Veneers - Merkmale, Funktion und Behandlungsablauf

Unter Veneers versteht man eine Art des Zahnersatzes. Es handelt sich um Verblendschalen, die an die Frontzähne geklebt werden. Um diese anfertigen zu lassen, bedarf es Abdrucks der Zähne. Veneers kommen z.B. bei verfärbten Zähnen, aber auch bei Zahnfehlstellungen zur Anwendung. Lesen Sie über die Merkmale und Funktion von Veneers, und informieren Sie sich über den Behandlungsablauf.

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher

Veneers - Merkmale und Funktion

Bei Veneers handelt es sich um Verblendschalen zum Anbringen an die Zähne. Sie bestehen heutzutage in der Regel aus Feldspat- oder Glaskeramiken.

Diese sind von der Härte her dem natürlichen Zahnschmelz relativ ähnlich. Alternativ finden sich Komposit-Veneers. Das Veneer wird entweder direkt beim Zahnarzt angefertigt, oder die Verblendschale in einem zahntechnischen Labor nach einem Zahnabdruck des Patienten angefertigt.

Herkömmliche Veneers und Non-Prep-Veneers

Es gibt herkömmliche Veneers sowie die so genannten Non-Prep-Veneers. Bevor die herkömmliche Variante angebracht werden kann, müssen die Zähne beschliffen werden. Dies erfolgt unter örtlicher Betäubung.

Die Vorbehandlung entfällt bei Non-Prep-Veneers. Es handelt sich unterm Strich um eine angenehmere Behandlung, die auch bei Kindern durchgeführt wird.

Anwendungsgebiete von Veneers

Mit Hilfe des Veneers lassen sich unansehnliche Zähne, Fehlstellungen oder Zahnlücken optisch verschönern. Häufige Anwendungsgebiete von Veneers sind

  • verfärbte Zähne oder Kunststofffüllungen
  • Zahnfehlstellungen
  • unterschiedlich große Zähne
  • durch Karies bedingte Zahnschäden
  • ein unterentwickelter oder abgebauter Zahnschmelz
  • Lücken zwischen den Frontzähnen sowie
  • abgebrochene Zähne.

Vor- und Nachteile von Veneers

Aufgrund der Lichtdurchlässigkeit und der Anpassung der Zahnfarbe an die natürlichen Zähne kann das Veneer kaum als Zahnersatz entdeckt werden. Da man den Präparationsrand der Veneers nicht unter das Zahnfleisch legt, behalten sie selbst dann ihre Ästhetik, wenn es zum Zurückgehen des Zahnfleisches kommt.

Veneers dienen dazu, örtliche Verfärbungen und unschöne Zahnfarben zu korrigieren. Auf diese Weise wird das Aussehen der sichtbaren Zahnoberflächen optimal verbessert.

Allerdings gibt es auch Nachteile. Diese liegen vor allen Dingen beim Abtragen der gesunden Zahnsubstanz - eine Nachbildung ist nicht mehr möglich. Entscheidet man sich für ein Non-Prep-Veneer, muss man mit höheren Kosten rechnen; auch ist hier ein sehr erfahrener Zahnarzt gefragt. Es kann sein, dass besonders dunkel verfärbte Zähne durch die Veneerschicht durchscheinen.

Kosten der Veneers und Beteiligung durch die Krankenkassen

Art der VeneersKosten
Herkömmliche VeneersEin Zahn: 900 - 1500 Euro
Non-Prep-VeneersEine Blende: 700 - 1000 Euro
Komposit-VeneersEine Blende: 300 - 400 Euro

Bei Veneers handelt es sich im Regelfall um eine kosmetische Behandlung, die also medizinisch nicht notwendig ist. Somit muss der Patient allein für die Kosten aufkommen. Wenn überhaupt, erfolgt durch Krankenkasse oder Unfallversicherung lediglich eine anteilige Kostenübernahme.

Haltbarkeit von Veneers

Veneers weisen eine sehr lange Haltbarkeit auf. Meistens beträgt diese mehr als 10 Jahre.

Behandlungsablauf: Anbringen von Veneers

Veneers werden im Rahmen der so genannten Adhäsivtechnik an den Zahn angebracht. Dabei handelt es sich um eine spezielle Klebetechnik.

Beratung und Modellanalyse beim Anbringen von Veneers

Erster Schritt der Behandlung ist eine Beratung durch den Zahnarzt. Dieser klärt ab, ob das Verfahren individuell geeignet ist, oder eine alternative Behandlung mehr Sinn macht. Darüber hinaus informiert er den Patienten über die Behandlungskosten und den genauen Ablauf.

Besonders wichtig bei einer Behandlung mit Veneers ist eine gründliche Planung. Damit der Patient sehen kann, wie das Ergebnis der Behandlung aussehen wird, erfolgt zuerst ein Abdruck der Zähne.

Dann führt man eine Modellanalyse durch, bei der man anhand eines Gipsmodells prüft, ob die Behandlung für den Patienten sinnvoll ist, denn oft bestehen zwischen den Wünschen der Patienten und der Durchführbarkeit große Unterschiede. Am Ende muss jedoch der Patient die Entscheidung treffen.

Anbringen von herkömmlichen Veneers

Entscheidet er sich für die Behandlung, nimmt der Zahnarzt Röntgenaufnahmen der betreffenden Zähne vor, um rechtzeitig mögliche versteckte Defekte zu erkennen. Ist alles in Ordnung, beginnt die Behandlung mit dem Abschleifen der Zähne, um diese für die Aufnahme der Keramikschalen vorzubereiten. Dabei erhält der Patient in der Regel eine lokale Betäubung.

  • Für den Fall, das kleine Unebenheiten oder Schäden an der Oberfläche bestehen, unterfüttert der Zahnarzt diese.
  • Um die abgeschliffenen Zähne zu schützen, versieht man sie vorübergehend mit einem Provisorium.

Hat man die Farbe für die Verblendschalen festgelegt, führt der Zahnarzt wiederum einen Abdruck durch, den er an ein Dentallabor weitergibt. Dort werden dann durch einen Zahntechniker die Veneers hergestellt, was etwa eine Woche in Anspruch nehmen kann.

Nachdem die Keramikschalen fertig sind, bringt sie der Zahnarzt auf die Zähne auf. Pro Zahn dauert diese Behandlung ungefähr 45 Minuten.

Anbringen von Non-Prep-Veneers

Vor der Anbringung von Non-Prep-Veneers werden die Zähne gereinigt. Die Klebeschalen werden sodann auf die trockene Zahnoberfläche angebracht.

Anbringen von Komposit-Veneers

Komposit wird auch für Zahnfüllungen verwendet. Ein Zahntechniker ist in diesem Fall nicht nötig.

Die Zahnoberfläche wird vom Zahnarzt mit einer Lösung angeraut. Anschließend erfolgt die Anbringung des Komposits in mehreren Schichten.

Je Schicht erfolgt eine Aushärtung mit einer speziellen Lampe. Zum Schluss wird der Zahn poliert.

Risiken und sonstige Hinweise zum Umgang mit Veneers, z.b. bei abgebrochenen Veneers

Durch die Beschleifung des Zahns, die bei herkömmlichen Veneers zur Anwendung kommt, kann es mitunter zu Komplikationen kommen. Möglich ist eine besondere Hitze- oder Kälteempfindlichkeit, was beim Verzehr entsprechender Speisen oder Getränke zu stechenden Schmerzen führen kann.

Selten kommt es vor, dass Veneers sich lösen oder brechen. In diesem Fall muss eine erneute zahnärztliche Behandlung erfolgen.

Werden Veneers nicht sorgfältig genug angepasst und angebracht, ist es möglich, dass es zwischen Veneer und Zahn zur Ansiedlung von Bakterien kommt. Diese können die Entstehung von Erkrankungen wie etwa Karies begünstigen.

In der Regel halten Veneers normalen alltäglichen Belastungen stand. Wichtig ist eine halbjährliche Kontrolle beim Zahnarzt sowie eine sorgfältige Mundhygiene.