Kilometerzähler - Funktion und Einsatzgebiete

Kilometerzähler sind Wegstreckenzähler, die sich an oder in Fahrzeugen befinden, um deren gefahrene Distanzen zu summieren. In der Kilometeranzeige erscheint die Angabe der Gesamtfahrleistung. Heutige Kilometerzähler können mechanisch, elektromechanisch oder elektronisch arbeiten. Lesen Sie alles Wissenswerte über die Merkmale, Funktion und Einsatzgebiete von Kilometerzählern.

Von Kai Zielke

Kilometerzähler - Funktion und Einsatzgebiete

Bei einem Kilometerzähler handelt es sich um einen Hodometer, also ein Gerät, welches auf mechanische Art und Weise die zurückgelegte Strecke eines Fußgängers oder Fahrzeugs misst.

Zu den Bestandteilen des Kilometerzählers gehört das Zählwerk. Dieses summiert die Zählimpulse auf, welche man durch Drehen eines Rads an einem Fahrzeug erzeugt. Der zurückgelegte Weg wird in Kilometern angezeigt. Neben fast allen Kraftfahrzeugen werden Kilometerzähler auch in Fahrrädern genutzt.

Kilometerzähler sind inzwischen in das Kombiinstrument des Fahrzeugs integriert. Bei der Berechnung des Kraftstoffverbrauches spielen sie eine ebenso große Rolle wie bei der Feststellung des aktuellen Fahrzeugwertes. Eine Verplombung des Gerätes ist gesetzlich vorgeschrieben, Manipulationen sind strengstens verboten.

Das Arbeitsprinzip des heutigen Kilometerzählers weicht kaum von dem in der Antike verwendeten Hodometer ab. Die auf der Kilometeranzeige erkennbaren Angaben resultieren aus der Summe von Zählimpulsen, die von einem rotierenden Fahrzeugrad ausgesendet und weiter verarbeitet werden.

Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts handelte es sich dabei um Rollenzählwerke, die unter der Bezeichnung Totalisator bekannt waren. Man findet sie heute beispielsweise noch in mechanisch arbeitenden Schrittzählern vor.

Auf einer Achse befinden sich mehrere Rollen nebeneinander, die sich um einen bestimmten Winkel drehen und in die nächste Stellung einrasten. Eine Rolle treibt die nächste Rolle bei einem Ziffernübertrag an.

Gesamtkilometerzähler in Fahrzeugen

Im 20. Jahrhundert setzten sich elektromechanische Zählwerke durch. Diese besaßen einen Elektromagneten oder -motor, der das mechanische Rollenzählwerk weiterdrehte. Inzwischen arbeiten die meisten Kilometerzähler in Fahrzeugen elektronisch, wobei Transistoren als digitale Impulszähler dienen.

In der Regel sind Kilometerzähler im Kombiinstrument des Fahrzeugs verbaut. Offiziell heißen sie Wegstreckenzähler nach § 57 StVZO.

Nach dem Gesetz ist ihr Einbau Pflicht. Kilometerzähler müssen geeicht sein und dürfen nicht manipuliert werden. Um Veränderungen vorzubeugen, sind Kilometerzähler mit einer Plombe zu versehen.

Dennoch sind derartige Straftaten nicht ungewöhnlich. Manipulationen, auch versuchte oder die Werbung für Zwecke dieser Art werden mit einer Freiheitsstrafe bis zu einem Jahr oder mit Geldstrafe geahndet.

Tageskilometerzähler

Neben Gesamtkilometerzählern können Tageskilometerzähler im Fahrzeug vorhanden sein, die das Führen eines Fahrtenbuches oder Berechnungen zum Kraftstoffverbrauch erleichtern.

Sicht aus Fahrzeug auf Landstraße, Grafik Tacho mit 280MPH
Sicht aus Fahrzeug auf Landstraße, Grafik Tacho mit 280MPH

Der Zähler im Fahrradcomputer

Auch am Fahrrad kann ein Kilometerzähler verwendet werden; vorgeschrieben ist dieser jedoch nicht. Frühere Modelle arbeiteten mechanisch, inzwischen haben sich elektronische Kilometermesser durchgesetzt, die über einen Magnetsensoren und eine digitale Anzeige verfügen. Üblicherweise sind Fahrradkilometerzähler im Fahrradcomputer integriert.

Hubodometer

Auch an Anhängern kann unabhängig von der Zugmaschine eine Streckenmessung erfolgen. Diese Art Kilometerzähler wird als Hubodometer bezeichnet. Sie ist an Sattelaufliegern, Hängern, Rädern oder an der Bremse montiert.

Abwandlungen des Hodometers

Hinzu kommen einige Abwandlungen des Hodometers. Dazu zählen

  • das Taxameter, welches einer Wegstrecke einen bestimmten Zahlbetrag zuordnet
  • das Pedometer, das die Anzahl von Schritten zählt und
  • das Zyklometer, das mit Hilfe einer ringförmigen Vorrichtung am Fahrrad Radumdrehungen summiert.

Entwicklung

Die Geschichte des Kilometerzählers reicht bis in die Antike zurück. Es wird vermutet, dass es erste Hodometer bereits um 330 v. Chr. gegeben hat.

Zur Zeit Alexander des Großen übernahmen so genannte Bematisten im alten Griechenland das Vermessen großer Entfernungen. Ihre Angaben waren so präzise, dass man davon ausgehen muss, dass bereits damals ein Messgerät in Form eines Hodometers zur Verfügung stand.

Die ersten Aufzeichnungen

In der Literatur wurde der Hodometer erstmals im 1. Jahrhundert v. Chr. erwähnt. Er bestand aus einem Messrad, welches abgefahrene Strecken auf diverse Zahnräder und Scheiben übertrug, die in einem bestimmten Verhältnis zueinander arbeiteten und die zurückgelegte Strecke anzeigten. Nichts anderes ist ein heutiger mechanischer Kilometerzähler.

Rotes Modellauto und Kugelschreiber liegen auf einem Fahrtenbuch und einer Straßenkarte
Rotes Modellauto und Kugelschreiber liegen auf einem Fahrtenbuch und einer Straßenkarte

Der Li-Aufzeichnungstrommelwagen

Spätere Apparaturen, die in China zur Zeit des 3. Jahrhunderts genutzt wurden, nannte man Li-Aufzeichnungstrommelwagen, wobei Li ein chinesisches Längenmaß angab. Auf dem Gerät sollen sich Holzfiguren um sich selbst gedreht haben, die nach Erreichen einer bestimmten Strecke eine Trommel, eine Glocke oder einen Gong schlugen.

Im Grunde genommen hätte der damalige Hodometer also auch eine Art Spielzeug sein können. Später wurde er als Odometerwagen bezeichnet.

Der heutige Zähler

Inzwischen ist der Hodometer aus kaum einem Fahrzeug mehr wegzudenken. Er ist unter dem Namen Kilometerzähler bekannt. Das Prinzip eines Kilometerzählers ist es, Zählimpulse von einem rotierenden Rad aufzunehmen und diese durch das Zählwerk zu summieren.

Erste Modelle wurden mechanisch betrieben. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts setzten sich elektromechanische, später elektronische Modelle durch.