden. In der Regel gilt dabei das Vorgehen, dass ein Preisträger zunächst die unteren Ränge verliehen bekommt, ehe er bei anhaltender Leistung mit Schärpe und vergoldetem Exemplar vom Bundespräsidenten höchstselbst die Weihe empfängt.

Order of the British Empire

Das Pendant zum deutschen Verdienstkreuz stellt in Großbritannien der sogenannte Order of the British Empire dar. Hierbei handelt es sich um eine sechsstufige Würdigung erbrachter Leistungen.

Neben der Medaille kann je nach Rang auch die Ritterwürde zur Ehrung gehören. Letzteres Privileg wurde indes bislang nur 15 Personen zuteil.

Von medialem Interesse sind dagegen häufig die Auszeichnungen an renommierte

  • Schauspieler
  • Sportler oder
  • Künstler,

die von der Queen oder Prinz Charles ihr Ehrenkreuz in Empfang nehmen. Rein formal gelten somit etwa der Darsteller Ben Kingsley oder der Musiker Elton John als Commander des britischen Heeres - eine Armee führen dürfen sie tatsächlich dann aber doch nicht.