Zahnimplantate: Nicht für jeden sind die Implantate geeignet

Von Cornelia Scherpe
20. Dezember 2013

Zahnverlust - sei es durch einen Unfall, oder durch das natürliche Altern - ist niemals schön. Die Lebensqualität sinkt für den Betroffenen oft stark und längst nicht jeder möchte gleich eine Voll- oder Teilprothese.

Seit den 1950er-Jahren gibt es die Alternative der Zahnimplantate und heute sind sie zumindest in den Industrienationen bereits Alltag in den Zahnarztpraxen.

Die Implantate werden durch eine Kunstwurzel aus Titan im Kiefer verankert und sehen rein optisch wie ein völlig normaler Zahn aus. Für den Träger ist auch das Gefühl vergleichbar und normales Essen und Trinken ist kein Problem. Auch nach fünf Jahren sind 90 Prozent der Implantate noch einwandfrei.

Bedingte Eignung bei Diabetikern und Rheuma-Betroffenen

Dennoch eignen sich Zahnimplantate nicht für jeden und auf diesen Umstand wird noch zu selten hingewiesen. Beispielsweise sollten Diabetiker nur dann ein Implantat bekommen, wenn ihre Krankheit wirklich ideal eingestellt ist. Im Zweifelsfall sollte vorab unbedingt die Rücksprache mit dem Diabetologen erfolgen.

Auch Menschen mit Rheuma können durch das Implantat Probleme bekommen, denn bei Ihnen verwächst die Kunstwurzel Studien zufolge oft schlecht. Naheliegend ist zudem, dass Menschen mit einer Blutgerinnungsstörung vorab über das Verhältnis zwischen Risiko und Nutzen nachdenken müssen. Bei ihnen besteht eine erhöhte Gefahr für Blutungen während und nach der OP.

Raucher als Risikogruppe

Eine weitere Risikogruppe bilden die Raucher. Der Nikotinkonsum bei ihnen führt in der Regel dazu, dass die Implantate schlecht vom Körper angenommen werden. Durch das Gift im Mundraum heilen die Wunden zudem langsamer und es kann immer wieder zu Entzündungen kommen. Die Behandlung wird aber nicht nur schmerzhafter, bei vielen gehen die Implantate ganz verloren. Statistisch gesehen haben nach fünf Jahren doppelt so viele Raucher wie Nichtraucher ihr Implantat wieder verloren.